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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit
Autoren: Debra Webb
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schließlich hatte sie keinen. Aber …
    »Bevor du nein sagst, Jess …« Burnett erhob sich und kam herüber, um sich neben sie zu setzen. »Denk ein oder zwei Tage darüber nach. Wir brauchen dich hier.«
    Nein, nein. Sie würde nicht weinen. Sie kämpfte gegen die Tränen. »Ich weiß das Angebot zu schätzen, wirklich. Aber ich weiß nicht, ob ich das kann. Hierher zurückzukommen, das ist …« Sie schüttelte den Kopf, wusste nicht, wie sie es erklären sollte. Die Sache mit Spears …
    Er beugte sich vor und stützte die Unterarme auf die Oberschenkel. »Ich möchte dir einen Deal vorschlagen. Du bleibst sechs Monate oder so hier und bringst das für uns auf den Weg, und ich sorge im Gegenzug dafür, dass du den Spielraum bekommst, den du brauchst. Und die Vergangenheit wird dir keine Steine in den Weg legen. Du hast mein Wort.«
    Konnte sie das tun? War sie verrückt geworden? Aber wie konnte sie da Nein sagen?
    Doch, sie war verrückt geworden.
    »Ich brauche Zeit, um meine Angelegenheiten in Virginia zu regeln.«
    »Nimm dir …«, Burnett zuckte mit den Schultern, »… eine ganze Woche.«
    »Eine Woche?« Wer war jetzt verrückt geworden? »Ich brauche zwei.«
    »Dann zwei.«
    »Ich muss eine Unterkunft finden.«
    Er kniff leicht die Augen zusammen. »Da wir gerade davon sprechen, meine Eltern sind gestern Nachmittag aus Vegas wiedergekommen. Meine Mutter war die ganze Nacht auf, um die Sachen wieder dahin zu räumen, wo sie hingehören. Sie hat schon gedroht, die Haushälterin zu entlassen.«
    Ups. »Ist sich deine Mutter zu fein, um ihr Haus selbst zu putzen?« Jess wusste nicht, warum sie das überraschte. »Was macht sie denn den ganzen Tag?« Er wollte antworten, doch sie hielt die Hände hoch. »Schon gut. Ich will es nicht wissen.«
    Er grinste. »Keine Sorge, ich habe das schon ausgebügelt.«
    Jess hatte kein schlechtes Gewissen. Der Gedanke, Katherine in helle Aufregung versetzt zu haben, verschaffte ihr im Gegenteil außerordentliche Befriedigung. »Bevor ich diesem Versuchslauf zustimme, muss ich wissen, wie mein Team aussieht.«
    »Abgesehen von den nötigen Verwaltungskräften fangen wir mit zwei Detectives und einem Kriminaltechniker an. Vielleicht noch ein paar Uniformierte dazu.«
    »Hört sich machbar an.« Sie holte tief Luft. »Ich habe zwei Bedingungen, bevor ich euer Angebot überhaupt in Betracht ziehe. Erstens: Ich bekomme Lori und Chet. Und diesen Officer, der uns mit Sullivan geholfen hat. Cook heißt er, glaube ich.«
    »Ich weiß nicht, Jess. Wells und Harper sind zwei meiner besten Leute.«
    »Willst du denn nicht, dass in dieser neuen Prototyp-Einheit die Besten arbeiten?«
    »Okay. Schön.«
    Für jemanden, der diesen Ausdruck hasste, benutzte er ihn ziemlich oft.
    »Wie lautet die zweite Bedingung?«
    »Dass ich die Befugnis habe, die Ermittlungen auf
meine
Art zu führen.«
    »Solange du nicht gegen das Gesetz verstößt.«
    »Ich kann dir nicht versprechen, dass ich es nicht von Zeit zu Zeit ein wenig beuge.«
    »Abgemacht. Sonst noch was?«
    Ernüchterung dämpfte die freudige Erregung, zu der sie sich kurzzeitig hatte hinreißen lassen. »Wir können nicht voraussehen, was Spears als Nächstes tut.«
    »Das FBI hat mir versichert, dass sie an ihm dranbleiben.
Wir
bleiben jedenfalls an ihm dran. Das verspreche ich dir.«
    Möglicherweise konnte sie tatsächlich hierbleiben, ohne Lily und ihre Familie in Gefahr zu bringen … andererseits, wenn sie fortging, stellte sich das Problem erst gar nicht.
    Burnett hielt ihr die Hand hin, damit sie sie schüttelte. »Willkommen an Bord, Deputy Chief Harris.«
    »Nicht so schnell, Burnett«, warnte sie. »Ich brauche einen Tag oder zwei, um darüber nachzudenken.« Sie wusste, wenn sie sein Angebot annahm, wäre das ein riesiger Schritt zurück.
    Aber
manchmal
war es ganz gut, einen Schritt zurückzutreten und Bilanz zu ziehen, bevor man weitermachte.
    Sie legte die Hand in seine und schüttelte sie. »Ich gebe dir morgen eine Antwort.«
    Er hielt ihre Hand fest. »Ich glaube, wir wurden kürzlich bei einer wichtigen Unterhaltung gestört.« Er beugte sich vor.
    Jess hielt den Atem an. Sagte sich, dass das keine gute Idee war. Vor allem, wenn sie wirklich zusammenarbeiten sollten.
    Dann streiften seine Lippen ihre, und ihre Entschlossenheit bröckelte. Warum nicht, verdammt? Ihr blieben noch vierundzwanzig Stunden, bevor sie Ja sagen musste. Sie beugte sich vor, um ihn zu küssen.
    Ein Klopfen an der Tür trieb sie
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