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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3
Autoren: Piers Anthony
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als Böses enthält, wird Gottes Ernte größer sein. Die Waagschale würde sich zu Euren
Gunsten neigen, wenn ich Euch noch eine Weile hätte gewähren lassen.« Der Prinz hob das Schwert,
und die Zeiger auf der Uhr setzten sich wieder in Bewegung.
»Was? Ihr würdet den Untergang der Welt in Kauf nehmen, bloß um mich um ein paar Seelen zu
bringen?« Mym nickte nur. Noch fünfzehn Sekunden. »Wartet!« rief Satan verzweifelt.
Wieder blieben die Zeiger stehen. »Ich wünschte, Ihr würdet mich nicht andauernd unterbrechen.
Ich möchte diese Angelegenheit endlich zu ihrem Ende bringen.«
»Wenn die Welt jetzt untergeht, hat Gott gewonnen«, zischte Satan. »Er könnte dann mit mehr
Seelen aufwarten als ich.« Flammen zuckten aus dem Leib des Teufels. Er begriff, daß Mars seinen
wunden Punkt entdeckt hatte. Der Höllenfürst brauchte nur eines zu fürchten: daß Gott bei der
letzten Abrechnung ein positiveres Ergebnis erzielte. »Wer hat Euch das verraten?« wütete er
bedrohlich.
»Das tut nichts zur Sache. Der Weltuntergang nützt Euch nichts. Wenn Ihr Euch allerdings bereit
erklären könntet, auf alles Kriegsrecht und alle Militärdiktaturen zu verzichten...«
»Lila!« entfuhr es dem Höllenfürsten. »Diese elende Dämonin hat mich hintergangen!«
Lila trat vor. »Ich diene Euch nicht länger, Herr«, erklärte sie.
Satan starrte sie an. Zuerst war er verwirrt, doch dann überzog der Hauch eines Lächelns seinen
Mund. »Ich hätte da etwas, das Euch interessieren könnte, Mars. Ihr müßt nämlich wissen, daß Eure
treue Begleiterin in der Hölle nicht in den Himmel aufgefahren ist.«
»Wieso?« fragte Mym verblüfft. »Ihre Aussichten vor einem neuen Gericht waren doch gut...«
»Ja, das waren sie, doch Ligeia hat sich gegen den Himmel entschieden. Aus irgendwelchen mir
unerfindlichen Gründen will sie im Reich der Sterblichen bleiben...«
»Das stimmt«, bestätigte Gäa. »Sie wollte an Eurer Seite sein. Im Verfahren bat sie um einen
sterblichen Körper, und den habe ich ihr verschafft. Ich hatte allerdings keine Ahnung, daß auch
Satan ein Interesse daran haben könnte.«
»Und hier ist sie schon«, lächelte der Erzversucher.
Eine Frau trat näher. Sie sah nicht aus wie Ligeia, aber Mym erkannte sie trotzdem. Ihre Seele
strahlte aus dem Körper, und sie kam wie selbstverständlich zum Prinzen.
»Wie hätte die Ärmste auch wissen sollen, daß Ihr Euch längst für eine andere, für eine Dämonin
entschieden habt«, höhnte der Höllenfürst. »Andererseits konntet Ihr auch nicht wissen, daß Eure
einstige Geliebte doch noch zu Euch zurückkehren würde. Ich würde Euch nun raten, alle
Vereinbarungen mit Lila für null und nichtig zu erklären. Wenn Ihr gestattet?« Er streckte seine
Hände nach der Dämonin aus.
»Nein«, entgegnete der Prinz mit fester Stimme.
Der Teufel verzog das Gesicht. »Was ist, Mars? Ihr wollt Euch doch nicht etwa für eine seelenlose
Dirne einsetzen?«
»Sie hat mir geholfen, und ich habe ihr mein Wort gegeben«, antwortete Mym mit einiger
Mühe.
»Danach soll sie meine Konkubine sein. Mars darf sein Wort nicht brechen.«
»Und für dieses Wort wollt Ihr Eure wahre Liebe mit Füßen treten, wollt Ihr eine liebende Frau
verstoßen, die um Euretwillen auf das Himmelreich verzichtet hat?«
»Was wollt Ihr wirklich, Satan?«
»Ich bitte Euch darum, die Welt nicht untergehen zu lassen. Bedenkt bitte, daß auch Ligeia nicht
mehr sein wird, wenn nach dem Ultimaten Konflikt alle Menschen den Tod gefunden haben.«
Diese Worte blieben nicht ohne Wirkung auf den Prinzen. Die Aussicht, Ligeia ein zweites Mal zu
verlieren, schmerzte sehr. Doch er durfte nicht nachgeben.
»Und was diese Höllendirne angeht, so braucht Ihr Euch um sie keine Sorgen zu machen«, fuhr Satan
fort. »Ich lösche ihre Erinnerung an Euch und setze sie für einen neuen Auftrag zusammen.«
Aber der Prinz hatte sein Wort gegeben; er durfte sich auf keinen Handel mit dem Satan
einlassen.
»Ich erwarte von Euch nichts anderes als die Zusage, von Eurer Verschwörung gegen die Erde
abzulassen. Andernfalls werde ich sie zerstören. Das Schicksal dieser beiden Frauen kann mich da
nicht aufhalten.«
»Einverstanden, Ihr habt gewonnen, Mars.« Der Teufel zuckte nur die Achseln.
Mym keuchte. So einfach sollte er den Sieg davongetragen haben?
»Als kleine Geste der Freundschaft übernehme ich auch noch die Dämonin«, schloß Satan und griff
nach Lila.
Da trat Ligeia ihm in den Weg und legte schützend
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