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Inferno

Inferno

Titel: Inferno
Autoren: Edward Lee
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sei bloß vorsichtig! , dachte sie.
    Xeke machte einen Satz …
    Ja, los!
    Er landete auf Blackwells breitem Rücken, dann klammerte er sich fest, indem er die Beine um die Taille des Ungeheuers schlang.
    Das Geräusch, das der Dämonenfürst hervorbrachte, klang wie eine kleine Explosion. Der lange Raum erbebte, als würde er von einer Abrissbirne bearbeitet. Dann begann ein wilder Tanz.
    Blackwell versuchte erfolglos, mit den Händen auf seinen Rücken zu fassen, um Xeke mit seinen langen Klauen zu erwischen, doch Xeke hatte bereits die Garotte um den Hals des Dämons gelegt. Sofort traten die Venen daran hervor.
    Blackwells Gesicht verdunkelte sich.
    »Was soll die ganze Aufregung?«, scherzte Xeke. »Ich nehme nur Maß für eine Krawatte.«
    Blackwell taumelte schwerfällig im Zimmer herum, als die Garotte tiefer und tiefer eindrang, während Xeke die Griffe mit aller Kraft hin und her riss. Das sägende Geräusch war ekelhaft, als sägten Holzfäller einen dicken Baumstamm entzwei; nur dass – wo beim Holzfällen Sägemehl und Holzbrei durch die Luft flogen – hier schwarzes Blut aus dem immer tiefer werdenden Schnitt spritzte.
    Immer wieder versuchte Blackwell, Xeke abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht, und er stieß erneut ein ohrenbetäubendes Brüllen aus. Der Raum schien sich durch die unmenschliche Erschütterung zusammenzuziehen. Aber das Monstrum konnte nicht mehr lange Widerstand leisten. Blackwell verstummte in der Sekunde,
    Klonk
    in der sein Kopf herunterfiel.
    Der Kopf rollte ein Stück weiter und blieb dann auf dem Teppich liegen, die roten Augen empört aufgerissen.
    Xeke jubelte, als er von seinem Rücken heruntersprang. Er hat es geschafft! , freute sich Cassie.
    Doch der massige Körper taumelte weiterhin durchs Zimmer.
    Xeke holte eine breite Axt von der Wand und
    zack! zack! zack!
    hieb mit der riesigen Klinge tief in Blackwells Brust. Der gigantische kopflose Körper stürzte, und mit ein paar weiteren Schlägen hatte Xeke die Brusthöhle aufgetrennt. Er beugte sich vor, riss das fußballgroße Herz heraus und schleuderte es mit einem grausigen Schmatzen gegen die Wand.
    Als der Körper wieder aufstehen wollte, kratzte sich Xeke am Kopf und bemerkte: »Hoppla. Ich hab ja den Kopf vergessen.«
    Mit raschen Schlägen zerhackte er den abgetrennten Kopf. Dann trat er die Stücke mit dem Stiefel über den Teppich wie ein Kind eine Dose über die Straße tritt.
    »Wer hat behauptet, es sei so schwer, einen Dämonenfürsten zu töten?«, fragte er fröhlich und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er strahlte erleichtert; dann blickte er zu Cassie. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Ja«, sagte sie, aber es kam kaum mehr als ein Flüstern aus ihrer Kehle. Sie konnte immer noch kaum sprechen oder sich bewegen. Die Nachwirkungen des gebrochenen Zaubers der Reliquie der Macht hatten sie schwach und benommen gemacht, als bekäme sie eine Grippe. Die Auswirkungen schienen nicht besonders schnell abzuklingen.
    »Das war nicht gerade ein Kindergeburtstag, das kann ich dir sagen«, erzählte Xeke. Dann blinzelte er ihr zu. »Du dachtest vermutlich, ich wäre inzwischen eine Polterratte.«
    Cassie nickte. »Wir haben deine Steckbriefe gesehen, und im Fernsehen haben sie gesagt, du seiest aus der Kommission geflohen. Aber …« Plötzlich kam ihr ein Gedanke. »Woher wusstest du eigentlich, wo Blackwell uns hingebracht hat?«
    Xeke ignorierte die Frage und rieb sich die Hände. »Ich wette, ihr habt euch sogar gedacht, dass ich die Seiten gewechselt habe.«
    »Ja«, sagte Cassie. »Also Via zumindest, und Hush auch, glaube ich. Aber ich selber habe das nie geglaubt.«
    »Das hättest du aber besser.«
    Cassie Augen verengten sich. »Wie bitte?«
    »Weil es wahr ist.« Nun stand Xeke in arroganter Pose vor ihr, die Hände auf den Hüften. »Woher sonst sollten die Constabler jeden deiner Schritte schon vorher kennen? Wie sonst hätte man eine solche Falle aufstellen können?« Er lächelte breit. »Woher sonst hätten sie wissen sollen, dass du eine Machtreliquie aktivieren kannst? Deine Schwester war es, du blöde Kuh.«
    »Meine … Schwester?«
    »Deine Schwester hasst dich. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre sie nie in die Hölle gekommen. Du bist doch die Schlampe, die geil auf ihren Freund war, die ihn ihr wegnehmen wollte …«
    »So war es doch gar nicht!«, rief Cassie.
    »… und als sie euch beide zusammen erwischt hat, war Lissa so am Boden zerstört, so unglücklich und gedemütigt, dass
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