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Inferno

Inferno

Titel: Inferno
Autoren: Edward Lee
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sie sich aus Verzweiflung selbst getötet hat. Und du warst schuld daran.«
    »Nein!«
    »Und die ganze Zeit hast du sie gesucht, wolltest ihr sagen, wie Leid dir alles tut – als ob das was ändern würde. Vergiss es, Schätzchen. Willst du wissen, wer den Constablern von dir erzählt hat? Lissa.«
    »Lissa«, flüsterte Cassie fassungslos.
    »Hast du es immer noch nicht kapiert?«
    Cassie fühlte sich wie in einem Nebel, Tränen brannten in ihren Augen.
    »Dann pass mal gut auf.« Xeke legte eine Hand auf sein Gesicht. Die Finger schlossen sich.
    Dann, als drehte er eine enge Strumpfmaske herum, drehte er sein Gesicht herum.
    Cassie war völlig geschockt.
    Es war Lissas Gesicht, das sie nun ansah.
    »Nicht übel, was? Der neueste Schrei in der Transfigurationschirurgie. Keine Hautfalte mehr im Nacken; sie bringen das neue Gesicht direkt auf der anderen Seite des Kopfes an. Funktioniert hervorragend.«
    Lissa. Ein Zwiegesicht. Sie hat das alles von Anfang an geplant.
    Jetzt zog die Gestalt ihre Lederjacke aus und schälte sich aus dem Punk-T-Shirt.
    Es war Lissas Körper. Cassie sah die Narben, wo man ihr die Brüste abgenommen hatte, konnte sogar das Stacheldraht-Tattoo über dem Nabel erkennen.
    Doch genau über dem Nabel war jetzt noch ein anderes Tattoo. Cassie blinzelte.
    Nein, kein Tattoo.
    Es war ein winziges Brandzeichen auf der Haut.
    Ein Pentagramm.
    »Hush und Via reinzulegen war nicht schwer – das sind doch nur dumme Plebejer. Es war ein Kinderspiel, sich bei ihnen als Xeke einzuschleichen. Wahnsinn, Via ist so dumm, dass sie sich sogar in mich verliebt hat! Von da ab musste ich nur noch ihr Vertrauen gewinnen. Und dann ziehst du auch noch in einen Totenpass , Mann o Mann. Besser geht’s doch gar nicht, wenn man seine Zwillingsschwester in die Hölle holen will. Hast du den Hauch einer Ahnung, wie wertvoll du bist? Ein echtes Ätherkind! Eine lebendige Frau aus Fleisch und Blut in der Hölle! Die Energie, die du in deinem kleinen Gehirn hast, kann der Mephistopolis eine nie da gewesene Macht verleihen. Sie kann den Teufel auf die Erde bringen. Sie kann Gottes Segnungen an die Menschheit zerstören. Es wird herrlich! Es wird alles verändern!«
    Doch Cassie begriff kaum etwas von dem Gehörten; sie war völlig am Boden zerstört von ihrer totalen Niederlage.
    Lissa stolzierte auf und ab, blickte auf Blackwells kopflosen Körper inmitten des vielen Blutes. »Und sieh dir diesen großen, dummen Tölpel an. Da bekommt er den Status eines Dämonenfürsten und kann an nichts anderes denken als an seine beschissene Belohnung. Was ist mit wahrer Dienstbarkeit? Was ist mit Treue?« Wieder grinste Lissa. »Luzifer weiß alles, Luzifer weiß, wer ihm wahrlich dient. Und Ezoriel – ha! Heute haben wir ein paar tausend seiner Leute zermalmt; das war wie Steaks in den Fleischwolf stecken. Aber glaubst du, er wird es je begreifen? Teufel, nein.«
    Cassie schauderte, als ihre Schwester sich Via zuwandte. »Arschloch«, sagte Lissa. »Eingebildete Schlampe.« Noch ein Lächeln. »Hmm, ein Lähmungszauber, was? Das ist ja prima. Dann sind sie leichter zu häuten. Das wird ein großer Spaß. Ach, und wen haben wir denn hier?« Nun sah Lissa auf Hush herunter. »Ich glaube, mit der kleinen Ziege werde ich mich mal als Erstes ein bisschen amüsieren.« Und damit zerrte sie Hush hoch und legte sie auf den Opferaltar.
    »Arme kleine Hush. Arme unschuldige kleine Hush. Am besten schneide ich dir den Kopf ab. Genau. Dann kann deine Seele in alle Ewigkeit im Körper eines kleinen Wurms rumkriechen.«
    »Nein, bitte tu das nicht!«, schluchzte Cassie, doch Lissa hatte bereits die Garotte um Hushs Hals gelegt. Die feinen Zacken des Seils machten wieder das widerliche Geräusch beim Sägen.
    »Aufhören, aufhören!«, heulte Cassie. »Sie hat dir nie was getan!«
    Lissa grinste, während ihre Hände die Seilgriffe flink hin und her rissen. »Ich weiß, genau deshalb mache ich das ja.«
    Tränen flossen über Cassies Gesicht.
    Immer noch gelähmt zitterte Hushs Körper auf dem Steinaltar. Lissa wetzte das Seil durch den Rest des Halses und Hushs Kopf fiel auf den Boden.
    »Warum hast du das gemacht!«
    Lissa zuckte die Achseln. »Weil es Spaß macht. Aber keine Sorge, das ist nichts gegen das, was ich mit Via machen werde. Die mache ich richtig fertig.«
    All der Schrecken, all die Wut und die Empörung und die Verzweiflung legten in Cassie einen Schalter um. Sie kniff die Augen zusammen, zwang sich, aus ihrem eigenen Schmerz
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