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Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Autoren: Gaelen Foley
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dass jetzt vermutlich jeder, der sie sah, sie tatsächlich für eine betrunkene Dirne halten würde. Himmel, ihre vornehme Mutter würde sich im Grab umdrehen, wenn sie sie so erblicken würde.
    Zum Glück erfüllte die Kälte einen Zweck. Sie vertrieb einen Teil der Benommenheit, sodass Kate verhältnismäßig wach war und ihre Umgebung bewusst wahrnehmen konnte.
    Sie hielt nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau, entweder für diesen Moment oder für später. Sie musterte die Schmuggler, die mit ihr gekommen waren, entdeckte jedoch keinen der drei, die in der Nacht ihrer Entführung in ihr Cottage eingedrungen waren.
    Mehr als alle anderen hasste sie O’Banyon. Der schmutzige, lüsterne Grobian.
    Sie hatte den Namen in der Nacht ihrer Entführung gehört, als einer der beiden jüngeren Männer ihn um die Erlaubnis gebeten hatte, ihr Haus zu plündern, nachdem sie sie gefangen genommen hatten. O’Banyon hatte seinen Helfern großzügig gestattet, sich zu nehmen, was sie an Geld und Schmuck finden konnten. Es war ohnehin nicht viel gewesen.
    Die Besitztümer, an denen Kate am meisten hing, standen auf ihrem Bücherregal, aber diese Schurken waren zu ungebildet, um sich um Aristoteles oder Shakespeare zu kümmern.
    Mitten in dem mächtigen Eingang gab Caleb Doyle plötzlich den Befehl zum Anhalten. „Nehmt ihr die Fesseln ab“, befahl er seinen Untergebenen.
    Die Männer, die sie festhielten, sahen ihren Anführer überrascht an.
    „Das gefällt dem Duke vielleicht nich’“, meinte Caleb Doyle. „Soll er sie selbst fesseln, wenn er will. Keine Sorge, sie wird nirgendwohin gehen. Im Augenblick kann sich die Kleine kaum an ihren eigenen Namen erinnern. Los, macht schnell! “, befahl er und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Handfesseln. „Ich frier mir hier den Hintern ab. “
    Zu Kates Erleichterung gehorchte der Mann, den Doyle angesprochen hatte, und löste den verknoteten Strick von ihren Handgelenken.
    Ehe er weiterging, deutete Doyle jedoch mit ausgestrecktem Finger auf ihr Gesicht und stieß eine ernste Warnung aus: „Sei nich’ vorlaut, Mädchen, sonst wirst du dir wünschen, wieder in deiner Zelle zu sein! Hörst du mich? Er schätzt Beleidigungen nicht besonders. Er ist ein mächtiger Mann. Wenn du klug bist, hältst du den Mund und machst, was er dir sagt. Verstanden? “
    Sie nickte matt und rieb sich die wunden Handgelenke.
    Der Anführer der Schmuggler wirkte erstaunt, dass ihr der sonstige Kampfgeist fehlte. Seine Miene verfinsterte sich. „Ach, sieh mich nich’ so an - wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird! “, fuhr er sie an. „Dutzende Mädchen hier in der Gegend würden ihren rechten Arm hergeben, um ein paar Nächte in seinem Bett zu verbringen. Du wirst es überleben. “
    Kate erstarrte, aber mit seinem rauen Tonfall war es ihm gelungen, die Tränen zu vertreiben, die hinter ihren Lidern brannten: Und er hatte ihr neuen Mut geschenkt. Sie wappnete sich, so gut sie es vermochte, straffte die Schultern, fest entschlossen zu überleben. Wahrhaftig, sie würde sich nicht geschlagen geben und gebeugt das Schloss betreten.
    „Kommt schon“, murmelte Doyle zu seinen Männern. „Geben wir dem Teufel, was sein ist. “ Damit betätigte er den schweren Türklopfer an der massiven, eisenbeschlagenen Tür.
    Sofort öffnete ihnen ein hagerer, ganz in Schwarz gekleideter Butler.
    „Guten Abend, Mr Eldred“, grüßte Caleb Doyle mit so viel Charme, wie er nur aufzubringen vermochte, und trat ein.
    Der Butler verneigte sich wie ein schwarz gewandetes Skelett. „Mr Doyle. “ Er hatte tief liegende Augen, ein knochiges Gesicht und wirkte sehr ruhig. Hinter dem zurückweichenden Haaransatz ragte eine wilde Wolke von grauem Haar in alle Richtungen.
    Als der Butler Kate ansah, war seine Miene ausdruckslos, und offensichtlich war er zu schlau, um Fragen zu stellen. „Hier entlang, bitte. Der Herr erwartet Sie. “
    Die ganze Gruppe folgte Eldred durch einen langen, schummrigen Gang aus Stein mit einer dunklen Holzdecke. Kate stolperte auf ihren eiskalten Füßen hinterher. Sie war noch nie in einem Schloss gewesen, aber nachdem sie sich umgeblickt hatte, war es für sie schwer vorstellbar, dass irgendjemand an einem solchen Ort leben konnte.
    Es war kein Zuhause, es war eine Festung, eine mächtige Burg aus der Zeit der Ritter und Drachen.
    Alles war dunkel und ohne Liebreiz, wirkte kalt und bedrohlich. Alte Waffen, Schilde, Teile von Rüstungen und zerfetzte Kriegsflaggen hingen
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