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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand
Autoren: Vampira VA
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Endgültig.
    Nona wußte es - - weil der Satan es wußte!
    Das Heulen der Wölfin drang hinaus in die finale Nacht, ganz und gar anders im Ton als das Heulen ihrer Krieger, die draußen tobten - und für eine Weile verstummten, als sie das Klagen ihrer Herrin vernahmen.
    Totenstille senkte sich über Jerusalem.
    Die heilige Stadt schwieg wie im Gedenken an den mächtigsten aller Vampire auf Erden .
    *
    Flirrender Purpur pflügte eine Schneise in den Mahlstrom aus schattenhaftem Licht, der Lilith aufhalten wollte - der versuchte, ihren Flügelschlag zum Stocken zu bringen, als bewegte sie sich durch zähen Kleister.
    Purpur war die Magie des Kelchs, den sie im Felsendom erweckt und dann, in Gabriels Abwesenheit, daraus entführt hatte!
    Gabriel, der diesen Diebstahl und auch ihren Fluchtversuch jeden Moment bemerken mußte - wenn dies nicht bereits geschehen war.
    Verzweifelt peitschten Liliths Schwingen, stoben Gedanken wie Funken durch das winzige Hirn des Tieres, in das sie sich verwandelt hatte. Nicht nur, um zu entkommen, nicht nur um sich selbst vor einem Schicksal schlimmer als der Tod zu bewahren . nein, auch um - - die Welt zu retten!
    Minimal war ihre Chance. Dennoch versuchte sie daran zu glauben.
    Luzifer und seine Inkarnation wollten Gottes Schöpfung ausradieren und durch eigene Kreaturen ersetzen! Monstren, die Liliths Schoß entschlüpfen sollten, um eine verödete, leere Erde neu zu bevölkern .
    Stopp! Nicht weiter! Kehr um! Du bist ihm verpflichtet! Du KANNST dich seinem Wollen nicht verweigern! Denk an Mayab. Denk an den PAKT ...! wisperte es in ihrem Hirn.
    Sie verschloß sich vor der tiefen Wahrheit, die darin steckte.
    Sie lauschte in sich und suchte Trost in der Erinnerung, es schon einmal dorthin geschafft zu haben, wohin es sie auch jetzt trieb. In einem letzten Aufbäumen, im fast aussichtslosen Bemühen, nicht auch diese allerletzte Chance ungenutzt verstreichen zu lassen!
    Jerusalem lag bereits hinter ihr. Dennoch hörte die rotdurchwobene Dämmerung nicht auf. Weit reichte Satans Nacht über Jerusalem hinaus. In ihre Berge versunken - versunken auch in Krieg und Greueln - blieb die Stadt hinter Lilith zurück.
    Und endlich, endlich durchstieß sie die »Wand«, die normale Dunkelheit vom Zwielicht der Hölle trennte!
    Ein Zwielicht, das die Sinne der Fledermaus anders empfanden als halb menschliche, halb vampirische Augen.
    Woran liegt es, dachte Lilith, daß ich nicht erneut der Todessehnsucht verfalle? Hat Gabriels heimtückische Strahlung in diesem Körper keine Macht über mich?
    Antwort, das wußte sie, hätte nur Gabriel selbst geben können.
    Aber darauf verzichtete sie gern.
    Sie mußte es nicht wissen. Sie mußte nur - Was geschah jetzt?
    Eben noch war sie dem Feld aus Düsternis entkommen gewesen, und nun . steckte sie wieder mitten darin?
    Wie ein Raubtier, das sein fliehendes Opfer in einem gewaltigen Sprung doch noch einmal einholte, erweiterte sich die Zone um Jerusalem schlagartig und erfaßte die Fledermaus, die den purpurleuchtenden Kelch in ihren Fängen hielt!
    Festzuhalten jedoch vermochte sie Lilith nicht. Die Hoffnung trieb sie an, unterwegs zu dem Einzigen, der den Bruch des Tores, das Regiment des Urbösen noch verhindern konnte.
    Wenn er davon erfuhr.
    Wenn sie es nicht nur bis Uruk schaffte, sondern auch durch den Tunnel der Zeit hindurch zu IHM . zu dem Punkt, da ER diese Welt noch, nicht verlassen gehabt hatte!
    Gen Uruk!
    Der Weg war unfaßbar weit auch für das geflügelte Tier, in das sie sich verwandelt hatte.
    Und Satan benötigte nur ein ZZZUUUWWW!, um sie wieder einzufangen!
    Er würde nicht zögern, es zu tun. Seiner Vision zuliebe.
    Ihre Chance stand eins zu Unendlich.
    Aber Lilith war entschlossen, sie trotzdem zu nutzen!
    *
    »Warum?« Nonas Stimme tropfte ins Dunkel. »Wie konnte das geschehen? Wer hat es getan?«
    Er selbst! meldete sich Gabriel in Nona.
    »Das glaube ich nicht!« knurrte sie. Ihre Trauer schlug in Zorn und Haß um, die kein Ventil fanden.
    Wie du meinst. Aber es stimmt. Er konnte sich der Todessehnsucht, die ich über die Menschen dieser Stadt brachte, um sie zu willfährigen Opfern zu machen, nicht entziehen. Er öffnete sich die Adern, wie er es selbst bei seinen Opfern zu tun pflegte, und seine magische Selbstheilungskraft versagte angesichts meiner Macht. - Wenn man es recht bedenkt, hat dein Freund zum ersten Mal in seinem Leben etwas richtig gemacht. Denn ... wer brauchte diesen Narren noch?
    Des Teufels Lachen ließ Nona
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