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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3
Autoren: Piers Anthony
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auch diese Kreatur, und die Verdammten übernahmen die dritte Region; doch
der Alarm war ausgelöst.
Drei befreite Regionen waren nicht, stark genug für das alarmierte Dämonenheer. Myms
Feldherrenverstand wußte, daß mindestens fünf Regionen sich an der Revolte beteiligen mußten,
wenn sie Erfolg haben wollten.
»Unsere einzige Chance besteht darin, dort zuzuschlagen, wo man uns nicht erwartet«, erklärte der
Prinz. Als nächste Station war die Region des ewigen Eises geplant gewesen. Also würde man die
überspringen und zur fünften, dem Land des Vergessens, vordringen.
Doch dazu mußten sie den Acheron überqueren.
Die treuen Höllenpferde, die bislang alles mitgemacht hatten, weigerten sich, den Strom zu
durchschwimmen. So ritten sie am Ufer entlang, bis sie endlich eine schmale Stelle fanden, an der
einige Steine aus dem Wasser ragten. Über diese gelangten sie ans andere Ufer; doch dort
angekommen, mußten sie feststellen, daß sie sich auf einer Insel befanden.
Sie durchstreiften das Eiland, um eine Möglichkeit zum weiteren Überqueren des Stroms zu
finden.
Plötzlich standen sie vor einem uralten Gebäude mit einem Turm, auf dem ein Wetterhahn
spielte.
»Eine katholische Kirche«, sagte Ligeia verwundert. »Was hat ein solches Haus denn in der Hölle
verloren?« Sie näherte sich neugierig der Tür und öffnete sie. Mym folgte ihr. Innen war zunächst
nichts zu erkennen, aber der Prinz spürte, daß sie nicht allein waren.
»Geister«, sagte die Prinzessin. »Das sind Geister. Warum sind sie nur als Geister hier?«
Mym drang in einen ein und fand die Antwort.
»Hier werden die Menschen festgehalten, die Selbstmord begangen haben. Sie sind nicht
rechtskräftig verdammt, aber der Himmel hat kein rechtes Interesse an ihnen. Also müssen sie hier
als Geister in einer Art Wartestand verweilen.« Er war einen Blick auf Ligeia und stellte fest,
daß dieser Ort sie faszinierte und gleichzeitig erschreckte. Dann fiel ihm ein, daß sie ja selbst
an Bord des entführten Flugzeugs ihren Selbstmord in die Wege geleitet hatte. »Komm«, drängte er.
»Wir müssen weiter!«
Nach einiger Suche stießen sie auf einen gestürzten Baum, der quer über dem Wasser lag.
Sie überquerten dort den Strom und erreichten bald das Land des Vergessens. Endlich einmal kam
ihnen eine der Besonderheiten der Hölle zugute.
Die Wachdämonen in dieser Region nahmen es mit ihrer Aufsicht nicht so genau und vergaßen immer
wieder, nach den Verdammten zu sehen. Mym konnte sie ohne größere Mühe ausschalten. Nun waren
vier Länder befreit. Die fünfte, die alles entscheidende Region stand bevor.
Mym und Ligeia ritten ins Land des ewigen Schnees. Der Kokytus war wie stets voller Eisschollen,
und sie hatten keine Schwierigkeiten überzusetzen.
»Wenn wir es hier schaffen, werden wir siegreich sein«, sagte Mym. »Wenn nicht...«
»Ich liebe dich«, sagte die Prinzessin. »Auch wenn ich niemals aus der Hölle komme, so war es
doch alle Anstrengung wert, denn ich habe dich kennengelernt und bin an deiner Seite
geritten.«
»Ich hole dich hier heraus«, sagte er. Sie küßten sich.
Die Dämonen hatten sich in großer Zahl um die Wachstation dieser Region versammelt. Sie waren
alle mit Flammenwerfern bewaffnet und hatten sich hinter Verhauen verschanzt.
Die Verdammten hielten sich zwischen schneeverhangenen Bäumen auf. »Sind die vier anderen Länder
befreit?« fragte ihr Anführer.
»Ja«, bestätigte Mym, »doch ohne dieses Land ist die Revolte zum Scheitern verurteilt. Eine
vertrackte Lage. Wir können uns nicht an die Stellungen des Feindes heranschleichen. Und ich kann
mich nicht einmal unsichtbar nähern, denn man würde dort drüben meine Fußspuren im Schnee
entdecken.«
»Wir haben eine Pflicht zu erfüllen«, erklärte der Anführer. »Die anderen Verdammten zählen fest
auf uns. Wahrscheinlich bleibt uns nichts anderes übrig, als die Dämonen direkt anzugreifen.
Natürlich erleiden wir dabei schwere Verluste, aber wir bleiben in der Überzahl.« Er bemerkte,
daß Mars widersprechen wollte, und fügte rasch hinzu: »Ihr könnt Euch unsichtbar machen. Wir
greifen an der einen Seite an und lenken die Dämonen damit von Euch ab, während Ihr Euch von
hinten heranschleicht und Verwirrung in den Reihen des Feindes stiftet.«
Mym sah den Anführer offen an. »Als Ihr Euch bereit erklärt habt, an der Revolte teilzunehmen,
war es Euch wirklich ernst damit. Ihr seid ein tapferer Mann. Wir wollen so vorgehen,
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