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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3
Autoren: Piers Anthony
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Teufel keine Gelegenheit zu geben, die große Auseinandersetzung zwischen Mars
und dem Bösen in der Hölle auszutragen.
Hätte Mym diesen Rat doch befolgt! Statt dessen hatte er sich wie ein dummer Schuljunge vom
Höllenfürsten in eine Falle nach der anderen locken lassen.
Mit dem Mut der Verzweiflung riß der Prinz einen Flammenwerfer aus der Verankerung und badete den
Teufel in Feuer. Der Höllenfürst lachte laut.
»Glaubt Ihr wirklich, Feuer könnte mir auch nur das geringste anhaben? Immerhin bin ich der
Herrscher über das Feuerland!«
Mym wich zurück, und Satan folgte ihm mit dem Dreizack. Der Prinz warf rasch einen Blick an die
Front. Die Schlacht war zum Erliegen gekommen.
Verdammte wie Dämonen beobachteten den Zweikampf auf dem Turm. Er erkannte, daß der Teufel ihn
nun vor den Augen seiner Anhänger demütigen wollte.
»Verzeiht mir, Mars, aber ich darf meine Getreuen nicht enttäuschen«, lächelte der Erzversucher.
»Immerhin ist das hier meine Darbietung, und das Publikum erwartet, von mir etwas geboten zu
bekommen.«
Der Prinz sah das Blitzen in den Augen Satans und wußte, daß der letzte, der furchtbare Stoß kurz
bevorstand. Er dachte verzweifelt nach, und dann fielen ihm die Fünf Ringe ein. Musashi,
der Autor, warnte darin dringend davor, den Weg zu verlassen. Für den Kampf empfahl er, dem Feind
in dem Moment den tödlichen Stoß zu versetzen, in dem er seines Sieges sicher war. Behandle deinen Feind nicht wie eine abstrakte Bedrohung, sondern wie einen
verehrten Gast. Das hieß, er mußte die Wünsche und Rücksichtnahmen seines Feindes beachten.
Und dann kam ihm die Idee, die ihm vielleicht doch noch den Sieg bescheren würde.
Der Teufel stieß zu. Der Prinz wich ihm nicht aus, sondern machte sich substanzlos. Die Zacken
fuhren durch ihn hindurch wie Luft.
»Habt Ihr Euch also einer anderen Fähigkeit erinnert«, lächelte Satan. »Ihr scheint allerdings
vergessen zu haben, daß Ihr mir im Zustand der Substanzlosigkeit nichts anhaben könnt.«
»Wartet es nur ab, wenn wir uns mit bloßen Händen gegenüberstehen«, gab Mym zurück.
Der Teufel schmunzelte und warf den Dreizack fort. »Euch scheint entgangen zu sein, daß wir uns
hier auf meinem Grund und Boden befinden. Hier könnt Ihr mich auch in einem Ringkampf nicht
überwinden!«
»Das hatte ich auch gar nicht vor«, korrigierte ihn der Prinz und lächelte jetzt seinerseits.
»Mir steht vielmehr der Sinn danach, in Euren Geist einzudringen.«
»Was für ein törichter Plan. Ihr könnt mich nicht übernehmen. Ihr würdet Euch in meinem Geist
hilflos verirren, vielleicht sogar nie wieder hinausfinden. Gebt endlich auf, Mars.«
»Nein, übernehmen kann ich Euch nicht«, antwortete der Prinz. »Aber dort werde ich alle Eure
Geheimnisse erfahren. Alle Euren kleinen Kniffe, Tricks und Bluffs. Sobald ich Euch dann wieder
verlassen habe, woran Ihr mich nicht hindern könnt, werde ich diese neuen Informationen an
geeigneter Stelle bekanntmachen. Nun, wie steht's, verehrter Meister. Wollt Ihr mich nicht
anfassen, damit ich in Euch eindringen kann?«
Der Teufel starrte ihn wütend an. »Ihr habt das Buch gelesen!«
»Ja, ein gutes Buch, Satan. Es rät dazu, den Gegner genau zu erkennen und alles über ihn zu
erfahren; danach habe man schon den halben Sieg in der Tasche. Ihr versteht, daß ich Euch nun
erkennen möchte.«
Satan ballte die Fäuste und knirschte mit den Zähnen. Mym machte einen Schritt auf ihn zu. Der
Höllenfürst wich zurück. Der Prinz sprang ungestüm vor - und Satan verschwand.
Der Höllenfürst konnte es in all seiner Macht nicht zulassen, daß etwas über ihn bekannt
wurde.
Denn er war der Vater der Lüge, und auf Lügen hatte er seine Herrschaft errichtet. Das Aufdecken
seiner verderbten Pläne und finsteren Verschwörungen hätte seine Macht ins Wanken gebracht. So
blieb dem Bösen nichts anderes übrig, als Mym tunlichst aus dem Weg zu gehen.
Der Prinz trat an die Brüstung. »Der Turm ist in unserer Hand!« rief er. »Satan ist
geflohen!«
Die Verdammten jubelten, und auch die Dämonen suchten ihr Heil in der Flucht. Die Schneearbeiter
nahmen die Verteidigungsanlage ein, ohne auf Widerstand zu treffen, und bereiteten alles für eine
große Siegesfeier vor. Bis zum Einbruch der Nacht trafen die Verbündeten ein, Amazonen,
Schlammarbeiter und all die anderen Getreuen.
Mitten während der Feier näherte sich Diana dem Prinzen. »Schön und gut, wir haben gewonnen, aber
wir sitzen immer noch
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