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Inkarnationen

Inkarnationen

Titel: Inkarnationen
Autoren: Vampira VA
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vor?«
    »Zunächst werde ich feststellen, ob sie tatsächlich unter vollkommener Amnesie leidet oder uns nur etwas vormacht. Falls sie ihre Erinnerungen verloren hat, werde ich versuchen, sie aus den Ab -gründen, in denen sie verborgen liegen, zurück an die Oberfläche zu heben.«
    Die Frau auf dem Bett begann sich zu regen.
    »Laß mich allein mit ihr«, bat Salvat.
    Adrien verstand sofort, daß der geistige Führer ihres Ordens eine Wiederholung des Vorfalls von eben vermeiden wollte. Immer noch leicht benommen, wandte er sich zur Tür. »Ich werde mich über den Stand der Nachforschungen bezüglich des gefährlichen Kindes informieren«, sagte er, ehe er den Raum verließ.
    »Ja, tu das«, nickte Salvat geistesabwesend.
    Als die Tür hinter Adrien ins Schloß fiel, fiel auch Salvats Kleidung.
    Der Junge blieb verschwunden. Der Mann ohne Erinnerung hatte jeden Zentimeter der Wand untersucht, aber gefunden hatte er nichts. Keinen noch so winzigen Hinweis, der erklärt hätte, mit welchem Trick sich sein Besuch davongestohlen hatte.
    Ein Spuk, dachte er. Es war nur ein wahnhafter Spuk, der aus mir selbst heraus geboren wurde. Offenbar bin ich wahnsinnig. Ich muß es sein ... Etwas ist in mir entzweigegangen ...
    Aber wann - und warum?
    Was war passiert, was verursachte solche Halluzinationen?
    Drogen?
    Ein Schock, an dem er zerbrochen war?
    Gab es diese Höhle gar nicht? Hatte sich sein Verstand nur völlig von seiner Umwelt abgeschottet und diese Mauern um sich errichtet .?
    Er fand keine Antwort.
    Sein Durst war ein wenig größer geworden. Hunger spürte er nicht.
    Seltsam, daß er das unterscheiden konnte.
    »Hallo!« schrie er irgendwann gegen die Decke der sonderbaren Krypta. »Wer immer mich hört, er soll mir wenigstens sagen, was ich getan habe, um so gestraft zu werden ...!«
    Niemand gab Antwort, und bald hatte der Gefangene kaum noch Hoffnung, daß sein Aufenthalt hier überhaupt etwas mit Bestrafung zu tun hatte. Vielleicht war er ganz aus eigener Unvorsichtigkeit in diese ausweglose Lage geraten, ohne daß andere ihre Hände im Spiel hatten.
    Alles war möglich.
    Wer bin ich? dachte der Mann. Und er grübelte noch lange über die Chance nach, die er verpaßt hatte, falls der Junge wider aller Wahrscheinlichkeit doch real gewesen war .
    Sie hörte sie reden, noch bevor sie zu erkennen gab, daß sie wieder bei Bewußtsein war.
    - »Ich werde es dir sagen, sobald ich sicher bin!« (Die Stimme des Mannes, der sich Salvat nannte.)
    - »Was hast du vor?« (Adriens brüchige Stimme.)
    - »Zunächst werde ich feststellen, ob sie tatsächlich unter vollkommener Amnesie leidet oder uns nur etwas vormacht. Falls sie ihre Erinnerungen verloren hat, werde ich versuchen, sie aus den Ab -gründen, in denen sie verborgen liegen, zurück an die Oberfläche zu heben.«
    An dieser Stelle bewegte sie sich, weil sie es nicht länger ertrug, andere über sich reden zu hören wie über ein Ding.
    - »Laß mich allein mit ihr«, verlangte Salvat.
    - »Ich werde mich über den Stand der Nachforschungen bezüglich des gefährlichen Kindes informieren.« Adriens Schritte entfernten sich.
    - »Ja, tu das ...«
    Eine Tür schlug. Der Kopf der Frau dröhnte. Gefährlichen Kindes, hallte es darin nach. Auch der Schlag gegen die Stirn hatte Beschwerden hinterlassen.
    WAS GING HIER VOR?
    Hatte Adrien ihr vorhin nicht helfen und beistehen wollen? Einen Moment lang hatte es jedenfalls ausgesehen, als wären sich Salvat und er uneins und als würde der Alte die Grobheit des Jüngeren nicht dulden wollen.
    Aber eben hatten sie wieder sehr im Einklang miteinander geklungen.
    WO BIN ICH NUR?
    UND WER?
    Der Name, den Adrien ihr genannt hatte, weckte keinerlei Vertrautheit.
    Lilena.
    Heiße ich wirklich so ? Oder - verwechseln mich alle mit jemandem ...?
    Es hatte keinen Zweck. Um Antworten zu erhalten, durfte sie nicht länger davonlaufen.
    Sie öffnete die Augen.
    Es war der Moment, in dem Salvat die Hüllen fallen ließ.
    Lilena (?) schrie erstickt auf, rollte sich vom Bett und versuchte zu fliehen.
    Weit kam sie nicht ...
    *
    Bruder Adrien hatte nur vage Vorstellungen von dem, was Salvat gegen die Hybride - was immer unter diesem Begriff genau zu verstehen war - zu unternehmen gedachte.
    Was, wenn sie doch nur eine heimtückische Komplizin der Kräfte war, die seit undenklicher Zeit jenseits des Tors harrten? Wenn es gar keine Unterschiede zwischen ihr und dem Vampir gab, der in einer besonders gesicherten Kammer des Klosters
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