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Insel der sieben Sirenen

Insel der sieben Sirenen

Titel: Insel der sieben Sirenen
Autoren: Carter Brown
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hingefallen war, mit geschlossenen Augen. »Jetzt wird er mir sein Geld wohl
niemals vermachen«, sagte sie tonlos, »obwohl ich seine Tochter bin .«
    »Und ich bin sein Anwalt«,
sagte ich. »Also rechne lieber nicht damit .«
    Lofting hatte die ganze Zeit
schweigend an der Tür gestanden; wenn mir hier einer leid tat, dann er.
    »Und welche Rolle spielte
Cornelius ?« fragte er jetzt.
    »Cornelius beobachtete Yvonne,
als sie Andrea umbrachte. Er war draußen, wollte wohl ein bißchen herumspionieren.
Jedenfalls stellte er Yvonne und schloß mit ihr einen Handel über eine
Beteiligung an der Erbschaft ab. Als Gegenleistung willigte er ein, ihr beim
Beseitigen der Leiche zu helfen. Dann hörte mich Yvonne kommen und trat in den
Schatten. Als ich mich Cornelius näherte, der von mir nichts bemerkt hatte,
sprang sie hinter mir heraus und schlug mich nieder. Dann schlug sie Cornelius
vor, Andrea und mich in den Keller zu schaffen. Unglücklicherweise ist dieser
Gigolo nicht allzu intelligent, deshalb hörte er auf sie. Yvonne hatte
vorgehabt, mich später zu >erretten<, weil sie wußte, daß ich Cornelius
erkannt hatte. Und ich wäre ihr dann so dankbar gewesen, daß ich sie niemals
verdächtigt hätte. Aber als ich erst einmal zu der Ansicht gekommen war, daß
Joyce mit dem Überfall auf mich nichts zu tun hatte, fielen mir Yvonnes
Ortskenntnisse vom Keller ein, die sie dank Ihrer Hilfe, Lofting, erworben
hatte. Ich war restlos überzeugt, als Cornelius bei meinem Eintritt ins
Wohnzimmer nicht überrascht war. Yvonne hatte ihm nämlich gesagt, daß sie mich
befreien wollte, damit ich half, Joyce die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Dabei verschwieg sie ihm natürlich, daß ich ihn auf frischer Tat beobachtet
hatte .«
    »Verstehe, Sir. Dann wußte
Cornelius also nichts von der Verschwörung ?«
    »Natürlich nicht, du
Orang-Utan«, fuhr ihn der Jüngere an. »Ich dachte, das Blondchen hier hätte sie
alle umgebracht. Aber als dann Robin tot an unserem Rendezvous gefunden wurde,
da wußte ich, daß sie mich hereinlegen wollte. Trotzdem hielt ich den Mund und
wartete ab, was geschah. Ich rechnete mir aus, daß sie am Ende doch noch das
Geld bekommen würde, und selbst wenn ich als Mitwisser überführt wurde, war
mein Anteil das wert .«
    »Sie haben Glück, noch so
glimpflich davonzukommen«, knurrte ich. »Bei Ihrem Verstand könnte man Ihnen
auch den Mord an sechzehn Leuten anhängen, von denen Sie nie im Leben gehört
haben .«
    Darüber lachte er, hielt es
wohl für einen guten Witz.
    »Was Yvonne und Phillipa für mich in Verbindung brachte«, fuhr ich fort,
»war die Geschicklichkeit, mit der sie mich auf die Besitzerin des Pullovers
hinwies — und mir dann erzählte, sie hätte Joyce damit gesehen. Als ich erst
überzeugt war, daß es sich um Gruppenarbeit handelte, stieß ich schnell auf Amanda
als die dritte im Bunde. Erstens hatte Cheryl erwähnt, daß Amanda ihr Zimmer
durchsucht hatte. Warum das? Vielleicht nur, um Beweise zu suchen, die Cheryls
Erbanspruch widerlegen konnten, aber jedenfalls deutete es darauf hin, daß sie
nicht der Unschuldsengel war, für den sie sich ausgab. Und was noch belastender
war — sie hatte die beiden Boote versenkt. Zunächst überzeugte sie mich vom
Gegenteil, indem sie es als zu simple Lösung darstellte. Zweifellos hatte sie
es mit der Angst bekommen, als sie den Riß in ihrem Rock entdeckte; sie
fürchtete, wir könnten das fehlende Stück Stoff finden — was Cornelius ja dann
auch tat. Deshalb raste sie zurück ins Haus, zog sich um und lief wieder
hinunter, wobei sie unterwegs die Axt dort auflas, wo sie sie vorher hingeworfen
hatte. Es war vor allem dieser zerrissene Rock, der mich zunächst von ihrer
Unschuld überzeugte. Ein so oft strapazierter Hinweis, daß man ihn als Klischee
abtat — und dabei war er ihr durchaus nicht untergeschoben worden !«
    Lofting nickte wie betäubt.
»Und wer hat nun Robin getötet, Sir ?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand
ich »Yvonne erschlug Andrea, Phillipa stieß Cheryl
ins Meer, und Amanda erstach Raima . Vielleicht haben
dann zwei Robin festgehalten, während die dritte ihr das Messer ins Herz stieß .«
    Yvonne lachte auf. »Du bist
schlau, Randy, wirklich schlau. Und ich hatte gedacht, zusammen mit Amanda
könnten wir dich so beschäftigen, daß du auf keine bösen Gedanken kämst, und
wenn doch, würdest du dich vielleicht einer von uns anvertrauen. Es war Amandas
Idee, dir die lebensgefährlich Bedrohte vorzuspielen, so
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