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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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See-schlange?«
    Jonas brachte ihn mit einem eisigen Blick zum Verstummen.
    » Was haben Sie gesehen, Mr. Tressler?« fragte er.
    »Ich … bin nicht sicher«, antwortete der Pilot ausweichend.
    »Irgend etwas im Wasser. Es ging alles so schnell, und ich hatte alle Hände voll zu tun, uns heil hinunterzubringen, deshalb habe ich kaum darauf geachtet, wie Sie sich vielleicht vorstellen können. Aber ich weiß noch, daß ich ziemlich erschrocken war.« Er sah auf. »Ich glaube, Meyers hat es deutlicher gesehen.
    Er schrie irgend etwas wie: Das darf doch nicht wahr sein! oder so ähnlich, bevor –«
    »– er sich das Genick gebrochen hat«, fiel ihm Perkins ins Wort. »Wie praktisch: Der einzige Zeuge ist tot!«
    Tressler wandte sich ihm mit einem zornigen Ruck zu. Seine Hände zuckten, und seine Lippen wurden zu einem dünnen, blutleeren Strich. Er sagte kein Wort, aber Jonas sah, daß es in seinen Augen zornig aufblitzte. Meyers und er waren Freunde gewesen.
    »Was macht das Flugzeug?« fragte er rasch, ehe Perkins weiterreden und womöglich noch mehr Schaden anrichten konnte.
    Tresslers Hände sanken langsam wieder in seinen Schoß. Er entspannte sich sichtbar, und als er sich zu Jonas umwandte, glaubte der fast so etwas wie Dankbarkeit in seinem Blick zu erkennen. »Wir sind fertig«, sagte er.
    »Fertig?« Bell richtete sich kerzengerade auf, und auch die anderen sahen den Piloten verblüfft an.
    »Soweit wir sie reparieren konnten«, sagte Tressler hastig.
    »Das bedeutet nicht, daß sie in Ordnung ist. Aber für alles andere brauchte ich Ersatzteile und eine richtige Werkstatt.«
    »Aber sie fliegt?« vergewisserte sich Barlowe.
    Tressler schwieg einen Moment. Schließlich zuckte er mit den Schultern, nickte aber absurderweise gleichzeitig. »Ich glaube schon«, sagte er. »Ich müßte sie hochbekommen. Aber es ist gefährlich. Ich weiß nicht, wie lange die Verspannungen halten, die Perkins und ich gebaut haben. Ein kräftiger Wind-stoß, und …« Er machte eine Handbewegung, als würde etwas auseinanderplatzen, und ließ den Rest des Satzes offen.
    »Was heißt das?« fragte einer der beiden Australier. »Kommen wir hier nun weg oder nicht?«
    Tressler wollte auffahren, aber Jonas brachte ihn mit einer raschen Handbewegung zum Schweigen und drehte sich betont langsam zu den beiden Brüdern um. »Natürlich können Sie hier weg «, sagte er freundlich. »Nur kann Ihnen niemand garantieren, wo Sie landen werden, mein Freund. Auf Pau-Pau oder auf dem Meeresgrund.«
    Der Australier wurde sichtlich blaß, aber er sagte nichts mehr, und Jonas wandte sich wieder an Tressler. »Sie glauben also, daß Sie aufsteigen könnten?«
    Der Pilot nickte zögernd. Er sah nicht sehr begeistert aus.
    Aber vielleicht war er auch nur müde. Er hatte während der letzten drei Tage kaum geschlafen, sondern fast ununterbrochen an seinem Flugzeug gearbeitet.
    »Und wie schätzen Sie Ihre Chance ein?« fragte Jonas.
    Tressler überlegte einen Moment. »Wenn das Leitwerk hält und ich nicht in einen Sturm gerate … nicht einmal so schlecht.
    Der Treibstoff reicht noch für gut dreihundert Meilen.«
    »Dann riskieren wir es!« sagte Barlowe aufgeregt. »Was haben wir denn noch zu verlieren?«
    »Zum Beispiel unser Leben, Mr. Barlowe«, sagte Tressler ruhig. »Sie haben nicht richtig zugehört. Ich sagte: wenn . Und das ein paarmal. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich die Kiste überhaupt hochbekomme.« Er machte eine Geste in die Richtung, aus der das Rauschen der Brandung in der Dunkelheit herüberdröhnte. »Dort draußen herrscht ein ziemlicher Seegang, und es gibt ein paar tückische Riffe. Ich habe nicht einmal eine Meile, um den Vogel aus dem Wasser zu bekommen. Unter normalen Umständen wäre das wahrscheinlich kein Problem.
    Aber im Moment stehen die Chancen 50:50, daß die Maschine auseinanderbricht, sobald ich sie aus dem Wasser hebe.«
    Barlowe starrte ihn an. »Und was … bedeutet das?« fragte er stockend.
    »Daß wir hierbleiben werden«, sagte Jonas an Tresslers Stelle.
    »Wie bitte?« Barlowe klang fast feindselig.
    »Sie haben doch gehört, was er gesagt hat, oder?« fragte Jonas.
    Er sah Barlowe an, aber er war sich auch der Blicke bewußt, mit denen die anderen ihn maßen. Im Moment waren sie einfach viel zu verblüfft über das, was er gesagt hatte. Aber das würde nicht lange so bleiben. »Abgesehen von dem Risiko, das der Flug darstellt, ist nicht einmal gesagt, daß der Start gelingt, Barlowe. Jedes Pfund
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