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Insel der sieben Sirenen

Insel der sieben Sirenen

Titel: Insel der sieben Sirenen
Autoren: Carter Brown
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Wäscheschublade wütete ?«
    Amanda
musterte mich hochnäsig. »Ich sah sie aus meinem Zimmer kommen. Ich hatte
gerade zwei Türen weiter im Badezimmer geduscht; als ich die Tür öffnete, sah
ich sie durch den Flur davonhuschen. Und ich hörte, wie meine Zimmertür ins
Schloß fiel .«
    »Also
gut, Amanda, krempeln Sie die Ärmel auf und erzählen Sie dem hohen Gericht, wer
die potentielle Mörderin ist .«
    »Anderson.
Cheryl Anderson. Sie hatten bereits das Vergnügen, sie kennenzulernen .«
    »Nur
flüchtig«, korrigierte ich. »Ich habe sie vor der Haustür stehengelassen .«
    »Cheryl
hat Sie stehengelassen, und das war recht geschickt von ihr. Schließlich
hat sie genug Zeit, Sie zu verführen, wenn sie erst mal die gesamte Konkurrenz
ausgeschaltet hat .«
    »Also
gut, Sie haben mich überzeugt, und ich werde mein Bestes tun, um
herauszufinden, was hinter all dem steckt. In der Zwischenzeit rege ich an, daß
Sie Ihre Zimmertür immer gut verschlossen halten und außer mir niemanden
hereinlassen. Und meiden Sie dunkle Ecken .«
    »Ich
habe einen besseren Vorschlag«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Ich wäre
doppelt sicher, wenn Sie mir hinter der verschlossenen Tür Gesellschaft leisten
würden .«
    Ich
mußte schlucken. »Das ist ein Argument, dessen Logik man nicht leugnen kann .«
    »Und
wenn wir keinem öffnen...«
    »Bleiben
Sie völlig unangetastet .«
    »Wirklich,
Randy?« Spöttisch hob sie eine Augenbraue. Sie stand auf und streifte ihren
Minirock ab; Unterwäsche trug sie keine.
    »Konnten
Sie nicht ein einziges Stück retten ?«
    »Ich
stand unter der Dusche, das wissen Sie doch .«
    »So
ein Pech !« seufzte ich heuchlerisch.
    »Alles
bereit für die Sicherheitsübung ?« fragte sie und
streckte die Arme nach mir aus; ehe ich das noch bestätigen konnte, lag ich
schon der Länge lang neben ihr auf dem Bett.
    »Es
macht dir doch nichts aus, wenn ich hier übernachte ?« erkundigte sie sich. »Ich meine, es ist ja nicht nur deshalb, weil ich
männlichen Schutz brauche. Aber du gefällst mir wirklich sehr — und du kannst
dir ja nicht vorstellen, wie schrecklich es hier war: sieben Frauen und als
Gesellschaft nur ein 87jähriger Greis !«
    »Vergiß
nicht Karl Lofting«, mahnte ich und ließ die Finger durch die gelockten Strähnen
ihres braunen, schulterlangen Haars gleiten. »Ihr beide hättet zusammen eine
prächtige Horrorszene drehen können .«
    »Der
jagt einem ja ’ne Gänsehaut ein«, kicherte sie.
    »Freut
mich, daß du den intellektuellen Typ bevorzugst«, sagte ich aufrichtig, während
ich ihre Beine auseinanderschob.
    »Mir
wär’s auch egal, wenn du den Verstand von Marcuse hättest«, stöhnte sie wohlig
und ließ die runden vollen Hüften unter mir rotieren. »Du bist der beste Mann,
den ich seit einer Ewigkeit hatte .«
    »Die
Verhandlung ist vertagt«, sagte ich leise und erstickte ihre Antwort mit meinen
Lippen.
     
     
     

4
     
    Nachdem
ich Amanda endlich davon überzeugt hatte, daß fünf Uhr am Nachmittag noch
keineswegs nachtschlafende Zeit war, obwohl wir gerade zwei anstrengende
Stunden hinter uns gebracht hatten, verfrachtete ich sie einstweilen in ihr
Zimmer, duschte und zog mich um. Dann ging ich hinunter und spürte das einzige
Telefon des Hauses auf — ein Funktelefon in Bradstones Bibliothek.
    Trotz
der technischen Fortschritte, die Amerika zu dem Land gemacht haben, in dem
sich am schwersten ein Geheimnis hüten läßt, benötigte ich eine Viertelstunde,
um Mandala Warmington zu erreichen, die rothaarige
Sekretärin, deren Temperament die Kanzlei Roberts, Roberts & Grimstead davor bewahrt, mit einem Bestattungsinstitut
verwechselt zu werden.
    »Roberts,
Roberts & Grimstead . Womit kann ich Ihnen helfen ?«
    »Hurra!«
    »Pardon?«
    »Ich
bin’s, Mandala .«
    »Mandala
bin ich. Und wer sind Sie ?«
    »He,
dieses Geplänkel kostet uns einen Dollar pro Einheit. Ich bitte um mehr Ernst .«
    » Yessir , Mr. Roberts«, sagte sie formell wie ein Rekrut.
»Sie rufen wohl an, um uns mitzuteilen, daß unvorhergesehene Ereignisse Sie auf
unbestimmte Zeit auf dieser einsamen Insel mit den sieben ausgehungerten
Hübschen festhalten, daß Sie zwar wissen, wie gedrängt voll Ihr Terminkalender
ist, aber den Damen einfach nichts abschlagen...«
    »Moment
mal«, rief ich dazwischen, »woher wissen denn Sie von den sieben...«
    »Das
hat mir ein kleiner Detektiv ins Ohr geflüstert .«
    »Und
ich dachte, die sind alle über einsneunzig . Mandy!
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