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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst
Autoren: Jason Dark
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Stunden um fünf Jahre gealtert.
    Was war geschehen?
    »Bitte setzen Sie sich«, sagte Sir James mit leiser Stimme und deutete auf einen Stuhl.
    Suko nahm so vorsichtig Platz, als hätte er Angst, den Stuhl zu zerbrechen. Er setzte sich nur auf die Kante und sah zu, wie sich Sir James ebenfalls niederließ, einen Moment ins Leere schaute, die Hände gegeneinander legte und dann ruckartig Suko sein Gesicht zuwandte.
    »John Sinclair ist tot!« sagte er.
    Für einen Moment glaubte Suko, im Boden versinken zu müssen. Dann öffnete er den Mund, doch nicht ein Wort drang über seine Lippen. Er konnte nicht sprechen.
    »Was ist das, Sir?«
    »John Sinclair ist tot. Und Bill Conolly ebenfalls«, fügte der Superintendent hinzu.
    Suko wußte nicht, was er sagen sollte. Wie in Zeitlupe fiel sein Kopf nach vorn. Er starrte auf seine Zehenspitzen, schloß die Augen und hörte die Worte des Superintendenten in seinem Schädel nachhallen.
    ... John Sinclair ist tot... Bill Conolly ebenfalls...
    »Nein!« flüsterte Suko. »Nein, verdammt, das kann nicht wahr sein, das stimmt nicht.« Er hob den Kopf, schaute seinen Vorgesetzten an und entdeckte auf dessen Gesicht einen beinahe hilflosen Ausdruck. »Sagen Sie, daß es nicht wahr ist, Sir!«
    Der Superintendent holte tief Luft. »Ich wollte, ich könnte es, Suko, aber da ist noch etwas, das ich Ihnen mitteilen wollte, und jetzt versuchen Sie mal klar und logisch zu denken. Die beiden Leichen sind verschwunden.«
    »Moment, Moment.« Suko schüttelte den Kopf. »John und Bill sind tot, aber ihre Leichen sind nicht mehr auffindbar.«
    »Genau.«
    »Woher wissen Sie dann, daß die beiden…«
    »Ein gewisser Dr. Swaffham hat angerufen. Der Mann ist der verantwortliche Oberarzt in einem Krankenhaus, dem einzigen in Sheerness. Dort sind die Leichen eingeliefert worden. Man hat alles versucht, bis schließlich die Herzen nicht mehr mitspielen wollten und es zum Exitus kam.«
    »Ich dachte, die Leichen wären verschwunden«, fiel Suko dem Superintendent ins Wort, etwas, das er sonst nie tat.
    »Augenblick, ich bin noch nicht fertig. Die Körper verschwanden erst, nachdem kein Leben mehr in ihnen steckte.«
    »Man hat sie gestohlen?«
    »Nein!« Plötzlich klang die Stimme des Superintendenten nicht mehr leise oder sanft, sondern stahlhart. »Sie haben sich aufgelöst, Suko. Vor den überraschten Augen des Krankenhauspersonals, als hätte es sie nie gegeben. Und das macht mich stutzig. Irgend etwas ist da vorgegangen, und ich gebe die Schuld diesem seltsamen Skelett. Die Chance, daß John und Bill vielleicht noch leben, besteht.«
    »Auflösen«, hauchte Suko. »Einfach so. Verflucht, das ist ein hartes Stück, wirklich.«
    »Allerdings.«
    »Und es beweist mir, daß es nicht mit rechten Dingen zugeht. Da ist schwarze Magie mit im Spiel.«
    »Diese Meinung teile ich ebenfalls«, erwiderte der Superintendent. »Deshalb werden wir nichts unversucht lassen, um diesen Fall aufzuklären. Fahren Sie los, Suko, und sehen Sie zu, daß sie die beiden Männer finden. Egal wie, Sie bekommen von mir jegliche Unterstützung. Denn es gibt ein Geheimnis um ihren Tod.«
    »Wo hat man sie denn gefunden?«
    »In Johns Bentley. Er stand mit offenen Türen am Rand der Straße. Der örtliche Konstabler hat den Wagen dann weggefahren, damit er in Sicherheit ist.«
    Suko erhob sich. »Sir, Sie können sich auf mich verlassen. Ich werde alles tun, um den Fall zu lösen.«
    »Haben Sie noch Fragen?«
    »Ja. Weiß Sheila Conolly schon von dem Schicksal ihres Mannes?«
    Sir James schüttelte den Kopf. »Ich habe ihr bewußt noch nichts gesagt und werde die Nachricht auch weiterhin zurückhalten. Es ist besser für sie. Zudem möchte ich Sie bitten, auch Miß Perkins gegenüber nichts zu erwähnen.«
    »Selbstverständlich, Sir. Sie können sich voll und ganz auf mich verlassen.«
    Der Superintendent stand ebenfalls auf und reichte seinem Mitarbeiter die Hand. »Tun Sie Ihr Bestes, Suko. Diesmal geht es um alles oder nichts.«
    »Ich werde mich bemühen«, erwiderte der Chinese, dessen Kehle ausgetrocknet zu sein schien. Dann drehte er sich um und verließ das Büro.
    Als er auf dem Gang stand, kam er sich noch immer wie betäubt vor. Erst jetzt stellte er fest, daß kalter Schweiß auf seiner Haut lag. Das Gespräch hatte ihn ungemein mitgenommen. John Sinclair tot, das war nicht zu fassen, das konnte er nicht glauben. Da mußte etwas dahinterstecken.
    Suko gab sich einen Ruck. Er straffte seinen Körper und sah
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