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Inkarnationen

Inkarnationen

Titel: Inkarnationen
Autoren: Vampira VA
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wurde und den Schwarzen Tod über London gebracht hat. Auch Liliths Gastkörper Lena wird mit der Pest infiziert. Trotzdem findet sie ihren Feind - in einer riesigen Pestgrube vor der Stadt nährt er sich vom Tod der Pestopfer, um seine Stärke wiederzuerlangen. Hier stirbt Lena - und Liliths Geist findet sich in ihrem Körper in der Hölle wieder, neben Landru .
    In der Zwischenzeit ist Salvat bemüht, neue Torwächter auszubilden - ein dringliches Vorhaben, denn Gabriel ist unauffindbar! Der Knabe erforscht das Kloster Monte Cargano und sucht nach einer neuen Chance, die Mächte jenseits des Tores zu entfesseln. Er findet sie in den beiden para-begabten Mädchen April und May Dorn; die Zwillingsschwestern sind in der Lage, Pforten zur Hölle zu schaffen. Gabriel bringt April auf seine Seite und öffnet erneut das Tor! Salvat jedoch versichert sich Mays Hilfe, die als einzige ihre Schwester stoppen kann. So kann er das Schlimmste verhindern - doch zwei Gestalten wechseln durch den Spalt von der Jenseitswelt zurück in die unsere: Lilith und Landru!

Seine Augen sahen aus, als bestünden sie aus gefrorener Nacht.
    Ich habe dieselben Augen, dachte Enya. Ich habe sie bekommen. Von ihm.
    An die Zeit vor ihrer Begegnung erinnerte sich die schlanke Frau mit den üppigen Rundungen nur noch vage. Zwar wußte sie weiterhin alles aus ihrem Leben davor, aber das meiste davon war in seiner Bedeutung derart reduziert, daß es ihr wie das Wissen um eine Wildfremde erschien.
    Er warf ihr das Herz zu.
    Sie fing es auf, ohne in der Bewegung, mit der sie sich vom Boden erhob, innezuhalten. Es fühlte sich tatsächlich noch warm an. Eine normale Erklärung gab es dafür nach dem Flug durch die kalte Winternacht nicht; lediglich eine, die zu dem indianischen Vampir paß -te, der ihr diese »kleine Aufmerksamkeit« mitgebracht hatte: Magie. Uralter Zauber, der auch im Heute nichts von seiner Kraft eingebüßt hatte, bewahrte die Frische des Mitbringsels .
    Enya trank, obwohl sie nicht von dem Blut abhängig war wie er. Es war ein Liebesbeweis - mehr nicht. Es würdigte die Mühe, die sich Hidden Moon gemacht hatte, um sein Ausbleiben zu entschuldigen.
    Nach wenigen Schlucken schon legte sie den blutigen Klumpen zur Seite und umarmte ihn. »Du warst lange fort. Bist du nun satt?«
    »In gewisser Weise.«
    Sie vertiefte ihr Lächeln und überbrückte die letzte Kluft, die sie voneinander trennte. Die Schwärze seiner Augen schien jeden ihrer Blicke in sich aufzusaugen.
    Sie genoß es. Es verursachte Champagnerprickeln unter ihrer Haut. Enya küßte den Heimkehrer. Zunächst tippte sie mit ihren Lippen nur spielerisch gegen seinen Mund. Dann wühlten seine Hände in ihrem Haar und halfen, den Druck der Liebkosung zu erhöhen. Schließlich berührten sich ihre Zungen und tauschten den Blutgeschmack aus.
    Die Erregung erhöhte nicht nur Enyas Puls. Vielleicht war es die stete Ungewißheit, wie lange sie und Hidden Moon ihre dunkle Romanze noch unbeschwert pflegen konnten. Vielleicht war es auch einfach nur pure, schon immer vorhandene Lust, die noch niemand bisher in ihnen zu entfachen vermocht hatte.
    Hidden Moon beseitigte jedes störende Textil, das Enya trug. Das Oberkleid war noch immer jenes, das sie als Jägerin getragen hatte -als sie sich in Salvats Auftrag auf Hidden Moons Fährte begab.
    Die Gesandte des Ordens erzitterte, als sie kurz an ihren Auftrag zurückdachte. Es war ihre Aufgabe gewesen, dem Vampir zu folgen und ihn zu vernichten, nachdem er die Klostermauern des Monte Cargano hinter sich gelassen hatte.
    Den Adler töten ...
    ... das hatte sie nicht vermocht.
    Statt dessen hatte der Adler etwas in ihr getötet.
    Und ersetzt.
    Wodurch?
    Enya atmete in immer kürzeren Intervallen. Sie wußte, was in sie gefahren war. Nicht nur Hidden Moons Zähne. Und statt des üblichen Vampirkeims hatte er ihr das vermacht, was er selbst zuvor in der Inneren Halle des Monte Cargano empfangen hatte - aus dem höllischen Odem, der dem geöffneten Tor entströmt war.
    Obwohl es nur ein Abglanz dessen war, was hinter jener Pforte lauerte. Und was dort nicht bleiben wollte .
    Enya seufzte kehlig.
    Hidden Moons Hände auf ihren Brüsten waren zärtlich und fordernd zugleich, und auch sie blieb nicht passiv. Schauer der Leidenschaft durchrieselten ihren Körper, als sie den feinen Flaum in seinem Nacken berührte, der nicht von seinem schulterlangen Haar, sondern von dem Gefiederstreifen rührte, der jeder Metamorphose trotzte. Es war ein
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