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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
Autoren: Andrea Wölk
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sich über ihn gesetzt. Ihre Hand lag fest um seine Kehle. »Du hältst mich für eine Verräterin? Los, sag es mir!«
Mit all ihrer Kraft drückte sie Maroush auf die Matratze. Ohne jegliche Regung starrte er ihr in die Augen. Lenkte sie von dem eigentlichen Geschehen ab. Erst als Sunny den kalten Stahl des Dolches an ihrer Kehle spürte, lockerte sie den Griff.
»Du bist vieles für mich.« Er sprach ganz ruhig, doch sein Körper strahlte eine Hitze aus, die ihn verriet. Mit einem gekonnten Heber zerrte er Sunny auf das Bett und begrub sie unter sich. »Wovor hast du Angst? Glaubst du, ich würde dich gegen deinen Willen zur Frau nehmen?«
Sie trommelte mit den Fäusten auf seine Brust, doch mit nur einer Hand schaffte er es spielend, sie unter Kontrolle zu bekommen. »Also, wie lautet deine Antwort?«
Sekundenlang starrten sich beide in die Augen, und die Luft schien zu vibrieren. Unsichtbare Funken sprühten und schafften eine Atmosphäre, in der es nur noch Sunny und Maroush gab. Als sie mit ihrer kleinen Zunge über ihre trockenen Lippen fuhr, konnte Maroush nicht anders. Seine Lippen senkten sich auf ihren Mund und berührten ihn sanft. In dieser Stellung verharrte er, abwartend, wie sie reagieren würde.
Sunny schloss die Augen und ließ es geschehen. Sie versuchte nicht, sich zu wehren. Der Duft, der sie umhüllte, raubte ihr alle Sinne. Ohne es zu wollen, öffnete sie ihre Lippen und fuhr vorsichtig mit ihrer Zunge in seinen Mund. Sie bog ihren Rücken durch, um ihm so näher zu sein. Langsam löste Maroush seine Hand, die immer noch ihre Handgelenke gefangen hielt, und fuhr damit ihr Schlüsselbein entlang. Er erwiderte ihren Kuss, ohne sie zu bedrängen. Seine Zunge spielte mit ihr, und es kostete ihn alles, sie nicht wild zu nehmen. Er fühlte ihre Hand, die spielerisch in sein Haar fuhr, und viel zu spät spürte er das scharfe Metall an seiner Wange.
Als er die Augen öffnete, sah er Sunny unter sich, die seinen Dolch auf ihn gerichtet hielt.
»Geh runter von mir!«
Maroush hob ergeben seine Hände, rollte sich von ihr herunter und kam mühelos auf die Beine. Sie folgte ihm mit Abstand.
»Geh!«, forderte sie ihn auf.
Als er sich umdrehte, zog Sunny die scharfe Klinge leicht über seine Wange, aber fest genug, dass ein Tropfen Blut aus der Wunde trat.
»Das ist dafür, dass du mich eine Verräterin genannt hast.« Mit einem gekonnten Wurf landete der Dolch im Türrahmen. Ohne sich noch einmal umzudrehen, zog Maroush die Waffe aus dem Holz. »Die Verletzung des Schwertes kann heilen, aber die des Wortes nicht.« Mit diesen Worten verließ er das Zimmer.
 
    Als Aragón durch das Hauptportal der Hohen Domkirche St. Peter und Maria schritt, benetzte er seine Finger mit Weihwasser und bekreuzigte sich, senkte sein Haupt und kniete demutsvoll nieder.
Sunny folgte seinem Beispiel, und die anderen Krieger verteilten sich nach ihrem Eintritt in den Dom schnell, um nicht als Gruppe wahrgenommen zu werden. Sara und Ewa schlossen sich einigen Japanern an, die einer englischen Führung lauschten.
Phoebe hatte eine Landung auf dem Kölner Flughafen organisiert, und von dort war es für die Krieger nur ein Katzensprung bis zur Domplatte gewesen.
Shia und Ruben schritten bewundernd durch die hohen Chorpfeiler. Die Frühmesse in der Marienkapelle war gerade zu Ende, und die Besucher strömten dem Ausgang entgegen, während andere dem Rundgang durch den Dom folgten.
»Du und Phoebe also«, meinte Shia leise und blickte sich dabei suchend um.
»Ist es dir nicht recht?« Rubens Ton war fragend, und er erfasste einen leichten Hauch von Aggressivität darin.
Shia winkte jedoch ab. »Nein, ich bin wahrscheinlich der Letzte, der etwas dazu sagen sollte. Nur mache ich mir Sorgen, ich möchte nicht, dass Phoebe verletzt wird. Sie ist manchmal ein bisschen instabil.«
»Glaube mir, mein Bruder, dieser Frau weh zu tun ist das Letzte, was ich beabsichtige.«
Shia blieb stehen. »Auch wenn du es nicht willst, könnte es dennoch geschehen. So wie man die Strahlen der Sonne nicht zudecken kann, so kann man auch das Licht der Wahrheit nicht auslöschen. Sie trägt nun einmal nicht deine Losung.«
Ruben blickte ihm gerade in die Augen. »Ja, aber dennoch schlägt mein Herz für sie, und das kann ich nun mal nicht ignorieren. Ich werde alles tun, um ihr Schmerz zu ersparen, das habe ich ihr versprochen. Aber warum bist du der Letzte, der etwas dazu sagen sollte?«
Shia schaute sich kurz um. »Ewa trägt nicht
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