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Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Autoren: Gaelen Foley
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können, wäre sie dazu nur in der Lage gewesen. Einzig ein grausamer Mann würde sich zu einem solch schrecklichen Unterfangen, wie es ihr jetzt bevorstand, hinreißen lassen. Etwas anderes konnte sie sich nicht vorstellen.
    Wenn sie dem Klatsch glauben durfte, den sie in den vergangenen Tagen von den Frauen der Schmuggler gehört hatte, gehörte der Duke zur schlimmsten Sorte, die es unter den Aristokraten gab - reich, mächtig, korrupt. Tief in Ausschweifungen verstrickt. Sie hatte auch gehört, dass die Frauen sich erzählten, der Duke gehörte einer Gesellschaft von Wüstlingen und Libertins an, die sich Inferno Club nannte.
    Womit er sich dort vergnügte, ließ sie erschauern, wenn sie nur daran dachte.
    Ihn zu hassen erschien ihr allerdings ebenso sinnlos, wie sich zu fragen, was ihr wohl auf Kilburn Castle zustoßen würde.
    Von Anfang an hatte sie nicht ganz verstanden, warum sie überhaupt entführt worden war. Sie lebte zurückgezogen am Rande des Moors, mit ihren Büchern und Schriften. Sie blieb für sich und belästigte niemanden. Soweit sie wusste, hatte sie keine Feinde.
    Allerdings auch keine Freunde, wie sie zugeben musste.
    Warum sollte irgendjemand es auf sie abgesehen haben?
    Seit ihrer Kindheit hatte sie eine Vorliebe für Rätsel - aber dieses konnte sie nicht lösen. Jedoch hatte sie ihre eigenen Schlüsse gezogen, die auf den wenigen Fakten beruhten, die sie kannte.
    Die Schmuggler hatten auf dem Schwarzmarkt gehandelt, der mit Ende des Krieges jedoch verschwunden war. Jetzt, in Friedenszeiten, wurden keine Steuern mehr auf französische Luxusgüter erhoben.
    Über Cornwall waren schwere Zeiten hereingebrochen. Daher mussten die Schmuggler, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, auf noch dubiosere Geschäfte zurückgreifen.
    Oh, sie hatte früher schon über sogenannte weiße Sklaven gelesen. Die Zeitungen berichteten immer wieder über kriminelle Organisationen, die junge Frauen ohne Familie entführten und sie heimlich an dekadente Adlige verkauften oder andere reiche Perverse, die sie vergewaltigten, als wäre es eine besondere Art von Vergnügen, ihnen Angst und Schrecken einzujagen.
    Obwohl es in den Journalen schwarz auf weiß stand, hatte Kate es nicht geglaubt. Die Verbreitung derartiger Geschichten hatte sie für einen Mythos gehalten, für einen Stoff, aus dem Schauerromane bestanden. Ihnen gehörte ihre heimliche Leidenschaft. Doch jetzt war sie zu ihrem Entsetzen selbst als eine Gefangene hier gelandet - und das, was sie erlebte, war Realität.
    Eine derartige Entführung war die einzige Erklärung, die zu passen schien.
    Das Gespräch, das die Doyles eben leise geführt hatten, bot ihr neue Erkenntnisse, doch in ihrer Verwirrung war sie nicht in der Verfassung, sie mit ihren Theorien zu vereinbaren. Was immer die Worte bedeuten mochten, es hatte nicht gut geklungen.
    Aber wichtiger, als die Frage nach dem Warum zu beantworten, war es, einen Weg aus diesem Dilemma zu finden.
    Allmählich näherten sie sich dem Schloss. Ihre Angst wuchs mit jedem Yard, den die Kutschen zurücklegten. Auf einmal wollte sie sich mit aller Kraft gegen die Wirkung des Laudanums zur Wehr setzen. Kate richtete sich auf und fasste nach dem Türgriff. Sie rüttelte daran, aber er ließ sich nicht bewegen.
    Selbst wenn es ihr gelang, sich zu befreien, das erkannte sie jetzt, wäre sie halb nackt den Elementen ausgesetzt. Die erbarmungslose Kälte würde sie innerhalb weniger Stunden töten.
    Verzweiflung stieg in ihr auf. Sie konnte nicht einmal darauf hoffen, dass eines Tages Gerechtigkeit walten würde. Jeder ging davon aus, dass der Duke praktisch immun war gegen eine gerichtliche Verfolgung, unabhängig davon, welche kriminellen Handlungen er begangen hatte.
    Außerdem - wem sollte sie davon erzählen? Und wer würde ihr glauben? Sie konnte es ja selbst kaum fassen. Es sah so aus, als könnte dieser Mann sie umbringen, wenn es ihm Spaß machte.
    Nein, zu diesem Zeitpunkt bestand ihre einzige Hoffnung darin, dass er sie am Leben ließ, wenn er mit ihr fertig war, und dass sie vielleicht sogar nach Hause gehen konnte.
    Der Gedanke an ihr gemütliches, reetgedecktes Cottage am Rande von Dartmoor trieb ihr vor Heimweh die Tränen in die Augen. Das Opium verstärkte all ihre Gefühle. Sollte sie jemals wieder nach Hause gelangen, so würde sie, das nahm sie sich fest vor, sich nie wieder über ihre ländliche Einsamkeit, draußen auf der Heide, beschweren. Sie hatte entdeckt, dass es weitaus schlimmere Dinge
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