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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
Autoren: Andrea Wölk
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das Glas zurück und bedankte sich mit einem »Merci beaucoup!«
Die Augen der Krankenschwester weiteten sich. »Sie sind nicht von hier? Können Sie mich trotzdem verstehen?«
»J‘ai compris, ça va bien! Ja, ich habe Sie verstanden. Danke, es geht mir gut!«, fügte er in einem perfekten Englisch hinzu.
Die Krankenschwester lächelte ihn zurückhaltend an. »Gut, ich werde sofort den Arzt rufen.« Wie ein weißer Engel schwebte sie aus dem Zimmer. Er schaute sich neugierig in dem spärlich eingerichteten Raum um. Außer seinem Bett gab es nur einen Schrank an der Wand, einen Stuhl und einen Nachttisch, auf dem der Monitor stand.
»So, den Überwachungsmonitor brauchen wir jetzt wohl nicht mehr!« Er blickte auf und sah, dass der Arzt seinem Blick gefolgt war. Er hatte zuvor lautlos den Raum betreten und griff nach Channings Handgelenk, um seinen Puls zu fühlen. Danach hörte er wortlos mit einem Stethoskop Herz und Lunge ab. Als er das Nachthemd anhob, warf er der Krankenschwester einen verblüfften Blick zu. Es vergingen Minuten in absoluter Stille.
»Alles im grünen Bereich, soweit ich das beurteilen kann. Zur Sicherheit werden wir morgen noch einige Untersuchungen durchführen. Wie fühlen Sie sich? Können Sie sich an irgendetwas erinnern?« Der Arzt richtete eine kleine Lampe auf Channings Augen, um seine Reaktion zu testen.
Erschrocken kniff Channing sie zu und riss seinen Kopf zur Seite. Mit einer schnellen Bewegung schlug er dem Arzt die Taschenlampe aus der Hand, die im hohen Bogen durch den Raum flog.
»Excusez-moi!«
»Schon gut, bitte regen Sie sich nicht auf. Ich kann verstehen, dass Sie etwas verwirrt sind.«
»Nein, entschuldigen Sie, das wollte ich nicht.« Bedauernd schaute Channing der Taschenlampe hinterher.
Der Arzt hob die Taschenlampe vom Boden auf und setzte sich auf das Bett. »Nun beruhigen Sie sich. Können Sie sich an irgendetwas erinnern? Wie heißen Sie?«
»Mein Name ist Channing McArthur.«
»Fällt Ihnen sonst noch etwas ein? Wissen Sie, wo Sie wohnen oder was passiert ist?«
Channing überlegte einen kurzen Moment. Sein Kopf war leer. Immer wieder wanderte sein Name durch sein Gedächtnis, aber das war auch schon alles, mehr gab es da nicht. Nur eine schwarze endlose Leere. Er schüttelte bedauernd den Kopf.
»Nein, nicht wirklich. Ich kann mich im Moment nicht genau erinnern.« Verwirrt zog er seine dunklen Augenbrauen zusammen.
»Nun, das ist nach diesem Unfall auch nicht erstaunlich. Wir werden Sie morgen untersuchen. Wir machen einen Bluttest und ein CT. Dann sehen wir weiter. Erholen Sie sich bis dahin, Mr McArthur.«
Der Arzt machte Anstalten, sich zu erheben, doch Channing hielt ihn am Ärmel fest mit einer Kraft, die nicht nur ihn überraschte. »Warten Sie Doc, was ist mit mir passiert? Von welchem Unfall sprechen Sie?«
Der Arzt nahm das Krankenblatt zur Hand und blätterte darin herum. »Nun, Sie sind vor vierzehn Tagen gegen ein Uhr morgens bei uns eingeliefert worden. Offensichtlich hatten Sie einen Verkehrsunfall in einem Taxi. Ihr Körper hat einiges abbekommen, was erstaunlicherweise aber bereits verheilt ist. Ihre Halsschlagader oberhalb Ihres Schlüsselbeins wies zwei Verletzungen auf, parallel nebeneinander, als wäre dort etwas eingedrungen. Sie haben viel Blut verloren, es ist ein Wunder, dass Sie das überlebt haben. Aber Ihr Körper scheint sich während des Komas erstaunlich schnell erholt zu haben. Morgen sehen wir weiter, nach den Untersuchungen kann ich Ihnen mehr sagen, okay?«
Channing brauchte einen Augenblick, um die Auskunft des Arztes zu verdauen. »Einen Unfall in einem Taxi, sagen Sie?«
»Ja, Sie waren der Fahrgast und können sich glücklich schätzen, dass jemand so mutig war, Sie aus dem brennenden Wagen zu ziehen, der Fahrer hatte nicht so viel Glück.«
 
    Das Abendessen rührte Channing nicht an, er verspürte weder Hunger noch Durst, vielmehr machte sich eine Unruhe in ihm breit. Er konnte das, was der Arzt ihm erzählt hatte, nur schwer verdauen. Er erinnerte sich an nichts. Seine Versuche, sich an irgendetwas zu erinnern, scheiterten kläglich. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, doch das Einzige, woran er sich erinnerte, war sein Name.
Langsam bekam er schon Kopfschmerzen, denn obwohl seine Zimmertür geschlossen war, hörte er ständiges Stimmengemurmel. Wenn er sich konzentrierte, verstand er sogar die einzelnen Worte, die gesprochen wurden. Das machte ihn verrückt und er wünschte sich, er wäre fähig,
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