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Inkarnationen

Inkarnationen

Titel: Inkarnationen
Autoren: Vampira VA
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unwägbaren Risiken wegen. Es hätte mich vermutlich nur in Luzifers Machtbereich transportiert.
    So beschränkte ich mich darauf, das Tor zu bewachen. Dies aber konnte ich allein nicht bewältigen.
    Was ich in logischer Folge nun auf Erden tat, schien mir anfangs ähnlich unvereinbar mit unserer ursprünglichen Sache wie das, was Luzifer vor Ewigkeiten hier getrieben hatte. In gewisser Weise war mein Tun sogar noch schändlicher.
    Denn ich beutete die Menschen regelrecht aus.
    Nachdem ich die Siegel des Tores samt und sonders erneuert und, soweit es in meiner Macht stand, verstärkt hatte, rekrutierte ich aus den umliegenden Dörfern und Städten Männer, die solch schwere Arbeit zu verrichten hatten, daß die wenigsten ohne Schaden davonkamen. Viele mußten gar ihr Leben lassen, stürzten ab bei der schier unmenschlichen Arbeit, die ich sie droben auf dem Gipfel des Ber-ges zu verrichten zwang, oder brachen schlicht unter der Bürde zusammen.
    Derweil suchte ich nach besonderen Talenten unter den Menschen.
    Ich wußte um ihre Existenz; sie waren uns schon früher aufgefallen. Menschen, die Kräfte besaßen, derentwegen sie oft verachtet und verfolgt, manche gar mit dem Tod bestraft wurden.
    Ich scharte solche Menschen um mich und lehrte sie, ihre Kräfte zu kanalisieren. Die Zahl meines Heeres wuchs, und schließlich zog ich aus ihren Reihen Lehrmeister heran, die neue »Rekruten« unterrichten konnten.
    Nahezu ein Jahrhundert verging, dann endlich hatte ich vollbracht, weswegen ich gekommen war.
    Ich hatte eine Bastion, ein Bollwerk geschaffen um das Tor.
    Und eine Armee, die es bewachte.
    Monte Cargano.
    Und die Illuminati.
    Im Laufe der seither verstrichenen Zeit mußten wir uns manch harter Prüfung stellen. Luzifers Macht war gewachsen in all den langen Jahrhunderten, und sie ersann stets neue Wege, das Tor zu öffnen oder es zu umgehen, um ihren Einfluß auf die Menschheit wieder herstellen zu können.
    Dazu war noch die Mühe gekommen, daß wir unsere Existenz vor aller Welt geheimhalten mußten. So hatte ich mich schließlich der kirchlichen Obrigkeit offenbart - ohne freilich mein wahres Wesen zu verraten. Den Brüdern dort hatte ich mich wie schon meiner Schar nur als Salvat vorgestellt -, und es war mir gelungen, sie als Deckmäntelchen zu nutzen.
    Allem, was da an Widernissen gekommen war, hatten wir uns mit Erfolg erwehrt.
    Nun jedoch würde es enden. Für mich in jedem Fall.
    Weil nur mein Untergang den Untergang der Welt selbst verhindern konnte.
    Der Tod des Erzengels Michael für das Leben der Menschen .
    4. Endzeit
    Gegenwart
    In der Inneren Halle
    Salvats Kräfte schwanden aus seiner irdischen Manifestation. Sie flossen mit im Strom der Energien der Illuminaten und gingen über in das Tor. Tränkten und festigten es, formten es zu einem Siegel, wie es keine Welt je gesehen hatte.
    Vollkommene Stille herrschte in dem gewaltigen Felsendom. Dennoch wunderte es Salvat, daß er auf das leise Geräusch aufmerksam wurde - schleichende Schritte und ein Schleifen, als striche Metall über Stein.
    Er löste seine Gedanken vollends aus der Vergangenheit. Sah auf. Und erstarrte in einem Maße, daß selbst die ihn durchfließenden Kräfte für einen Moment ins Stocken gerieten.
    Von seiner erhöhten Warte aus hatte er den Zugang zur Inneren Halle drüben auf der anderen Seite im Blick. Ein Schemen war dort aufgetaucht, dessen Konturen ihm vertraut waren - - Enya ...?
    Sie war es.
    Und was sie in Händen hielt, ließ keinen Zweifel daran, weswegen sie gekommen war!
    Ein gewaltiges Schwert, das Salvat selbst über die Distanz hinweg zu identifizieren vermochte.
    »Balmu...«, entfuhr es ihm, doch die Ereignisse überschlugen sich so rasch, daß er nicht einmal dieses eine Wort, den Namen der legendären Waffe vollenden konnte, die einst Siegfried, der Drachen-töter, geführt hatte.
    Getragen von einer Kraft, die jene des bloßen Wurfes übertraf, raste die mächtige Klinge über die Köpfe der Illuminaten hinweg auf Salvat zu, und Enyas brüllendes Gelächter schien dem Schwert noch zusätzlichen Antrieb zu geben.
    Salvat sah sich zu geschwächt, als daß er die Waffe noch hätte stoppen können. Nicht einmal recht ausweichen konnte er ihr.
    In explodierendem Schmerz bohrte sich ihm die Klinge durch die rechte Brusthälfte und nagelte ihn ans Tor!
    Für einen Moment.
    Im nächsten nämlich wurde das Schwert von Geisterhand aus der Wunde gerissen und zu einem weiteren Schlag geführt. Nicht gegen Salvat selbst
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