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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
Autoren: Andrea Wölk
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unter dem Podest zutage kam. Es zeigte die Sonne, umgeben von Personifikationen der Tageszeiten, einem Kranz der Tierkreiszeichen und den Mondphasen. In den vier Ecken gab es kleine quadratische Bilder, die die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde darstellten.
»Für welches Teilstück sollen wir uns entscheiden?«, meinte Ruben leise.
»Nein, schaut doch, der Strahl zeigt in die Mitte, genau auf das Gesicht der Sonne. Wir müssen den Kreis aufstemmen.«
»Natürlich«, nickte Channing, »Sonnenstrahlen, die den Kriegern des Glaubens nichts anhaben können.«
Als Shia einen Meißel ansetzte, um das Mosaik aufzubrechen, gab der Stein leicht nach.
»Warte, zerstöre dieses wertvolle Bild nicht,« flüsterte Channing und griff danach. Er drückte den Stein auf der einen Seite etwas herunter, so dass der kreisrunde Stein auf dem anderen Seitenteil sich leicht anhob. Channing fuhr mit der Hand darunter und hob die Platte mit Hilfe von Ruben an.
»Heilige Maria!«
Aragón griff in das Loch und holte einen in beiges Leinen geschlagenen Gegenstand heraus.
 
    »Hallo, wer ist da? Was ist da los? Der Dom hat noch nicht geöffnet!« Vom Westeingang kam mit schnellen Schritten ein Mann auf die Krieger zu.
»Wir müssen hier weg!«, zischte Shia.
Wie von Geisterhand stand mit einem Mal ein Mönch neben ihnen und grinste sie an.
»Wie ich sehe, habt ihr das Diarium gefunden, meine Brüder.« Mit einem schnellen Schritt trat Aragón hinter den Mönch und legte ihm ein Messer an die Kehle.
Abwehrend hob er die Hände.
»Ruhig Blut, meine Freunde, mein Name ist Gabriel, und ich bin ein Krieger des Glaubens, genau wie ihr. Ich warte bereits seit über einhundertzwanzig Jahren auf euer Erscheinen.« Vorsichtig löste Aragón sein Messer vom Hals des Mannes.
»Du bist ein Mönch?«
»Nein, das war nur meine Verkleidung, um hier in der Kirche nicht aufzufallen«, lachte er leise und zog seine Kutte mit einer Bewegung über seinen Kopf. »Es war Alban Heffyn, der mich auf euer Kommen vorbereitet hat. Jedes Jahr zur Sommersonnenwende bewache ich das geheime Buch, damit es nicht den Ungläubigen in die Hände fällt. Wir müssen uns beeilen, die erste Messe findet gleich statt, bis dahin sollten wir verschwunden sein.« Er legte mit Ruben die Steinplatte wieder an ihren Platz zurück. »Schnell packt alles ein und dann nichts wie weg hier!«
 
    Als der Mönch die Vierung erreichte und das zerstörte Podest sah, schlug er die Hände zum Himmel. »Diese Zerstörer, wie kann man nur das Haus Gottes beschädigen! Gütiger Gott, hilf uns!«, rief er aufgebracht.
Ein zweiter Mönch löste sich aus dem Schatten des Chors und schritt auf ihn zu. »Mein Bruder, was ist geschehen?«
»Jemand wollte das Mosaik der Vierung stehlen, zum Glück bin ich früh genug eingeschritten, so wurde nur das Podest beschädigt, der gütige Vater war mit uns!«, rief er außer sich und schlug ein Kreuz.
Der andere Mönch in seiner dunklen Kutte nickte. »Ja, möge der Vater mit uns sein.« Er drehte sich um und verschwand zum Südausgang, wo ihm das laute Getöse eines Helikopters in den Ohren dröhnte.
In einer Ecke der Kirche entledigte er sich seiner Kutte und schaute auf seine Uhr. Es wurde höchste Zeit, er musste sein Flugzeug nach Paris erreichen.
 
    Auf dem großen Tisch im Besprechungsraum des Granit Rosé , lag der in Leinen gewickelte Fund, den alle Krieger umringten.
»Bitte, Channing, du als Historiker bist es gewohnt, mit diesen Dingen umzugehen«, bat Shia und ließ ihm den Vortritt, das Leinentuch zu entfernen. Vorsichtig löste Channing die einzelnen Lagen, und zum Vorschein kam ein dunkelbrauner Einband, mit zwei goldenen Verschlägen an den Seiten und einer großen Rosette mitten auf dem Buchdeckel.
Das Buch war alt, aber in einem sehr guten Zustand. Der Schnitt glich den Pergamenten, die die Krieger in ihrem Besitz hatte.
Channing versuchte, die Verschläge im oberen und unteren Bereich des Buches zu öffnen, doch sie ließen sich nicht bewegen.
»Ihr benötigt den Schlüssel.« Gabriels Stimme riss alle aus ihrer Faszination dieses besonderen Augenblicks.
»Welchen Schlüssel?«
Sara sah ihn misstrauisch an. Seit Gabriel mit den Kriegern aus Köln angekommen war, hatte sie ihn nicht aus den Augen gelassen. Ein neuer Krieger bedeutete ein weiteres Risiko, und bevor nicht mehr über ihn bekannt war, war er für sie ein Fremder, dem man mit Vorsicht begegnen sollte. Denn dass er von dem Diarium wusste, bedeutete noch
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