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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition)
Autoren: Z. Bär
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und deshalb nahm sie ihr ihre Wortkargheit und ihr Verhalten nicht übel.
    Ina ging zum Fenster. Es war dieselbe Aussicht wie früher. Das Gras hatte dasselbe grün, die Sträucher waren etwas grösser, der Tisch mit den Stühlen stand noch immer in der Mitte des Gartens und die Bäume, hinter denen sich die bewachte Mauer versteckte, waren immer noch die Herberge zahlreicher Singvögel. Dahinter erhob sich der Hügel auf dem die Natur wucherte. Dieser Hügel hatte sich verändert. Sehr verändert. Einige Büsche waren zu kleinen Bäumen herangewachsen, dafür hatten sich auf einer Grasfläche Sträucher angesiedelt. An diesem Hügel erkannte Ina, dass viel Zeit vergangen war. Sie drehte sich langsam und betrachtete ihr Zimmer. Das Bett war grösser – ein Bett für zwei Personen. Der Kleiderschrank wurde durch einen grösseren ersetzt, an dessen Front von oben bis unten ein Spiegel ragte. Rechts vom Fenster stand ein Tisch auf dem sich ebenfalls ein Spiegel befand. Daneben fand sich eine Kommode, die Ina bis zu den Schultern reichte, zahlreiche Schubladen mit silberfarbenen Griffen bedeckten die Vorderseite. Alle Möbel waren grau. Sogar der Bettüberwurf war silber-grau. Ein kühles Zimmer. Eingerichtet von einer Person die Ina nicht kannte und sie noch weniger mochte. Sie auch nicht in ihrem Haus haben wollte. Ina ging auf das Bett zu und liess sich fallen. Mit ausgestreckten Armen lag sie da und drückte ihr Gesicht in die Kissen. - Weich, das Bett war weich. Sie konnte sich kaum noch an dieses Gefühl erinnern. Auf der Rekrutenschule hatte sie ein schmales Brett das man Bett nannte. Sie und die anderen Rekruten hatten die ersten Nächte dort kaum geschlafen. An die Rückenschmerzen, die sie alle hatten mochte Ina gar nicht denken.
    Die Tür ging auf und jemand trat herein. Ihre Neugier wer es war wurde von Ihrer Müdigkeit übertroffen, also blieb sie regungslos liegen. Jemand stellte etwas auf das Bett und öffnete danach ihre Tasche die neben dem Schrank lag. Ihre Kleider landeten neben der Tasche auf dem Boden. „Hast du gut geschlafen?“
    „Ich habe nicht geschlafen. Niemand kann innerhalb von einer Minute einschlafen Map.“ Ein leises Lachen ertönte: „Es waren drei Stunden.“
    Ina sah Map ungläubig an. Neben Ihr auf dem Bett befand sich ein Tablett mit Früchten, Brei, Brot und einem Glas Wasser. „Iss etwas. Ich werde die Kleider wegbringen und danach kannst du dich waschen.“ Und schon war Map wieder aus dem Zimmer verschwunden. Ina rappelte sich auf allen Vieren hoch und setzte sich neben dem Tablett hin. Löffelte in der Schüssel Brei. Ihre Arme waren schwer, dass sie den Löffel kaum bis zu ihrem Mund bewegen konnte. Wie gerne hätte sie jetzt ein Stück Fleisch gegessen. Aber da sie seit drei Tagen kaum etwas zwischen den Zähnen hatte war der Brei das richtige und Map wusste das nur zu genau. Die Schüssel war schnell leer und Ina griff nach dem Glas Wasser. Während sie es ohne Unterbruch leerte wurde ihr bewusst wie durstig sie eigentlich war. Sie hielt es noch an Ihren Lippen als es schon leer war um auch noch den letzten Tropfen zu bekommen. Als Map wieder ins Zimmer trat hielt sie das Glas noch immer in ihren Händen. Sie nahm es ihr aus der Hand und zog sie mit den Worten: „Du kannst später noch träumen“, hoch. Schob sie vor sich her auf den Korridor hinaus. Dort gingen sie nach links und dann die dritte Tür auf der rechten Seite wieder hinein. Ina schwoll eine Wolke Wasserdampf ins Gesicht, dass sie die Augen schloss und tief einatmete. – Blütenduft. Map gab ihr einen kleinen Schubs, da sie die Tür blockierte. Als sich die Tür hinter Map schloss, fing sie an an Ina’s Kleidern herum zuzupfen, öffnete die Knöpfe ihres Hemdes und half ihr, es auszuziehen. Der Dreck daran war bereits eingetrocknet. Als sie alle Kleider auf ihren Armen hatte, deutete sie Ina mit einem Kopfnicken in die Badewanne zu steigen. Das Wasser war angenehm warm. Als sie ganz in das duftende Bad eingetaucht war verliess Map den Raum und löschte das Licht, welches ohnehin viel zu hell war. Die Kerze die sie aufgestellt hatte erleuchtete den Raum genug. Ina legte den Kopf zurück und drehte mit ihrem Fuss das heisse Wasser auf. Das letzte Bad hatte sie vor 3 Jahren. Auf der Rekrutenschule war es bereits Luxus, wenn man duschen konnte. Und Urlaub hatte sie nie erhalten. Die wenigen Tage Freizeit, die ihnen während den ganzen drei Jahren zugestanden wurden, hatte sie steht’s auf dem
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