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Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Autoren: Gaelen Foley
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anstelle von Gemälden an den Wänden. Nichts wirkte hier heimelig, und doch war es so, dass die historische Bedeutung des Schlosses sie für einen Moment ihre Furcht vergessen ließ, obwohl es so abweisend wirkte. Geweckt war ihre unersättliche Neugier, wie ein Gelehrter dachte sie an all die Schlachten, die diese Mauern gesehen hatten, an all die Geheimnisse, die hier während vieler Jahrhunderte überdauert hatten.
    Dann bemerkte sie, dass ihre Wärter zusehends nervöser wurden.
    „Hey, Eldred! “ Caleb Doyle wandte sich an den Butler, als sie durch einen dunkel getäfelten Korridor schritten. „Wie is’ seine Stimmung heute? “
    „Wie bitte, Sir? “
    „Das Biest! “, flüsterte Caleb Doyle jetzt. „Ist er schlechter Laune? “
    Der Butler sah ihn missbilligend an. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. “
    „Das heißt also ja. “
    Eldred erwiderte darauf nichts und führte sie in eine große Halle mit einer hohen, gewölbten Decke. Der Raum wirkte wie eine Höhle.
    Zwischen den schwarzen Balken, die den Raum stützten, lauerte die Dunkelheit. Hier und da hingen Teppiche an den Wänden. Aus der direkt gegenüberliegenden Mauer sprang ein kleiner Balkon hervor - die Galerie. In der Nähe boten schwere alte Möbel spärlichen Komfort.
    Zwei Wachen, ähnlich schwarz angezogen wie die am Torhaus, standen in den nächstgelegenen Ecken. Sie hatten Posten bezogen, so reglos wie die Rüstungen, die in der Halle aufgestellt waren.
    Das einzig Lebendige ging von einem flackernden Feuer aus, das in dem riesigen Kamin brannte, weit weg am anderen Ende der Halle - und dort war es auch, wo Kate das Biest zum ersten Mal erblickte.
    Sie wusste sofort, dass er es war.
    Seine Gegenwart war so machtvoll, dass er den Raum nahezu ausfüllte, noch ehe er sich zu ihnen umgedreht hatte. Der Duke of Warrington stand am Feuer, mit dem Rücken zu ihnen, eine hoch aufragende Silhouette vor den Flammen.
    Er spielte mit einer fremdartig aussehenden Waffe, die eine lange, schartige Klinge aufwies, eine Mischung aus Lanze und Schwert. Äußerst tödlich aussehend. Er balancierte sie auf der Spitze und drehte sie auf eine seltsame Art langsam im Kreis.
    Eldred kündigte die Besucher mit einem höflichen Hüsteln an. „Hoheit - Caleb Doyle und Begleitung. “
    Er hob die Waffe hoch und ließ den langen Griff auf seiner breiten Schulter ruhen.
    Das Herz schlug Kate bis zum Hals, als der Riese sich herumdrehte und sie ansah. Dabei hielt er in der Bewegung inne und musterte sie vom anderen Ende der Halle her.
    Dann kam er langsam auf sie zu, mit großen Schritten, ohne Eile und doch unaufhaltsam. Ein mittelalterlicher Kriegsherr in moderner Kleidung. Jeder Schritt seiner schlammbefleckten Stiefel hallte laut durch die weite Leere der Halle.
    Kate starrte ihn an, voller Angst und mit einem gewissen Maß an Ehrfurcht.
    Caleb Doyle riss sich den Hut vom Kopf und trat ein paar Schritte vor, wobei er seinen Männern bedeutete, dasselbe zu tun.
    Die Gruppe der Schmuggler trat vorsichtig näher, Kate in der Mitte.
    Ihr Blick blieb unverwandt auf den kriegerischen Duke gerichtet, während dieser weiter heran schlenderte.
    Vergeblich suchte sie nach einer Spur von Sanftheit bei diesem Mann, statt dessen strahlte er eine rücksichtslose Kraft aus, als kenne er keine Gnade. Er war stark, dunkel und gefährlich.
    Offensichtlich war er gerade erst eingetroffen, seine ungebändigte, windzerzauste Mähne dichten schwarzen Haars trug er zu einem Zopf gebunden. Sie sah ihn aus aufgerissenen Augen an. Das dunkle Tuch, das er um den Hals geknotet hatte, wirkte nicht sehr förmlich. Das weite weiße Hemd stand am Hals ein wenig offen, darüber hatte er eine schwarze Weste angezogen, die seinen sehnigen Oberkörper umschloss.
    Auf seiner schwarzen Reithose waren noch Nässe- und Schlammspuren zu erkennen, während sich der rötliche Schein des Feuers auf der Klinge spiegelte, mit der er nun nachlässig spielte. Es sah aus, als wäre er mit der Waffe in der Hand geboren.
    Kates Herz klopfte wie wild, doch sie vermochte den Blick nicht von ihm zu lösen.
    Er schien Mitte dreißig zu sein, und als er noch näher getreten war, konnte sie sein Gesicht betrachten. Er hatte dichte dunkle Brauen, und über der linken eine Narbe in Form eines Blitzes. Seine Haut war ungewöhnlich braun, als hätte er viele Jahre in einem wärmeren Klima verbracht. Seine Nase war breit, aber gerade, und der finstere Zug um den Mund von feinen Linien umrahmt.
    Seine Augen waren es, die
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