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In seinem Bann

In seinem Bann

Titel: In seinem Bann
Autoren: Anaïs Goutier
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wundervoll, so mit ihm schweigen zu können; wohltuend, einvernehmlich und von einer fast spirituellen Friedlichkeit.
    Doch als ich unter meiner erhitzten Haut zu frieren begann, bemerkte Ian das sofort und erhob sich, um das Plaid zurückzuschlagen und mich in das Laken darunter zu hüllen, das mir im Sommerhalbjahr als Bettdecke diente.
    Dann kam er wieder zu mir und zog mich mit dem Rücken gegen seinen Körper, während er seine Nase in meinen Haaren vergrub.
    »Geht es dir gut?« fragte er sanft.
    Ich nickte an seiner Brust und das Geräusch, das er von sich gab, klang erleichtert.
    »Aber was war das für ein gelbes Teufelszeug, Ian? Es brennt immer noch zwischen meinen Beinen.«
    Er lachte dieses herrliche, ansteckende Lachen.
    »Das soll es auch, Ann-Sophie. Erinnerst du dich an die Ingwer-Wurzel aus dem Korb auf deiner Küchenanrichte?«
    »Das ist nicht dein Ernst. Damit macht man Tee«, entgegnete ich entrüstet.
    »Oder man schält sie und schnitzt einen Plug daraus«, erklärte Ian schmunzelnd.
    »Du bist unmöglich«, brummte ich.
    »Ich weiß. Und du duftest unbeschreiblich verführerisch«, raunte er mit sonorer Stimme und strich mir mit zärtlichen Fingerspitzen durchs Haar.
    »Ich habe mich getäuscht, Ann-Sophie. Du besitzt tatsächlich keinerlei Ähnlichkeit mit Trouilles Justine. Wenn ich dich in meinen Armen halte, glaube ich das Leben selbst zu halten. Jeder Augenblick mit dir ist ein kostbares Geschenk, das ich kaum verdient habe; unvorhersehbar und wundervoll. Wenn du dich mir hingibst, tust du es mit Leib und Seele und voller Hingabe, selbst wenn du Qualen für mich leidest. Und wenn du Erfüllung in meinen Armen findest, dann scheint die Welt stillzustehen, so elementar greifen unsere Empfindungen ineinander. Ich habe so etwas noch nie erlebt.«

    Ian und ich schliefen in dieser Nacht noch zwei weitere Male miteinander. Ohne Fesseln, ohne schmerzhafte Spielereien und doch voller Fantasie und voll phantastischer Empfindungen. Wir ließen uns Zeit, den Körper des anderen zu erkunden und es war eine höchst sinnliche Expedition in magische, erdenferne Gefilde, von denen ich viele mit ihm zum allerersten Mal entdeckte. Ians Hände waren wie die Hände eines Schamanen auf meiner Haut und es war, als flute er jede Faser meines Körpers mit Energie und verhelfe mit seinen hypnotischen Berührungen jedem Zoll meines Leibes zu einer nie gekannten Empfindsamkeit. Ian liebte mich auf so vielfältige, erfindungsreiche Weise; mal ungemein zartfühlend, mal mit betörender Grobheit, doch immer rücksichtsvoll und voller Leidenschaft.
    Als ich gegen Morgen die Augen aufschlug, hatte ich im ersten Moment Angst, er könne mich genauso allein zurückgelassen haben, wie beim letzten Mal.
    Doch dann spürte ich eine sanfte Berührung auf meiner Schulter und drehte mich abrupt um.
    »Gut geschlafen, Prinzessin?«
    Himmel, diese Stimme.
    »Ja.« Ich lächelte ihn glücklich an.
    Ian lag da, den Kopf lässig auf einen angewinkelten Arm gestützt und blickte auf mich hinab.
    Wie ungemein attraktiv er war. Er war unrasiert, seine verwuschelten Haare fielen ihm sexy in die Stirn. Seine edlen Züge waren vollkommen gelöst, keine Spur von dem oft etwas strengen Zug um seine sinnlichen Lippen, und seine herrlichen graublauen Augen strahlten mich an.
    »Danke, dass du geblieben bist«, sagte ich und strich ihm eine der widerspenstigen Strähnen aus dem Gesicht.
    Doch Ian schüttelte den Kopf und griff nach meinem Handgelenk, um meine Fingerspitzen an seine Lippen zu ziehen.
    »Ich danke dir, Ann-Sophie, dass du den Löwen in deine Höhle gelassen hast.«
    In diesem Moment piepste Ians Smartphone, das er am Abend auf dem Nachttisch deponiert hatte.
    »Du musst gehen?« fragte ich und allein der Gedanke versetzte mir einen Stich in die Herzgegend.
    Einen Augenblick lang wirkte seine Miene nachdenklich, gequält von Pflichtbewusstsein und er schien widerstrebend nicken zu wollen.
    Doch stattdessen hellten sich seine Züge auf.
    »Begleite mich nach Prag, Ann-Sophie.«

    Fortsetzung folgt.
    Ian Reed will return in
    Fly Me To The Moon. In seinem Bann 3 .

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Impressum
    Texte: © Copyright by Anaïs Goutier, [email protected]
    Bildmaterialien: © Copyright by Anaïs Goutier

    Alle Rechte vorbehalten.
    Tag der Veröffentlichung: 19.05.2013
    http://www.neobooks.com/werk/21431-fly-me-to-the-moon-in-seinem-bann-2.html
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