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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition)
Autoren: Z. Bär
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kam ihr zuvor: „Er wird von mir bezahlt! Und wann hast du dich jemals dafür bei mir bedankt?!“ Er hatte seine Frau blossgestellt. Vor Ina und vor dem Bediensteten, der es sehr eilig hatte den Raum zu verlassen. Madam Nilia war sprachlos, genauso Ina. General Nilia griff unbeirrt zu seiner Gabel und fing an zu essen. Ina starrte auf ihren Teller. Eine dünne Scheibe Fleisch mit Gemüse das sie sich so ersehnt hatte. Aber der Appetit war ihr vergangen. Mit welcher Entschuldigung konnte sie sich vom Tisch entfernen? „Ich habe keinen Appetit!“ Madam Nilia erhob sich und ging auf die Tür zu. „Sag einfach, dass du nicht mit Ina an einem Tisch sitzen willst.“ Im gehen warf sie ihm zurück: „Es liegt nicht nur an ihr!“
    Ina griff verlegen nach der Gabel und versuchte etwas hinunter zu bringen. Nun konnte sie nicht mehr gehen. Sie hatte zu lange gezögert. Auf der Rekrutenschule hatte man ihr beigebracht nicht zu zögern und nun hatte sie es doch getan. Das Resultat war, dass sie alleine mit General Nilia da sass. An einem grossen Marmortisch an dem zwölf Personen Platz hätten und sie wusste nicht was sie sagen sollte.
    Es herrschte einige Minuten Stille. Auf der Rekrutenschule war es den Rekruten untersagt beim Essen zu sprechen. Doch hier war es eine unangenehme Stille. - Wie konnte sie diese Stille brechen? Nicht zögern dachte sie und fing an: „Es tut mir leid…“
    „Was?“ Unterbrach er sie schroff, was ihr den Atem raubte. „Dass durch mein Fehlverhalten diese Situation entstanden ist.“ Er lachte: „Diese Situation wäre ohnehin entstanden. Du bist nicht der Auslöser.“ Er wechselte das Thema ehe Ina auf seine Aussage reagieren konnte. „Map wird Morgen mit dir deine Uniform für die Feier holen.“
    „Das ist nicht nötig. Ich habe nicht vor hin zu gehen“, sie biss sich auf ihre Zunge, als sie seinen Blick bemerkte. „Du wirst hingehen. An solchen Feiern lernt man wichtige Leute kennen“, er erwartete keine Antwort von ihr. Sie hatte sich seinem Willen zu fügen. Nach einer kleinen Pause fuhr er fort: „Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht was du nun tun willst?“ Mit einigen Freunden eine Reise unternehmen. Am liebsten nie mehr zurückkommen. „Nicht direkt.“
    „Und das heisst?“ Er stellte diese Frage sehr autoritär.
    Sie suchte nach den richtigen Worten. Doch wahrscheinlich gab es keine richtigen Worte für das was sie tun wollte. Nicht zögern dachte sie. Nicht zögern. Er sah sie an und wartete auf ihre Antwort. „Ich möchte Seran für einige Wochen verlassen.“ Nilia behielt seinen Blick steif auf ihrem Gesicht ohne etwas zu sagen. „Acht oder neun Wochen.“ Nilia schob sich eine Gabel voll Gemüse in den Mund und kaute genüsslich darauf herum: „Und wohin willst du?“ Sie sammelte allen Mut: „Verschiedene Handelsstationen und Planeten besuchen. Die Sonnenaufgänge auf Terus sollen einmalig sein.“ Sein argwöhnischer Blick musterte sie sekundenlang: „Du willst zu Neven“, meinte er schliesslich ruhig und doch agressiv. „Nein“, ihre Antwort kam so schnell und bestimmt, dass offensichtlich war, dass sie mit dieser Unterstellung gerechnet hatte. Nilia analysierte ihr Gesicht. Er versuchte herauszufinden, ob sie ihn täuschen wollte. Ihre Teller wurden abgetragen und ein Krug mit heissem Wasser, eine Flasche Wein und Gläser wurden hingestellt. Mit einer Handbewegung deutete er den Bediensteten den Raum wieder zu verlassen. Er nahm zwei Gläser, schenkte Wein ein, schob eines zu Ina und fuhr fort: „Er ist ein Verräter.“ Ina wich seinen strengen Augen aus: „Das ist mir bekannt“, gab sie mit unterwürfiger Stimme zu. „Wieso willst du zu ihm?“ Sie drehte das Glas in ihrer Hand: „Ich will nicht zu ihm. Er hat Seran und mich verraten. Er hat mich alleine zurückgelassen. Wieso sollte ich ihn jemals wieder sehen wollen?“
    „Er hat dich aufgezogen. Neven war wie ein Vater für dich und…“
    „Er ist nicht mein Vater!“ Fuhr sie mit bebender Stimme dazwischen. Sie erschrak aufgrund ihrer eigenen Reaktion und bereute es. Sie hatte kein Recht in diesem Ton mit ihm zu sprechen. Das liess er sich von niemandem gefallen – schon gar nicht von ihr. Ein tiefer Atemzug, ihre Hände zitterten. Sie umschlang mit beiden Händen das Glas und fuhr mit ruhiger Stimme fort: „Hätten sie mich nicht in ihrer Grosszügigkeit aufgenommen, dann würde ich heute in den Strassen leben. Ich habe kein Interesse daran diesem Mann jemals wieder zu sehen.
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