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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition)
Autoren: Z. Bär
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zu spät rein zu kommen“, sagte er mit einem herausfordernden Unterton. Ina griff nach dem Lappen auf dem Beckenrand und presste ihn ihm ins Gesicht: „Wasch dich. Ich werde etwas für dein Bein holen.“ Sie ging in die Küche die im ersten Untergeschoss des Hauses lag. Dort wurde das Verbandsmaterial aufbewahrt. Als sie ankam war Map daran einige Salben und einen Verband bereit zu legen. Ihre mütterlichen Gesichtszüge lächelten Ina entgegen: „Du kennst diesen jungen Mann gut“, es war eher eine Feststellung als eine Frage. „Er hat mir geholfen die Rekrutenschule zu überstehen“, gab Ina bedeutungslos zurück. „Geholfen? Oder war er der Grund?“ Oh, Map sah mehr als andere. „Geholfen.“ Map nickte vielsagend: „Woher stammt er?“ Ina ignorierte den aufblitzenden Schimmer in Map's Augen, der soviel bedeutete wie: ich weiss, dass da mehr ist. „Von der Strasse.“ Map nickte anerkennend, hob das Tablett mit den Salben und Verbänden und wollte zur Tür hinausgehen die von Ina versperrt war: „Dein Tag war lang genug.“ Sie schürzte ihre Lippen: „Dafür bin ich doch hier.“ Ina nahm ihr das Tablett aus den Händen: „Gute Nacht Map.“
    Kilven war immer noch in der Badewanne als Ina zurückkam. Er war eingenickt. Immerhin hatte er sich vorher gewaschen. Seine Haare waren wieder schwarz und in seinem Gesicht klebte kein Dreck mehr. „Kilven“, flüsterte sie und doch zuckte er zusammen. „Hm?“ Ina drehte den Waschlappen aus: „Komm, ein weiches Bett wartet auf dich“, bei diesen Worten war er wieder hellwach: „Mit einem Kissen?“ Sie schmunzelte: „Und einer Decke.“ Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen stand er bereits in seiner vollen Grösse vor ihr. Sie drehte sich um und griff sich ein Tuch das sie ihm reichen konnte. Er wickelte es sich um die Hüfte und gab ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie voran gehen sollte.
    In seinem Zimmer warf er sich rücklings mit einem Schwung auf das Bett und legte seine Arme lässig hinter seinen Kopf. Ina setzte sich am Fussende auf das Bett und griff auf dem Boden nach der Salbe. Die Wunde verlief quer über sein Schienbein und blutete leicht. Ina tauchte zwei Finger in die Salbe. Als sie ihm die Salbe auf das Bein strich, verzerrte er sein Gesicht. Sie trug eine dicke Schicht auf und verband es sehr behutsam. Kilven hob es ein wenig damit sie es besser einbinden konnte. Danach kroch sie zu ihm hoch und legte sich neben ihn. Er legte seinen Arm unter ihren Kopf, griff an ihre Schulter und zog sie näher zu sich heran. Ina legte ihren Kopf auf seine Schulter, ihre Hand auf seinen Brustkorb und presste ihren Körper an seinen. Wie auf der Rekrutenschule hörte sie sein Herz schlagen, spürte seinen Atem und fühlte sich einfach geborgen. „Ich könnte Stunden so bei dir liegen“, flüsterte sie leise. „Dann tu es“, seine Stimme war ebenfalls in ein leises Flüstern gefallen, weil er wusste wie sensibel ihre Ohren waren und er diesen Moment nicht stören wollte.
    Ina öffnete ihre Augen, es war dunkel, ihr Rücken schmerzte, deshalb war sie aufgewacht. Sie drehte sich zum Fenster um – Es war nicht das Fenster ihres Zimmers. Es war Kilven’s Zimmer. Offenbar waren sie eingeschlafen – Aber sie lag alleine im Bett, zugedeckt. Ihre Augen spähten zum Fenster hinaus, um einschätzen zu können wie spät oder früh es war. Ein Mond stand über dem Hügel, der zweite erschien gerade dahinter. Ungefähr zwei Uhr morgens. Sie setzte sich auf und überlegte sich, wo sie nach Kilven suchen sollte. Als sie aus dem Bett steigen wollte wäre sie fast auf ihn getreten. Er lag neben dem Bett auf dem Fussboden, auf einer Decke die er wohl im Schrank gefunden hatte und ausser einer Hose trug er nichts. „Ich kann auch nicht schlafen“, ertönte seine heisere Stimme. Ina sah hinunter und er blickte sie an: „Wieso schläfst du nicht?“ Wie viel konnte er von ihr erkennen? Seraner sahen in der Dunkelheit nicht wie sie. Für Ina war es fast so, als wäre das Zimmer hell beleuchtet. Aber für Kilven? Wohlmöglich erkannte er nur ihre leuchtenden Augen. „Ich fürchte das Bett ist daran schuld. Mein Rücken schmerzt wie nach der ersten Nacht auf der Rekrutenschule. – Wie ist der Boden?“
    „Bequem“, er rutschte etwas zur Seite um ihr Platz auf der Decke zu machen. Ina winkte ab: „Nein. Ich sollte in mein Zimmer gehen. – Wir sehen uns beim Frühstück, gegen acht Uhr. Gute Nacht Kilven.“ Er sah ihr nach. Müde und etwas
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