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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught
Autoren: Harlan Coben
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ein Trick.«
    »Wendy?«
    »Was?«
    »Lassen Sie es gut sein.«

    Sie sahen sich einen Moment lang an.
    »Das kann ich nicht. Ich bin für Dans Tod verantwortlich.«
    Er sagte nichts.
    »Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist das absolut irrwitzig. Als ich am Wohnwagen angekommen bin, hatte Dan jede Menge Blutergüsse, weil ihn jemand verprügelt hatte. Die Polizei hat Hester Crimstein für so unglaublich clever gehalten. Sie hat meine Aussage dazu benutzt zu behaupten, Sie hätten ihn zusammengeschlagen - wodurch dann sein Blut in Ihren Wagen gekommen ist. Dabei haben die Polizisten nicht begriffen, dass Hester einfach nur die Wahrheit gesagt hat. Sie haben Dan ausfindig gemacht. Sie haben ihn geschlagen, wollten ein Geständnis aus ihm herausprügeln. Aber er hat nicht gestanden, stimmt’s?«
    »Nein«, sagte Ed Grayson. »Das hat er nicht.«
    »Und irgendwann haben Sie dann angefangen, ihm zu glauben. Sie haben gemerkt, dass er womöglich unschuldig sein könnte.«
    »Womöglich.«
    »Jetzt müssen Sie mir weiterhelfen. Sie sind nach Hause gekommen. Was dann - haben Sie E.J. gedrängt, die Wahrheit zu sagen?«
    »Lassen Sie es gut sein, Wendy.«
    »Kommen Sie. Sie wissen ganz genau, dass ich das nicht kann. Ist E.J. zu Ihnen gekommen und hat Ihnen erzählt, dass sein Onkel die Fotos gemacht hat?«
    »Nein.«
    »Wer dann?«
    »Meine Frau, okay? Sie hat gesehen, dass ich blutverschmiert ankam. Sie hat mir gesagt, dass ich aufhören muss. Sie hat mir erzählt, was passiert ist, dass ihr Bruder die Fotos gemacht hat. Sie hat mich angefleht, dass ich mich aus der Sache raushalte.
E.J. würde darüber hinwegkommen, sagte sie. Ihr Bruder hätte sich in Behandlung begeben.«
    »Aber Sie konnten ihn nicht einfach so davonkommen lassen.«
    »Nein, das konnte ich nicht. Andererseits konnte ich E. J. nicht zwingen, gegen seinen eigenen Onkel vor Gericht auszusagen.«
    »Also haben Sie ihm in die Kniescheiben geschossen.«
    »So dumm bin ich nicht, dass ich Ihnen darauf eine Antwort gebe.«
    »Egal. Wir wissen beide, dass Sie es waren. Und was dann? Haben Sie Dan angerufen und sich entschuldigt? Etwas in der Art?«
    Er antwortete nicht.
    »Es spielte keine Rolle, dass die Richterin den Fall nicht zur Hauptverhandlung angenommen hat«, fuhr sie fort. »Meine Sendung hatte Dans Leben zerstört. Selbst jetzt - selbst nachdem ich erzählt habe, was passiert ist, nachdem ich ihn in aller Öffentlichkeit entlastet habe - halten die Leute ihn immer noch für einen Pädophilen. Wo Rauch ist, da ist auch Feuer, oder? Er hatte keine Chance mehr. Sein Leben war vorbei. Außerdem hatten Sie wahrscheinlich auch noch Schuldgefühle, weil Sie den Hass gegen ihn geschürt haben. Also wollten Sie das wiedergutmachen.«
    »Lassen Sie es gut sein, Wendy.«
    »Und, was noch besser ist, Sie waren U.S. Marshal. Und die U.S. Marshals sind doch verantwortlich für das Zeugenschutzprogramm, oder? Sie wissen also, wie man einen Menschen verschwinden lässt.«
    Er antwortete nicht.
    »Die Lösung war also ziemlich einfach. Sie mussten seinen Tod inszenieren. Natürlich hatten Sie weder eine Leiche noch
konnten Sie einen falschen Polizeibericht schreiben, wie Sie das früher gemacht hätten, als Sie noch im Dienst waren. Und deshalb brauchten Sie einen zuverlässigen Zeugen - jemanden, der auf keinen Fall im Verdacht stand, mit Dan Mercer unter einer Decke zu stecken. Und da sind Sie auf mich gekommen. Sie haben ausreichend Hinweise hinterlassen, damit die Polizei meine Geschichte glaubte - die eine Kugel, sein Blut, den Zeugen, der Sie mit dem Teppich gesehen hat, Ihr Wagen am Tatort, der GPS-Sender an meinem Auto, selbst das Schießen beim Gun-O-Rama - die Hinweise waren aber so vage, dass sie nicht für eine Verurteilung reichten. Sie hatten nur eine echte Kugel in Ihrer Pistole. Das war die erste, die Sie in die Wand geschossen haben. Die anderen waren Platzpatronen. Und wahrscheinlich hatte Dan Ihnen vorher schon ein bisschen Blut gegeben, oder er hat sich absichtlich geschnitten - so ist dann sein Blut auf den Boden gekommen. Ach, und noch etwas - Sie haben sich eine Wohnwagensiedlung gesucht, in der man keinen Handyempfang hat. Der Zeuge musste erst ein Stück fahren, um die Polizei zu benachrichtigen. So hatten Sie genug Zeit, um Dan heimlich wegzuschaffen. Und als das iPhone in seinem Motelzimmer gefunden wurde, sind Sie fast durchgedreht, stimmt’s? Deshalb waren Sie im State Park. Deshalb wollten Sie wissen, was ich davon hielt? Weil
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