Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inside Polizei

Inside Polizei

Titel: Inside Polizei
Autoren: Schubert Stefan
Vom Netzwerk:
Person ins Visier der Ermittler, die als Erste am Tatort erschienen war und den im Sterben liegenden Geschäftsführer gefunden hatte, eine 36-jährige Mitarbeiterin der Niederlassung, die Geliebte des Ermordeten, eine Russin. Umfangreiche Telefonüberwachungsmaßnahmen führten die erfahrenen Ermittler zu zwei weiteren Russen aus dem Frankfurter Rotlichtmilieu, Michail und Alexander. Nun übernahmen Observationsspezialisten das Zepter, sie folgten der Geliebten und überwachten eine Geldübergabe an Michail und Alexander. Daraufhin erließ der Ermittlungsrichter gegen die drei weiteren Tatverdächtigen Haftbefehle und schickte sie ebenfalls in Untersuchungshaft. Doch das Mordmotiv lag weiter im Unklaren. Aber auch dies legten die Mordermittler bald offen. Habgier. Die Geliebte hatte seit Längerem Firmengelder unterschlagen, mittlerweile einen fünfstelligen Betrag. Dem Geschäftsführer fiel dies auf. Er hatte zwar seine Frau und Familie für seine Geliebte verlassen, doch eine Straftat zum Nachteil des Unternehmens zu decken kam für ihn nicht infrage. Damit sprach er sein eigenes Todesurteil. Die Mordkommission warf der Frau unter anderem vor, den Mördern die Tür zum Firmensitz geöffnet zu haben und selbst bei den Todesschüssen anwesend gewesen zu sein.
    Vor Gericht bestätigten sich die zusammengetragenen Fakten: Die Geliebte hatte aus Furcht vor der Aufdeckung der Unterschlagung von Firmengeldern Michail und Alexander kontaktiert und den Mord bei ihnen bestellt. Auch den Wert eines Menschenlebens in diesen Kreisen brachte das Gericht in Erfahrung: 50 000 Euro. Die beiden Männer aus dem organisierten Verbrechen der Rhein-Main-Metropole beauftragten Piotr und Janus mit der Durchführung der Tat.
    Die Schuldsprüche des Gerichtes schöpften den oberen Bereich des Strafrahmens aus.
    Die Geliebte erhielt eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes, und gegen Piotr und Janus verhängte die Kammer ebenfalls eine lebenslange Haftstrafe. Trotz entsprechenden Plädoyers der Staatsanwaltschaft stellte die Kammer bei allen drei Verurteilten keine besondere Schwere der Schuld fest. Wegen Beihilfe zum Mord erhielt Michail elf Jahre Gefängnis und Alexander zehn Jahre Haft.
    Auch die beiden Bundespolizisten – das Observationsteam dieser verhängnisvollen Nacht – vernahmen die Schuldsprüche mit großer Genugtuung.
    Die anschließende polizeiliche Aufarbeitung ihres Einsatzes brachte keinerlei Fehlverhalten ihrerseits zum Vorschein. Dennoch benötigten sie eine Weile, um ihre Schuldgefühle zu verarbeiten, und verrichten den Rest ihres Polizeidienstes unter einem in Deutschland beispiellosen Makel. Ein Auftragsmord, ausgeführt unter Polizeischutz.

Glossar
    Auswahlverfahren der Polizei
    Hier die Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Verfahren (können je nach Bundesland variieren):
    Abitur oder die volle Fachhochschulreife, Fahrerlaubnis der Klasse B (früher Klasse 3), Nachweise des deutschen Sportabzeichens in Bronze sowie des deutschen Rettungsschwimmabzeichens in Bronze und einer Erste-Hilfe-Ausbildung (acht Doppelstunden). Tätowierungen dürfen im Kurzarmhemd nicht zu beanstanden sein, dürfen also gegen keine bestehenden Gesetze verstoßen, das Ehr- oder Schamgefühl anderer verletzen oder durch ihre Art und Größe besondere Aufmerksamkeit erregen. Der Bewerber muss über eine Mindestgröße von 168 cm verfügen, die Bewerberin von 163 cm. Der Body-Mass-Index (BMI – wird errechnet durch kg/m 2 ) sollte sich optimalerweise in den Bereichen 20 bis 25 bewegen. Schuppenflechte und eine Skoliose der Wirbelsäule von mehr als zwölf Grad führen ebenso zu einer Ablehnung wie ein schadhaftes Gebiss, eine behandlungsbedürftige Schild­-
drüsenstörung sowie eine Nahrungsmittel- und Wespengiftallergie. Eine Asthma-Erkrankung ist ebenfalls höchst problematisch und führt meistens zu einer Ablehnung. Auch Kriegsdienstverweigerer, die Gewaltanwendungen kategorisch ablehnen, werden nicht eingestellt. Des Weiteren darf der Bewerber über keine Vorstrafen verfügen und soll in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben.
    Sollten diese Hürden überwunden sein, wartet am ersten Tag der Auswahlprüfung ein computergestütztes Testverfahren, welches logisch-analytisches Denkvermögen, Problemlösungsfähigkeiten, Abstraktionsvermögen, Ge­­dächtnisleistungen und Rechtschreibkenntnisse überprüft.
    Am zweiten Tag stehen ärztliche Untersuchungen an, die der Feststellung der Polizeidiensttauglichkeit dienen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher