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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand
Autoren: Vampira VA
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Frau quälte sich nur krächzend aus seiner Kehle.
    Sie hätte ihn ohnedies nicht hören können .
    Rawi senkte den Blick wie auf einen lautlosen Befehl hin - und schrie auf! Die Beine knickten ihm weg wie morsche Hölzer. Hart schlug er mit den Knien auf den Asphalt - und ins Blut seiner Frau.
    Nur ihr Gesicht war unversehrt geblieben .
    Rawi Oz schob seine Arme unter Beckys Oberkörper, drückte sie an sich. Klebrig und kalt war sie schon. Seine Tränen fielen in ihr Gesicht, rollten ihre Wangen hinab, und Rawi flüchtete sich in die Illusion, sie dürften weinend voneinander Abschied nehmen.
    Schritte klangen hinter ihm auf. Unsicher, tappend. Keine Gefahr »Was ist?« fragte Emerson Fitzgerald leise.
    »Diese Ungeheuer ... sie haben auch ... meine Frau ...«, schluchzte Rawi.
    Emerson Fitzgerald legte ihm die Hand auf die Schulter. Eine geringe Geste im Grunde, in dieser Situation aber war sie Rawi Oz mehr wert als jedes tröstende Wort. Fitzgerald mußte seinen Schmerz nachvollziehen können, schließlich kannte er ihn aus eigenem Leid.
    Oz ließ seine tote Frau zu Boden sinken. Zögernd sah er sich um.
    »Die Kinder«, flüsterte er mit bebenden Lippen. »Wo sind die Kinder?«
    Der Magen drehte sich ihm um bei der bloßen Vorstellung, sie so vorzufinden wie Becky . Aber durfte er sich denn noch Hoffnung machen?
    »Hören Sie das?« fragte Fitzgerald plötzlich.
    Rawi nickte, und als ihm einfiel, daß der andere es nicht sehen konnte, sagte er rasch: »Ja, das sind ... Stimmen! Ich erkenne sie. Das sind sie - meine .«
    Er rief die Namen seiner Kinder. Laut hallten sie von den Fassaden ringsum wider.
    Die zarten Stimmen wurden lauter, kamen näher, Schatten bewegten sich in der Finsternis.
    »Kommt!« schrie Rawi. Er erhob sich, lief ihnen entgegen. »Kommt her, schnell, beeilt euch! Ich bin es!«
    Er breitete die Arme aus.
    In der Ferne - Heulen und Knurren. Lauter und lauter. Näher und näher.
    Rawi Oz rannte. Und die drei schattenhaften kleinen Gestalten rannten - vor ihm weg?
    Wieder schrie er ihre Namen. Die monströsen Laute der noch unsichtbaren Feinde übertönten seine Stimme beinahe.
    Die Kinder rannten schneller. Und weiter weg. Dorthin, wo aus der Schwärze das Keuchen und Grollen der Ungeheuer drang.
    »Mein Gott, was tut ihr?« brüllte Rawi Oz. Seine Stiefel hämmerten ein wildes Stakkato auf den Asphalt. Trotzdem entschwanden die drei Schatten aus seiner Sicht, verschmolzen von neuem mit der Finsternis. Lediglich die Stimmen seiner Kinder hörte Oz noch ... für ein paar Sekunden. Dann - - nur noch das gierige Knurren und Schmatzen ihrer Mörder .
    Oz erstarrte mitten im Lauf. In ihm zerbrach etwas fast hörbar. Und dazwischen drang etwas hervor - etwas Flüsterndes, Wärmendes, Verlockendes, dem sich Rawi nur zu gern ergab .
    Fast gemächlich ging er weiter in die Richtung, in die seine Kinder ihm vorausgegangen waren.
    Schritte näherten sich ihm von hinten. Ohne sich umzudrehen fragte er: »Wollen Sie mir folgen?«
    Er spürte Emerson Fitzgeralds Nicken, fühlte, daß den anderen der gleiche Wunsch erfüllte, der auch in ihm wachgeworden war. Der Schmerz verband sie, und gemeinsam würden sie ihm entrinnen. Endgültig.
    Monströse Schatten hetzten ihnen entgegen, schälten sich aus Röte und Schwärze.
    Daß über ihnen die Finsternis andere Dinge entließ, lauter brüllend als die Ungeheuer und Sturm entfachend, registrierten weder der Israeli noch der Engländer.
    Unbeirrbar strebten sie vorwärts.
    Über ihnen begann es zu donnern. Kraftlose Blitze flammten für Bruchteile von Sekunden auf.
    Die Bestien warfen sich Rawi Oz und Emerson Fitzgerald entgegen. Doch die Männer starben, bevor die Monster über sie kommen konnten.
    Dann zerrissen die Salven der Helikoptergeschütze auch die Wölfe.
    *
    Der Aufschrei fand nur in Lilith statt - und war dennoch betäubend laut!
    »Du wolltest doch«, hörte sie Gabriels Stimme wie durch dicke Watte, »endlich den Preis erfahren, den du mir schuldest. Er ist wahrhaftig nicht zu hoch für ein Leben wie deines, oder?«
    Ihr war ... nicht einfach nur schlecht, ihr war vollkommen elend. Und als Gabriel sie aufreizend anlächelte, brüllte sie: »Laß mich los, sofort, du Scheusal! Und faß mich nie mehr an, sonst -«
    »Du verstehst offenbar immer noch nicht«, sagte er. »Es ist längst keine Frage des Wollens mehr, keine Frage gegenseitiger Sympathie. Ich habe dir den Preis genannt, den ich für die Rettung aus Mayab verlange. Im Dschungel von Yucatan
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