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In seinem Bann

In seinem Bann

Titel: In seinem Bann
Autoren: Anais Goutier
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mich um einen Hauch von Ironie in meiner Stimme, um die sentimentale Rührung zu kaschieren, die mich bei diesem Song unweigerlich ergriff.
    »Fassen Sie sich an die eigene Nase, Frau Dr. Lauenstein, und verschanzen Sie sich nicht hinter Ihrem Sarkasmus.«
    Er war in der Tat ein begnadeter Beobachter.
    Ian trat hinter mich und legte seine schönen schlanken Hände auf meine Schultern. Ich trug ein schwarzes Stricktop und Ian ließ mir die Träger zusammen mit denen meines BHs über die Schultern rutschen, um mich mit sanftem Druck zu massieren und die Verspannungen in meinem Nacken zu lösen, die der Steigflug verursacht hatte.
    »Mhm, das ist schön«, murmelte ich versonnen und Ian lachte sein schönes, perlendes Lachen.
    »Du klingst wie eine deiner Katzen, Ann-Sophie.«
    Dann ließ er seine Hände weiter nach vorn wandern und im nächsten Moment suchten seine forschen Finger den Weg in meinen Ausschnitt und begannen, sanft mein Dekolletee und meine Brüste zu streicheln.
    Ich lehnte mich zurück, legte den Kopf auf die Lehne meines Sessels und streckte die Arme aus, um Ian zu mir heranzuziehen. Er beugte sich über mich und hauchte einen zärtlichen Kuss in meine Halsbeuge; genau an der Stelle, an der ich seit dem vorigen Abend seinen inzwischen violett getönten Knutschfleck trug und von dem er am Morgen verlangt hatte, dass ich ihn nicht überschminkte. Anschließend legte er seine Lippen kopfüber auf die meinen und ließ den womöglich sinnlichsten und gefühlvollsten Kuss folgen, den ich je mit einem Mann getauscht hatte. Ians Zunge erkundete meinen Mund auf eine eigenartige, provokante, höchst genussvolle Weise, während der Druck seiner fordernden Hände um meine Brüste stetig zunahm.
    Dann klingelte Ians Handy und widerwillig ließ er von mir ab.
    Seine Stimme klang rau und kehlig, als er den Anruf entgegennahm. Es war ein gewisser Robert, mit dem er auf kumpelhafte, ungezwungene Weise Englisch sprach. Dennoch ging es eindeutig um die heutige Zusammenkunft in Prag.
    Plötzlich wirkte Ian angespannt, fast ungehalten. Irgendjemand würde eventuell nicht zu dem vereinbarten Treffen erscheinen. Mit einer nervösen Handbewegung fuhr er sich durchs Haar. Dann entschied er, dass man den Termin aus diesem Grund nicht platzen lassen konnte, bedankte sich für die Information und verabschiedete sich von Robert.
    »Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Selbstverständlich, Ann-Sophie. Eine kleinere Investition in Karlsbad und Prag.«
    Er unterbrach sich und zückte erneut sein Smartphone, um eine Kurzmitteilung zu tippen.
    »Es geht um zwei schöne Palais, die sich als Apartment-Hotels eignen würden – mit einigen wenigen, großen Suiten, Bibliothek, Schwimmbad und so weiter. Die Inhaber stehen vor der Insolvenz, aber jetzt scheinen sie Schwierigkeiten zu machen. Nun, wir werden sehen.«
    Ein Signalton, der den Eingang einer SMS oder E-Mail ankündigte, ließ ihn erneut verstummen.
    »Hast du eigentlich keine Bedenken, im Flugzeug mit dem Handy zu telefonieren?« fragte ich, nachdem er das Smartphone wieder in seine Tasche gesteckt hatte.
    »Keine Sorge, ich habe nicht vor, dich in Lebensgefahr zu bringen, Ann-Sophie. Wir haben eine Umschaltstation an Bord, die für die nötige Sicherheit sorgt und einen sehr erfahrenen Piloten im Cockpit.«
    Wenige Minuten später setzte die Maschine auch schon zur Landung an.

Kapitel 2

    Ian legte seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel, um mit der linken aus dem Fenster zu weisen und mich auf den herrlichen Blick aufmerksam zu machen, den man von diesem Moldau-Ufer aus auf die Prager Burg hatte.
    Er beließ seine Hand noch etwas länger auf meinem Bein und ich spürte, dass sein Daumen eines der Häkchen zu ertasten versuchte, mit denen meine Strümpfe befestigt waren. Als er es gefunden hatte, übte er sanften Druck darauf aus und lächelte mich vielsagend an.
    Ich dachte an die Strapse, den spitzenverzierten Strumpfgürtel und die eleganten Strümpfe, die ich trotz der Wärme unter meinem Rock trug, weil es Ian gefiel. Ein leichtes Prickeln rieselte über meine Haut bei dem Gedanken daran, wie er mir heute Morgen beim Anziehen zugesehen hatte – ganz selbstverständlich und völlig ungeniert. Ich dachte auch daran, wie er mir die Bürste aus der Hand genommen hatte, um mir die feuchten Haare zu kämmen, und wie unglaublich behutsam und zärtlich er dabei zu Werke gegangen war.
    »Wir werden nicht im Grand Reed wohnen«, erklärte Ian, als wir die Moldau überquerten und
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