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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3
Autoren: Piers Anthony
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Verschwörung zunichte machen und damit die Erde vor dem Untergang
bewahren kann.«
Sie atmete tief durch und sagte dann: »Das ist nicht schwer. Läutet den Weltuntergang ein.«
Mym starrte sie an wie eine Wahnsinnige. »Was soll ich tun?«
»Den Weltuntergang einläuten. Götterdämmerung. Ragnarök. Der Tag des Jüngsten Gerichts. Der
ultimate Konflikt zwischen Gut und Böse. Oder wie man das in Eurer Mythologie nennt.«
»Aber das wäre der Untergang der Menschheit!«
»Ja.«
»Ich wollte von Euch wissen, wie man die Welt retten kann, und Ihr ratet mir zu ihrem
Untergang!«
»Nein, Ihr habt mich gefragt, wie man den Teufel aufhalten kann.«
Mym wandte sich wortlos ab und schritt zurück in seinen Palast.
»Haltet ein!« rief sie ihm nach. »Ihr habt Euer Wort gegeben, mich zur Konkubine zu nehmen. Ich
habe meine Loyalität bewiesen! Nun steht Ihr zu Eurem Wort!«
Er blieb stehen, fuhr herum und rief: »Eure Antwort war keine Antwort.«
»Doch, das war sie. Laßt es mich doch erklären.«
»Bitte.«
Und sie erklärte es ihm, erklärte es so gut, daß er begriff. »Lila, ich muß mich bei Euch
entschuldigen.«
»Dann nehmt mich jetzt mit, denn wenn der Teufel erfährt, was ich getan habe, wird er mich
foltern und vernichten.«
Er nahm sie in die Arme, und sie seufzte: »Darauf habe ich so lange gehofft.«
Am Tag, an dem die letzte zivile Regierung einer Militärdiktatur weichen sollte, rief Mars seine
Gehilfen zusammen. »Wir reiten zur Uhr des Weltuntergangs«, erklärte er.
Diese Uhr gehörte zu den Insignien des Kriegsgottes. Sie läutete den Ultimaten Konflikt ein, nach
dem von der Erde nichts mehr übrigblieb.
Sie erreichten das Uhrwerk. Der große Zeiger stand drei Minuten vor zwölf. Mym stieg ab und zog
das rote Schwert: »Der letzte Krieg möge beginnen.«
Licht entströmte dem Schwert und strömte auf die Erde. Alle Länder wurden darin gebadet.
Spannungen gingen in kriegerische Handlungen über. Schlachten wurden mit doppelter Wut gefochten.
Alle Soldaten eilten aus ihren Stellungen, und selbst Nachbarn in Städten fielen übereinander
her.
Die vier Gehilfen standen da und sahen zu. Ihre Farben intensivierten sich. Das Weiß von
Eroberung wurde so grell, daß man es nicht ansehen konnte. Das Rot von Gemetzel verwandelte sich
in Blut. Das Schwarz von Hungersnot wurde so dunkel, daß es alles Licht um sich herum
verschluckte. Pestilenz verwandelte sich in eine formlose Masse von Gewürm.
Myms Gold erstrahlte heller als der Morgen. Die Zeiger der Uhr bewegten sich sichtbar auf die
Zwölf zu. Aus zwei Minuten wurden neunzig Sekunden, dann brach die letzte Minute an.
Satan tauchte unvermittelt auf. »Was treibt Ihr da, Mars?«
»Ich beende das, was Ihr begonnen habt«, antwortete der Prinz gelassen. »Ihr habt während meiner
Abwesenheit Unruhe geschürt, ich mache daraus den Ultimaten Konflikt.«
»Aber damit treibt Ihr die Welt in den Untergang!«
»Ja, und das wird die Stunde meines größten Ruhms!« Dreißig Sekunden bis zwölf. »Haltet ein!«
rief der Teufel. Mym senkte das Schwert, und die Zeiger hielten inne. »Möchtet Ihr einen Einwand
vorbringen, Satan?«
»Ich will Euch nur warnen. Nach dem Ultimaten Konflikt ist Euer Amt überflüssig geworden, denn
danach gibt es keine Sterblichen mehr, die miteinander Krieg führen können.«
»Na und? Warum soll ich mich mit kleinen Händeln abgeben, wenn ich mit einer einzigen Tat
unermeßlichen Ruhm erwerben kann?«
Nun kamen auch die anderen Inkarnationen. Alle wußten, worum es hier ging und daß sie sich nicht
einmischen durften. Aber ein jeder von ihnen wollte die letzten Minuten miterleben.
»War es nicht stets Euer Ziel, das Leben der Sterblichen zu schonen!« rief der Höllenfürst.
»Ja, aber da war ich noch neu und unerfahren. Seit ich weiß, welch ungeheure Macht mir zur
Verfügung steht, kann ich es gar nicht erwarten, sie auszukosten.«
»Und Ihr wollt da tatenlos zusehen?« wandte sich Satan an die anderen Inkarnationen. »Hattet Ihr
nicht die Ordnung unter den Sterblichen im Auge?«
»Jede Inkarnation ist in ihrem Bereich souverän«, antwortete Gäa. »Wir können und dürfen hier
nicht eingreifen.«
»Wenn Ihr zu feige seid, dann muß ich eben etwas tun«, schimpfte der Teufel. »Andererseits sollte
ich mich gar nicht so aufregen. Nach dem Weltuntergang erhalte ich mehr Seelen, als ich mir je
erträumt habe.«
»Wohl wahr«, sagte Mym, »doch Gott erhält noch mehr als Ihr. Da die Welt in diesem Stadium mehr
Gutes
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