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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand
Autoren: Vampira VA
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war, das Omar gehalten hatte. Es war naß. Klebrig.
    Yassir hob es vor die Augen und schaute durch die Optik.
    Obwohl es dumpf summte und Betriebsbereitschaft signalisierte, sah er durch das Glas ebensowenig wie mit seinem bloßen Auge. Als gäbe es keine noch so geringen Reste von Licht, die von leistungsfähiger Elektronik aufbereitet werden konnten .
    Wie ging das zu?
    Das Knurren von Hunden drang aus der Dunkelheit. Es hörte sich an, als befände sich dort ein ganzes Rudel und balge sich um einen einzigen Knochen.
    Yassir brach der nackte Schweiß aus. Er ahnte, was der »Knochen« war - auch wenn er es nicht begreifen konnte. Nicht, woher die Hunde plötzlich kamen, und noch weniger, aus welchem Quell die abnorme Finsternis hervorgequollen war, die sich über ihn gestülpt hatte und, immer mehr fühlbar, Gewicht zu haben schien!
    Panik überkam ihn. Er ließ das Spezialbeobachtungsglas fallen und hörte, wie es aufschlug. Das Geräusch klang normal. Aber trotz dieses Bruchstücks von Normalität, das inmitten der atmenden Schwärze erhalten geblieben war, hatte sich die Furcht wie ein noch schwärzerer Nebel über Yassirs Verstand gesenkt.
    Ihm war, als würde diese Finsternis in seine Lungen kriechen und - auch die Angst zudecken, die in dieser Situation nur allzu verständlich gewesen wäre. Die Angst, selbst auch auf die Bedeutung eines »Knochens« reduziert zu werden .
    *
    »Hört sich an wie ... ein Tier ...«
    In Emersons Ohren klang noch Leanns Bemerkung nach, als sich die Schwärze, von der sie verschlungen worden waren, zu verändern begann.
    Zwei düsterrote Strahlen geisterten wie streng gebündelte Suchscheinwerfer durch das Dunkel, und Emersons erster Gedanke war: Es sind seine Augen. Die BLICKE seiner Augen ...
    Er meinte den Unheimlichen, und obwohl es reiner Aberwitz schien, sich dies in der Realität vorzustellen, hielt Emerson an seinem Gedanken fest. Zumal er nicht weniger absurd war als das, was sie vor dem Einbruch der Schwärze beobachtet hatten.
    »Ruhig, ganz ruhig«, flüsterte er Leann zu, die sich in seinen Armen immer mehr verspannte. Zitternd und schutzsuchend wie ein zu Tode erschrockenes Kind schmiegte sie sich an seine Brust. Sein Zureden beruhigte sie nicht. Wie hätte es auch? Er selbst hatte jede Zuversicht verloren, daß dieser Ausflug für sie noch einen glücklichen Ausgang nehmen konnte.
    Leann schrie auf, als das Licht sie berührte. Berührte und . an ihr haften blieb?
    »Emerson!«
    Ihr Mann hätte sich gewünscht, sie wäre nicht so überlaut gewesen, hätte die Aufmerksamkeit des Unheimlichen nicht noch mehr auf sich gezogen.
    Andererseits konnte er Leanns Reaktion mehr als verstehen.
    Sie hatte Todesangst.
    Wie er auch.
    Der einzige Unterschied war, daß er sich immer noch einbildete, sich nicht gehen lassen zu dürfen. Dabei erstickte er fast an seinen unausgesprochenen Gefühlen.
    Noch während er über Leanns Schulter auf den Rücken seiner Frau starrte, wo sich der glutrote Schimmer festgesetzt hatte, wiederholte sich das schon einmal gehörte fauchende Knurren ganz nah.
    Das Geräusch hatte nichts mit dem Licht zu tun, das sich wie zwei schwach verästelte, lang anhaltende Blitze durch die Schwärze bohrte, aber es schien sich daran zu orientieren.
    Plötzlich wußte Emerson, woran ihn der Fleck zwischen Leanns Schulterblättern noch erinnerte.
    An seine Militärzeit.
    An seinen Umgang mit modernsten Waffen, mit Laservisieren, die ein Ziel anpeilten und das Projektil exakt dorthin folgen ließen, wohin der scharf fokussierte Lichtpunkt vorausgeeilt war .
    Emerson wurde leichenkalt ums Herz. Die Warnung auszusprechen sparte er sich. In dem Moment jedoch, in dem er sich mit Leann zusammen zu Boden fallen lassen wollte, fiel ein Schatten über den wie festgebrannten »Fleck«.
    Dem Schatten folgte eine Bewegung von solcher Schnelligkeit, daß Emerson nur noch zusehen konnte, was sie anrichtete.
    Zum Reagieren war es bereits zu spät.
    Leann erstarrte in seinen Armen, rückte dann wie von einem heftigen Stromschlag getroffen etwas von ihm ab, und dann spürte Emerson nur noch, wie sich ein heißer Schwall über ihn ergoß.
    Er wußte sofort, worum es sich handelte. Und Leanns Röcheln bestärkte ihn in seinem grauenvollen Verdacht.
    In einem letzten, verzweifelten Aufbäumen riß sie sich von ihm los, während ihr Körper in der sich ausweitenden »Aura« immer sichtbarer wurde.
    »Leann ...«
    Emerson wollte seiner Frau zu Hilfe eilen, aber noch bevor er einen
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