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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught
Autoren: Harlan Coben
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gewesen?«
    »Freddy’s was?«
    »Das ist eine billige Absteige mitten in Newark. Sind Sie da mal gewesen?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Komisch. Ich hab dem Mann an der Rezeption Ihr Foto gezeigt. Er hat gesagt, er hätte Sie an dem Tag gesehen, als Dan getötet wurde. Er hat sogar gesagt, dass Sie seinen Zimmerschlüssel haben wollten.«
    Dies war zum Teil ein Bluff. Der Rezeptionist hatte Jenna Wheeler erkannt und bestätigt, dass sie in den letzten vierzehn Tagen da war, konnte aber nicht mehr genau sagen, an welchem Tag das war. Er erinnerte sich auch noch daran, dass er ihr, ohne irgendwelche Fragen zu stellen, einen Schlüssel gegeben hatte - wenn gutaussehende Frauen aus den Vororten bei Freddy’s auftauchten, fragte man nicht nach irgendwelchen Ausweisen -, er wusste jedoch nicht mehr, für welches Zimmer.
    »Er muss sich geirrt haben«, sagte Jenna.
    »Das glaube ich nicht. Und was noch wichtiger ist, wenn ich das der Polizei erzähle, wird sie es auch nicht glauben.«

    Die beiden Frauen standen direkt voreinander und versuchten, sich gegenseitig niederzustarren.
    »Wissen Sie, diesen Punkt hat Phil Turnball übersehen«, sagte Wendy. »Ich darf doch annehmen, dass Sie von seinem Selbstmord gehört haben?«
    »Ja.«
    »Er dachte, Dan hätte Haley umgebracht, weil es seiner Ansicht nach keine weiteren Verdächtigen gab. Dan hatte sich im Motel versteckt. Und da niemand wusste, wo er war, konnte natürlich auch niemand Haleys iPhone in seinem Zimmer versteckt haben. An Sie hat er nicht gedacht, Jenna. Genau wie ich.«
    Jenna zog die Arbeitshandschuhe aus. »Das hat nichts zu bedeuten.«
    »Und wie ist es dann damit?«
    Wendy gab ihr das Foto von Kirby Sennett. Die hellgelbe Couch mit den blauen Blumen stand direkt hinter ihnen - schon für den Transport nach Cincinnati in durchsichtige Plastikfolie gehüllt. Jenna sah sich das Foto etwas zu lange an.
    »Hat Ihnen Ihre Tochter mal erklärt, was red-bullisieren ist?«
    Jenna gab ihr das Foto zurück. »Das beweist absolut nichts.«
    »Doch, natürlich tut es das. Weil wir jetzt die Wahrheit kennen, oder? Sobald ich der Polizei diese Informationen übergebe, werden sie die Kids härter angehen. Dann kriegen sie auch die echten, unbearbeiteten Fotos. Ich weiß, dass Kirby hier war. Er und Haley haben einen heftigen Streit gehabt und sich dann getrennt. Als ich mich mit ihm allein unterhalten habe, hat er mir erzählt, dass hier, in Ihrem Haus, an dem Abend, an dem Haley verschwunden ist, eine Party stattgefunden hat, bei der auch Alkohol ausgeschenkt wurde. Er sagte, es wären nur vier Jugendliche da gewesen. Und die wird die Polizei in die Mangel nehmen. Irgendwann reden die schon.«

    Auch das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Walker und Tremont hatten es geschafft, mit Kirby allein zu reden. Sie hatten ihm alles Erdenkliche unter der Sonne angedroht, um ihn zum Reden zu kriegen. Erst als sein Anwalt eine Geheimhaltungsvereinbarung erwirkt hatte und nicht nur einen Verzicht auf Anklage, hatte er ihnen von der Party erzählt.
    Jenna verschränkte die Arme. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Wissen Sie, was mich im Nachhinein immer noch fasziniert? Dass sich keiner von den Jugendlichen gemeldet hat, als Haley vermisst wurde. Andererseits waren ja auch nicht viele hier. Kirby sagte, er hätte sich bei Ihrer Stieftochter Amanda erkundigt. Die hätte gesagt, dass mit Haley alles okay gewesen sei und sie sich direkt, nachdem er gegangen war, auch auf den Weg gemacht hätte. Und dank Rektor Zechers Null-Toleranz-Regel wollte niemand zugeben, dass er hier war und Alkohol getrunken hatte, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Kirby hatte Angst, dass man ihn aus der Baseball-Mannschaft warf. Er sagte, ein anderes Mädchen hätte auf der Warteliste fürs Boston College gestanden, und sie wäre sofort gestrichen worden, wenn Zecher die zuständigen Stellen darüber informiert hätte. Also haben sie nichts gesagt, was Jugendliche ja tatsächlich auch manchmal hinbekommen. Und eigentlich war es ja auch keine große Sache, denn schließlich hatte Amanda gesagt, dass es Haley gut ging, als sie die Party verließ. Warum hätte jemand an dieser Aussage zweifeln sollen?«
    »Ich denke, Sie gehen jetzt besser.«
    »Das werde ich. Ich werde direkt zur Polizei gehen. Die müssten jetzt in der Lage sein, den Verlauf des Abends zu rekonstruieren. Sie werden den anderen Kids, die auf der Party waren, Immunität gewähren. Sie werden herausbekommen, dass Sie im Motel
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