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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3
Autoren: Piers Anthony
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entschloß sich, andere um Rat zu fragen, und rief
Chronos.
»Eure Erinnerung ist meine Zukunft«, erklärte er der Inkarnation der Zeit. »Ich möchte wissen,
was der Teufel vorhat, und wenn er an sein Ziel gelangt ist, muß sich das doch in der Zukunft
zeigen.«
Chronos runzelte die Stirn. »Das reicht mir nicht. Ihr müßt verstehen, daß meine Erinnerung
gewaltig groß ist. Könntet Ihr nicht etwas präzisere Angaben machen?«
»Also gut, versuchen wir es von einer anderen Seite. Was macht Luna?«
»So weit geht es ihr ganz gut, auch wenn sie immer noch schwer an der Enttäuschung zu tragen
hat.«
»Was für eine Enttäuschung?«
»Sie hatte gehofft, dem Teufel ins Handwerk pfuschen zu können. Doch das ist nun nicht mehr
möglich.«
»Wieso? War sie denn nicht ihr Leben lang darauf vorbereitet worden, in der alles entscheidenden
Abstimmung Satan und seinen Vasallen eine Niederlage zuzufügen?«
Chronos verzog das Gesicht. »Wie könnte sie? Es gibt keine Abstimmung mehr.«
Der Prinz wußte, daß er allmählich hinter das Geheimnis kam. »Warum gibt es keine Abstimmung
mehr?«
»Nun, über die Vereinigten Staaten von Amerika ist das Kriegsrecht verhängt worden. Die
Zivilregierung hat einem Militär-Regime Platz gemacht... Das geschah aufgrund der großen Unruhen.
So mußte schließlich das Militär eingreifen. Überall in der Welt herrscht Unruhe, und an vielen
Orten hat das Militär die Macht an sich gerissen.«
»Vielen Dank, Chronos«, sagte Mym. »Ich denke, Ihr habt mir ein großes Stück
weitergeholfen.«
»Stets zu Euren Diensten«, sagte Chronos, drehte sein Stundenglas und verschwand.
Der Prinz marschierte in seinem Büro auf und ab.
Was für ein Narr war er doch gewesen. Lange Zeit hatte er sich nur mit seinen Amouren beschäftigt
und an nichts anderes mehr gedacht, während rings um ihn herum die Welt zerfiel. Der Plan des
Teufels bestand wohl darin, in möglichst vielen Ländern Militär-Regimes zu installieren; denn
solche Herrschaftsformen und andere Tyranneien kamen seinen Interessen am nächsten. Waren solche
Regimes erst einmal am Zug, konnte Satan sie leicht nach seinen Vorstellungen beeinflussen und
sie auf seine Seite ziehen. Der Prinz nahm sich vor, diesem Tun entgegenzutreten und alle
ausgebrochenen Kriege zu beenden.
Er rief seine Gehilfen, die ihm voller Erwartung entgegeneilten.
»Wir ziehen aus, die Konfliktherde zu löschen«, dämpfte er ihre Vorfreude.
Eroberung reichte ihm eine Liste aller gegenwärtigen Kriege und Schlachten. Während Mym sie
studierte, wurde sein Gesicht immer länger. »Das sind ja über tausend!«
»Ja«, bestätigte Eroberung, »und es werden zu jeder neuen Stunde mehr. Eine solche Ernte durften
wir nie zuvor erwarten.« Gemetzel, Hungersnot und Pestilenz nickten eifrig.
Der Prinz schüttelte den Kopf. »So viele Kämpfe kann ich nicht einmal aufsuchen, geschweige denn
beenden.«
»Warum denn auch?« fragte Gemetzel. »Wir wollen uns lieber auf unsere größte Stunde
freuen.«
Mym erkannte die ganze Tragweite von Satans Plan. Binnen weniger Tage würde es auf der Erde so
viele Kämpfe geben, daß man nichts mehr dagegen unternehmen konnte. Wäre Mym doch nur früher
zurückgekehrt! »Ich habe im Moment etwas anderes zu tun«, entließ er seine Gehilfen.
Er ging nach draußen, bestieg sein Roß und ritt mit ihm zu Thanatos, der Inkarnation des
Todes.
Dort hatten sich bereits alle versammelt. Chronos hatte sie informiert.
»Es hat den Anschein, als müßtet Ihr allein mit diesem Problem fertig werden«, sagte
Lachesis.
»Satan liebt es, einer neuen Inkarnation Schwierigkeiten zu machen. Daher ist es für einen
Neuling wichtig, dem Teufel entgegenzutreten und ihm zu zeigen, daß er sich gegen den Bösen
durchzusetzen vermag. Danach versucht es der Höllenfürst nicht wieder bei ihm.«
»Chronos hat uns mitgeteilt«, erklärte Gäa, »daß er nicht für Euch die Zeit umkehren kann. Zwar
wären damit vielleicht all die Kriege beseitigt, doch Satan würde sich einen neuen finsteren Plan
gegen Euch ausdenken; und der würde vielleicht schlimmer ausfallen. Es tut mir leid, aber wir
müssen Euch in diesem Kampf alleinlassen.«
»Allein... Es muß also für mich einen Weg geben. Doch welchen...«, sagte Mym halblaut.
»Natürlich gibt es einen Weg«, bestätigte Thanatos, »sonst hätte der Teufel nicht die Mühe auf
sich genommen, Euch so lange in der Hölle festzuhalten. Er hat einen wunden Punkt, und da Ihr zu
früh aus der Hölle
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