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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand
Autoren: Vampira VA
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Schritt in ihre Richtung getan hatte, wurde ihm klar, daß ihr nicht mehr zu helfen war.
    Vor seinen Augen brach sie zusammen.
    Und hinter ihr tauchte für den Bruchteil einer Sekunde ein Schemen auf, der jede Phantasmorgie um Längen schlug.
    Ein -
    Es gibt kein Wort dafür, dachte Emerson.
    Dann tat er es.
    Das, wofür er sich selbst haßte: Statt zu Leann, die mit zerfetztem Rücken zu Boden gestürzt war und kaum noch einen Laut von sich gab, zu eilen, warf er sich herum und stolperte in entgegengesetzter Richtung in das Dunkel davon!
    Du Schwein!
    Er meinte nicht die Bestie, die Leann angefallen hatte - er meinte sich selbst. Meinte das feige Monster, dem das eigene Überleben in diesem Moment wichtiger geworden war als die vermeintlich unsterbliche Liebe, die der Tod gerade schied .
    *
    »Du erbarmungsloses Scheusal!«
    »Du brauchst mich nicht zu loben .«
    Sie schwebten noch immer über der verschwundenen Stadt. Verschwunden, als wäre die Urgewalt eines Ozeans über sie hinweggeschwappt!
    »Was geht da unten vor?« fauchte Lilith.
    »Sieh doch selbst nach .«
    »Das könnte ich?«
    »Es käme auf einen Versuch an, oder? Ich werde dich jedenfalls nicht daran hindern.« Wie die reine Unschuld blickte Gabriel zu ihr herüber.
    »Du bist niederträchtig und weidest dich am Leid deiner Opfer -du würdest auch mich blind ins Verderben rennen lassen!« spie Li-lith ihm entgegen.
    Gabriel legte nachdenklich den Kopf schief. Nach einer Weile, in der sich die Schwärze unter ihnen endgültig zu einem Bollwerk formierte, das den Anschein erweckte, als bestünde es aus massivem Stahl, nickte er. »Wahrscheinlich würde ich das. Wenn ich dich nicht noch bräuchte.«
    »Wozu?«
    »Du bist so ungeduldig. Dabei .«
    »Wozu?«
    In diesem Augenblick glommen an den Grenzen der Dunkelheit an zwölf verschiedenen Punkten Lichter auf. Sie tasteten sich wie glühende Schlangen stadteinwärts.
    »Es geht weiter«, kommentierte Gabriel, bevor Lilith eine entsprechende Frage stellen konnte. »Hörst du das?«
    Lilith lauschte.
    »Hunde ...?«
    »Wölfe«, erwiderte Gabriel. »Ich dachte, du kennst den feinen Un-terschied.«
    »Es müssen . unzählige sein .«
    »Nun, unzählig sind sie nicht, aber sie genügen. Sie sind das Heer, auf das ich gewartet habe, und es sind auch keine normalen Wölfe. Sie entsprechen Nonas Art.«
    »Werwölfe?«
    »Die Menschen nennen sie so.«
    Lilith erkannte, was sich dort unter der lichtlosen Schwärze anzubahnen begann - oder bereits abspielte. »Du hetzt Werwölfe auf Jerusalem ...?«
    Gabriel schüttelte den Kopf, ohne daß diese Verneinung auch nur einen Augenblick lang Hoffnung in Lilith entfachte, die Wahrheit könnte halb so schlimm sein.
    Die Wahrheit war schlimmer.
    »Ich vernichte Jerusalem«, sagte der Teufel. »Ich tilge es für alle Zeit aus dem Gedächtnis der Gläubigen!«
    »Du kannst keine ganze Stadt ausrotten!«
    Gabriel blickte sie in ehrlichem Erstaunen an. »Nein?« Dieses knappe »Nein?« klang sehr viel teuflischer, als eine ausholende Beschreibung der zu erwartenden Greuel dies vermocht hätte.
    Spätestens in diesem Moment begriff Lilith, daß sie etwas tun mußte. Sofort. Ob sie allerdings noch etwas tun konnte, stand auf einem ganz anderen Blatt geschrieben .
    *
    Yassir hastete aus dem Dickicht heraus, das ihm und Omar als Versteck gedient hatte. Zweige zerkratzten sein Gesicht. Die Wunden brannten. Doch darauf achtete er nicht.
    Mit dem linken Fuß stieß er gegen etwas Weiches, blieb daran hängen und wahrte sein Gleichgewicht im letzten Moment. Instinktiv bückte er sich und .
    ... fand Omar.
    Besser gesagt das, was von Omar noch übrig geblieben war. Yassirs freie Hand tauchte in etwas, das sich anfühlte wie Eingeweide -und dem Geruch nach zu urteilen auch war!
    Er zuckte zurück. Das Stoßgebet, das er zum Himmel schickte, geriet zum Kauderwelsch, das kein Gott verstanden hätte. Aber es spiegelte Yassirs Innenleben wider.
    Als sich die verzweifelten Schreie in seiner Umgebung mehrten, fragte er sich, ob sie nicht vielleicht schon länger zu hören gewesen waren, er aber einfach zu sehr auf sich selbst fixiert gewesen war, um ihnen Beachtung zu schenken.
    Wie benommen stellte Yassir fest, daß seine Linke immer noch den Sender festhielt.
    Den Zünder für die Autobombe!
    Omars Mörder mußte hier ganz in der Nähe sein. Wenn der Sprengstoff hochging, würde auch der Killer dies nicht überleben.
    Yassir betrachtete dies als letzten Trumpf für den Moment, da er selbst
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