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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter
Autoren: Daniela Ohms
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drehte sich zu seinen Freunden um und winkte sie mit einem Kopfnicken heran. »Das sind die Töchter der Archäologin!«
    Die anderen Jungen kamen langsam zu ihnen herüber. Mit Vasili waren es vier. Zwei von ihnen waren so groß wie ihr hübscher Anführer. Sie trugen beide den gleichen Igelhaarschnitt, aber damit hörte ihre Ähnlichkeit auch schon auf. Einer von ihnen hatte ein längliches, kantiges Gesicht, das zwar nicht hübsch, dafür aber gutmütig erschien, während der andere ziemlich erwachsen wirkte und sie so prüfend ansah, dass Eleni ein wenig mulmig zumute wurde.
    Der vierte Junge war etwas kleiner als Eleni und offenbar der jüngere Bruder von Vasili. Er hatte die gleichen frechen Locken und muntere braune Augen, die wie Murmeln in der Sonne funkelten.
    Vasili deutete in die Runde. »Das sind meine Freunde: Kosta und Alexos und mein kleiner Bruder Kimon, auf den wir heute aufpassen sollen.«
    »Von wegen.« Kimon boxte Vasili gegen den Arm. »Ich passe auf euch auf, damit ihr nicht wieder mit ’ner Kiste Wein im alten Kloster verschwindet und erst morgen wieder auftaucht.« Er hielt die Hände weit auseinander über den Kopf. »Mit sooo einem Kopf.«
    Vasili wischte seinem Bruder in einem angedeuteten Schlag über den Lockenkopf. »Das ist lange her.«
    Als Vasili sich wieder Leándra zuwandte, schien es, als würde er unter seiner dunklen Sommerbräune auch ein wenig rot. »Und wie heißt ihr?«
    Leándra räusperte sich zum zweiten Mal, aber jetzt fand sie ihre Stimme und ihr Lächeln wieder. »Ich bin Leándra und das ist meine Schwester Eleni.«
    Alexos zog die Augenbrauen zusammen und musterte sie nachdenklich. »Ihr seht gar nicht aus wie Schwestern.«
    Leándra seufzte und Eleni erkannte den leicht verzweifelten Klang, der sie schon den ganzen Tag begleitete. »Ich weiß. Elenis Vater ist Grieche und meiner ist Deutscher. Unsere Mutter ist Halbgriechin. Aber alle dunklen Farbpigmente hat Eleni geerbt.«
    Die Jungen lachten. Vasili legte überschwänglich einen Arm um Leándras Schultern. »Macht doch nichts. Blondinen sind hier was Besonderes. Na los, wir zeigen euch mal das Dorf.« Er zog sie mit sich die Gasse entlang und ließ sie im nächsten Moment auch schon wieder los.
    Leándra drehte sich Hilfe suchend zu Eleni um.
    Eleni lief ein paar Schritte, um aufzuholen, und legte ihrer Schwester den Arm um die Schultern, genau dorthin, wo eben noch Vasilis Arm gewesen war. Schließlich flüsterte sie in Leándras Ohr: »Wart’s ab, ein bisschen Sonne und Salzwasserund schon bist du hier die hübscheste Blondine weit und breit.«
    Während sie durch das Dorf liefen, wurden sie von den Jungen umringt, und es dauerte nicht lange, bis sich Kimon an Elenis Seite gesellte. Seine Augen leuchteten bei jeder Gelegenheit in ihre Richtung, während Vasili nach und nach erklärte, wem die Geschäfte gehörten und in welchen Tavernen es das beste Essen gab.
    Schließlich glitzerte ihnen das Meer durch die Gassen entgegen. Nur noch ein paar Hundert Meter bergab und sie wären endlich am Strand. Die Energie in Elenis Muskeln kribbelte und wollte sie dorthin treiben.
    »Wart ihr heute schon schwimmen?«, rief sie den Jungen zu. Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang sie die ersten Schritte vorwärts. »Wir noch nicht. Wer zuerst am Wasser ist!«
    Eleni sah gerade noch, wie Kimon mit blitzenden Augen anfing zu rennen, bevor sie ihn auch schon überholt hatte. Ihre Beine schienen schneller zu sein, als je zuvor, es fühlte sich an, als würde sie fliegen, während sie in langen Sätzen durch die Gassen jagte. Kleine Treppen tauchten vor ihr auf, aber Eleni sprang einfach darüber hinweg und landete geschmeidig zwei oder drei Meter tiefer auf den Pflastersteinen. Schließlich übersprang sie auch die letzte und längste Treppe, die geradewegs auf den Strand führte.
    Vor ihr lag das Meer. Seichte Wellen rollten an den Strand. Nur noch wenige Meter und das kühle Wasser würde den Schweiß von ihrer Haut waschen. Eleni zog im Laufen das Kleid über ihren Kopf, warf es hinter sich und stürzte sich in die Wellen. Sie schwamm ein Stück und drehte sich zurückzum Ufer. Kimon hatte den Strand als Zweiter erreicht. Während sein Lachen über den Strand hallte, zog er sich das T-Shirt über den Kopf und bedeutete ihr mit wilden Gesten, sie solle auf ihn warten. Er streifte hastig die kurze Hose von seinen Beinen und rannte ihr nach ins Wasser.
    In dem Moment erreichten auch die Großen den Strand. Vasili
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