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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand
Autoren: Vampira VA
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angenommen hatte - sie selbst zweifelte allerdings daran. Doch das nahm sie ihm nicht übel. Seine Begeisterungsfähigkeit und sein Humor waren die Eigenschaften, die sie ne-ben seinem blendenden Aussehen am meisten an ihm schätzte.
    Hand in Hand standen sie auf dem Balkon der Suite, die sie im luxuriösen American Colony Hotel am Fuß des Berges bezogen hatten, der ganz Jerusalem überragte. Eine perfektere Aussichtsplattform als den Skopus konnte es gar nicht geben. Von dort oben betrachtet mußte die Stadt, deren Wurzeln bis in die Zeit von König David zurückreichten, noch um ein Vielfaches magischer, atemberaubender wirken.
    »Laß ihn uns heute noch ersteigen!« Emerson zog seine frisch angetraute Frau spontan enger an sich und blickte tief in ihre Augen, in denen sich das Gold des Kuppeldaches zu spiegeln schien, unter dem der Felsendom behütet lag.
    »Heute noch?« Leann wiegte skeptisch den Kopf. Wer sie so gut kannte wie Emerson wußte, daß dies noch kein Nein bedeutete. »Es wird bald dunkel. Wie wäre es, wenn ich dich ersteige und wir uns den beschwerlichen Gipfel für morgen früh aufheben ...?«
    »Wenn das ein eindeutiges Angebot sein soll, zeige ich mich vielleicht kompromißbereit .«
    »Kompromißbereit? Wie kannst du es wagen, bei einem solchen Angebot überhaupt zu zögern?« Leann fuchtelte in gespielter Empörung mit der Faust vor seinem Dreitagebart herum.
    »Du kennst mich«, verteidigte sich Emerson beherzt. »Ich will immer alles - und das möglichst gleichzeitig.«
    »Ja, du bist ein großer Junge .«
    »Das, was du gerade spürst, wird groß. - So groß, daß mir gar keine Wahl bleibt, als .«
    »Als?« Sie küßte das Grübchen auf seinem Kinn.
    »... an meiner Forderung nach einem Kompromiß festzuhalten.«
    »Schurke!«
    »Halb so schlimm. Erst widmen wir uns dem, was uns beiden Spaß macht - und danach sehen wir uns Jerusalem unter dem Sternenhimmel an! Einverstanden?«
    Leann nickte, als hielte sie noch einen Trumpf in der Hinterhand, um dem zweiten Teil seines Vorschlags zu entgehen. »Unter einer Bedingung.«
    »Welche?«
    »Den Skopus nehmen wir nur dann in unser heutiges Programm auf, wenn du - nachdem ich mit dir fertig bin - überhaupt noch in der Lage bist, ihn zu erklimmen!«
    Emersons fuhr die Linien ihres sinnlich-anrüchigen Mundes mit der Fingerspitze nach - bis sie sich diesen Finger mit den Zähnen schnappte. Und Emerson, ohne loszulassen, daran vom Balkon weg ins klimatisierte Zimmer des American Colony zog.
    »Ich liebe dich«, seufzte er, während sie ihn von seiner Kleidung befreite, sich selbst aber zunächst nur den aufregenden String-Tanga abstreifte, der ihren Schoß und die rasierte Scham bedeckt gehalten hatte.
    Obwohl das knielange Sommerkleid sofort wieder über ihre Schenkel fiel, blitzte es in Emersons Augen verlangend auf. Erwartungsfroh fiel er rücklings aufs Bett und zog Leann mit sich. Sie versanken in der viel zu weichen Matratze, aber das störte nicht. Die Leidenschaft ging mit ihnen durch und schenkte ihnen unvergeßliche Wonnen.
    Weder Leann noch Emerson ahnten, daß dies das letzte Mal überhaupt war, daß sie sich gegenseitige Befriedigung schenken durften. Daß einer von ihnen die kommende Nacht nicht überleben sollte.
    Und der andere .
    ... sich am Ende wünschen würde, nie gelebt zu haben . ..
    *
    Zur gleichen Zeit
    ... ZZZUUUWWW!
    »Wo sind wir?«
    »Im Himmel!«
    Lilith spürte, wie ihr Gabriels Sarkasmus eine Gänsehaut erzeugte, die sogar den Symbionten, der sich an sie schmiegte, als wäre er ein natürlich gewachsener Teil ihres Körpers, mit einzubeziehen schien.
    Fröstelnd stellte sie fest, daß sie keinen Boden mehr unter ihren Füßen spürte. Denn unter ihr und Gabriel gähnte ein Abgrund. Schimmerte Jerusalem im letzten Licht des sterbenden Tages!
    Sie waren tatsächlich im Himmel - wenngleich nicht in dem, auf den der Teufel in Menschengestalt gerade angespielt hatte.
    »Du siehst«, verspottete sie der junge Mann mit dem sich selbst karikierenden Yuppie-Outfit, »es bedarf nicht unbedingt läppischer Flügel, um der Schwerkraft ein Schnippchen zu tragen. Einem wie mir genügt der Gedanke: Mein Wille geschehe! - und schon ...«
    Letztlich war auch dies eine Verhöhnung des einen Gottes, der seinen Willen in Lilith verankert, der ihr aufgetragen hatte, die letzten Vampire, die von der Purpurseuche verschont geblieben waren, zu jagen und zu vernichten.
    Lilith stand in einer geschätzten Höhe von zweihundert Metern über
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