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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition)
Autoren: Z. Bär
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– Ich weiss nicht einmal wo er lebt.“
    „Das ist auch gut so. – Ich habe keine Kosten gescheut um dich ausbilden zu lassen. Wenn du es mir mit Verrat vergelten willst, wirst du es bereuen Ina“, seine Stimme war kalt und liess keinen Zweifel daran, dass er es ernst meinte. „Ich würde niemals bewusst etwas tun, was sie verärgern könnte General Nilia. Meine Treue ist ihnen sicher“, hätte sie diese Worte auf der Rekrutenschule nicht immer wieder geübt, wären sie ihr wohl im Hals stecken geblieben. - Ihm zu Treue verpflichtet zu sein widerte sie an. Doch so war es nun mal und sie konnte nichts daran ändern. Nilia nahm einem Schluck Wein, stellte das Glas hin und sah ihr in die Augen. Wie alle Seraner hatte er dunkle Augen. Seine Haare waren schwarz, ein kräftiges Gesicht mit einem eckigen Kinn und einem breiten Hals. Über seinem rechten Auge hatte er eine Narbe, diese zog er sich bei einem Strassenkampf in seiner Kindheit zu. Sein Körper war muskulös. Er hatte eine Ausstrahlung wie sie nur wenige besassen. Die Uniform die er eigentlich immer trug, rundete das Bild ab. Er war ein gut aussehender Seraner in den besten Jahren, wie man sagte. Und für sein Alter, das irgendwo um die fünfzig Jahre lag, hatte er es schon sehr weit gebracht. Ina fragte sich oft, was er noch vom Leben erwarten könnte. Er hatte noch so viel Zeit und kaum etwas wonach er noch streben konnte. Das Durchschnittsalter von Seranern lag bei ungefähr einhundertzehn Jahren. „Du wirst in kürze deinen Dienst antreten.“ Warum er sie überhaupt nach ihren Plänen fragte, wenn er schon entschieden hatte wie es mit ihr weiter ging, war kein Rätsel für Ina. – Er mochte es seine Untergebenen in falschen Hoffnungen winden zu lassen. „Danke General.“ Sich auch noch dafür bedanken zu müssen, war widerlich. Beide hoben die Gläser. Ein süsser Wein der ihre Kehle hinunterfloss und sie an die Rekrutenschule erinnerte. Es gab einige Rekruten die es immer wieder schafften an Wein heran zu kommen. In kalten Nächten wärmte er sie zusätzlich, denn ihre Decken taten es nicht. Und in den Nächten in denen sie keinen Wein hatten, rutschten sie einfach näher zusammen.
    „Ein junger Mann Namens Kilven ist hier, General.“ Nilia hob erfreut sein Gesicht: „Bring ihn herein“, wies er Map an, die den Jungen etwas skeptisch anmeldete.
    Eingetrockneter Matsch an den Schuhen, zerrissene Hosen, staubige Jacke, Tasche über der Schulter und soviel Dreck im Gesicht, dass man ihn kaum erkennen konnte. Er sah genauso furchtbar aus wie Ina selbst noch vor wenigen Stunden. Aber er war es. Kilven, einer ihrer besten Freunde von der Rekrutenschule. Er hatte immer ein aufmunterndes Wort, ein Lächeln und eine Umarmung für sie gehabt wenn ihr die Energie fehlte um weiter zu machen. Einige Jahre älter als sie selbst und im Gegensatz zu ihr war für ihn die Rekrutenschule das Beste was in seinem Leben passiert war. Ein Junge von der Strasse, der das Glück hatte, dass ein reicher Mann während einem Strassenkampf auf ihn aufmerksam wurde und seine Ausbildung finanzierte. Viele reiche Seraner finanzierten Strassenkindern eine Ausbildung und sicherten sich so ihre Loyalität. Aber Kilven wurde von Nilia finanziert?! Ina stockte wieder der Atem, nicht zum ersten Mal an diesem Tag! General Nilia ging zu ihm und schüttelte ihm die Hand: „Einige Stunden länger als Ina, aber du hast es geschafft. Ich bin zufrieden.“ Kilven wirkte erschöpft und doch voller Energie: „Ich hoffe ich habe sie nicht enttäuscht General.“
    „Du hast bestanden. Meine Investition hat sich gelohnt. Setz dich zu uns und iss etwas. Du musst hungrig sein“, er deutete auf den Tisch. Genauer, auf den Stuhl neben Ina. Kilven liess seine Tasche fallen und ging auf Ina zu. Irgendwie realisierte sie immer noch nicht ganz was sich da abspielte. Nur langsam begriff sie, dass Nilia der reiche Gönner war, der Kilven's Ausbildung finanzierte. Kilven setzte sich mühsam auf den Stuhl neben ihr und drückte ihr einen schmierigen Kuss auf die Wange. – Wieviele Nächte hatten sie zusammen hinter einem Busch verbracht und Wache gehalten? Wie oft hatte sie in seinen Armen geweint und Nilia verflucht? Wie oft hatte sie ihm von Neven erzählt?! Von ihren Plänen Seran für immer zu verlassen?! – Und die ganze Zeit über war er Nilia’s Spitzel gewesen!
    Map kam mit einem Teller herein und stellte ihn Kilven hin. Man sah wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Bei ihm war es nicht
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