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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand
Autoren: Vampira VA
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Erträglichkeit.
    Ich muß etwas tun! Muß es verhindern - ABER WIE?
    Alle, die sich Gabriel in den Weg gestellt hatten, waren gescheitert.
    Diese Manifestation Luzifers war stärker als alle vorherigen Versuche des gefallenen Erzengels, sich im Diesseits zu etablieren. Vielleicht, weil er länger als in früheren Zeiten Atem geholt hatte, ehe er einen Splitter seiner selbst entsandte. London war ihm eine Lehre gewesen. London vor mehr als dreihundert Jahren! Nicht mehr drei-gestaltig, sondern als der Eine war Gabriel erschienen, als der Wid-derköpfige, der sich erst selbst seiner Bedeutung hatte bewußt werden müssen .!
    Und nun war er zu etwas herangewachsen, das nicht mehr zu stoppen war - von nichts und niemandem auf dieser Welt!
    Heiß rann es durch Liliths Brust. Das Blut in ihren Adern schien siedend heiß geworden zu sein und sie von innen her verbrennen zu wollen.
    Die Scham schürte es.
    Der Schock, diesem Werkzeug Luzifers in die Hände gespielt zu haben, statt es aufzuhalten, als es noch möglich gewesen wäre!
    Es tröstete wenig, nie den Auftrag erhalten zu haben, sich Gabriel oder seinesgleichen in den Weg zu stellen. Der Kampf gegen die letzten Vampire war von dieser Stunde an nicht nur hinfällig geworden, sondern zur Groteske verkommen.
    Denn mit den Vampiren würden auch die Menschen verschwinden.
    Abermillionen Menschen!
    »Du elender Henker!«
    In Gabriels Blick glomm dasselbe Zwielicht wie draußen, jenseits der Wände des Felsendoms. Licht, von dem Lilith fürchtete, es könnte wie Schlangen in ihre Augen kriechen und sie erblinden lassen.
    Aber diese Furcht war nichts gegen das Grauen, das Gabriel dem Rest der Menschheit angedroht hatte.
    »Ich werde nicht nur Leben nehmen«, sagte er mit dunkler Stimme, »sondern auch neues Leben spenden. - Womit wir bei dir wären, Lilith Eden, Geschöpf aus Licht und Schatten. Reden wir über den Nachwuchs, den du mir nach dem Endsieg schenken wirst und den ich nicht erst aus dunklen Gräbern bergen muß, um ihm meinen Odem einzuhauchen .«
    Und während Liliths Züge entgleisten, drängte er sich mit einem Raunzen noch enger - eng und lüstern - an sie.
    *
    Das Netz aus rotem Licht genügte Rawi Oz, um sich zu orientieren und den richtigen Weg zu finden. Und mehr wollte er gar nicht erkennen - es reichte ihm völlig aus, was er hören mußte, während er den Jeep durch die Straßen steuerte.
    Und er sah immer noch mehr als genüg .
    Brutale Schlächtereien. Sterbende Männer, Frauen, Kinder. Triumphierende Bestien. Und - er wollte es nicht glauben - Menschen, die sich den Ungeheuern gleichsam entgegenwarfen! Aber nicht etwa, um die Monstren anzugreifen, sondern so, als würden sie sich ihnen im wörtlichen Sinne zum Fraße vorwerfen, wie Lemminge in den Tod stürzen .!
    Wer sollte Jerusalem noch retten? fragte sich Rawi Oz. Automatisch sah er nach oben. Die Truppen mußten die Stadt doch längst erreicht haben. Worauf warteten sie noch? Andererseits - würde das Militär etwas ausrichten können in dieser Lage? Wie viele Ungeheuer mochten in Jerusalem eingefallen sein? Und . gab es überhaupt noch etwas zu retten?
    Rawi Oz verbat sich jeden weiteren Gedanken in dieser Richtung.
    Das Haus, in dem er mit seiner Frau und den drei Kindern eine Wohnung hatte, befand sich an der Verlängerung der Via Dolorosa außerhalb der Altstadt Jerusalems, in Sichtweite des Löwentors. Reglose Körper, in blutrotes Licht gehüllt, lagen auf der Straße und auf den Gehwegen zu beiden Seiten.
    Rawi Oz' Hoffnung, in diesem Szenario noch Lebende vorzufinden, schwand mit jedem Meter, den er seinem Ziel näherkam. Sein Magen schmerzte wie im Griff einer eisigen Faust, eine unsichtbare Schlinge nahm ihm die Luft zum Atmen.
    Vereinzelte Schemen bewegten sich im Dunkeln, kaum erkennbar zwar, aber allein ihre Größe und die Art ihrer Bewegung verrieten dem Leutnant, daß er es nicht mit Menschen zu tun hatte.
    Seine Uzi spie Blei in die Nacht. Markerschütterndes Heulen löste das Echo der Schüsse ab.
    Rawi Oz stieg aus dem Jeep, sicherte nach allen Seiten. Angesichts der Feinde, mit denen er es zu tun hatte, war diese Maßnahme kaum mehr als Selbstbetrug. Diese Gegner konnten von überallher kommen und rasend schnell zuschlagen. Nur Glück half gegen diese Bestien.
    Bisher hatte Rawi Oz es gehabt .
    Sein Blick wanderte an der erst vor einigen Wochen restaurierten Fassade des Hauses empor. Hinter keinem der Fenster brannte Licht.
    »Becky?« Oz wollte rufen, aber der Name seiner
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