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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst
Autoren: Jason Dark
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Bill Conolly hoch, bevor er, zusammen mit dem Skelett, durch das Loch in der Mauer nach draußen katapultiert wurde und auf die Straße fiel.
    Hatte der Reporter bisher viel Pech gehabt, so stand ihm nun das Glück zur Seite. Er knallte nicht direkt auf den Boden, sondern fiel zwischen die wartenden Diener des Skeletts, von denen er abermals einige auf die Erde schleuderte, sie seinen Aufprall bremsten und Bill sich nur noch zweimal überschlug.
    Er rollte sich augenblicklich auf die Seite und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie auch Urak sich hochstemmte und sich dabei auf seiner Sense abstützte. Der Dämon stand in Flammen!
    Sie hatten nicht nur sein Gewand erfaßt, sondern züngelten über seinen Körper, aber sie konnten ihn nicht richtig packen, er war eingehüllt in der Flammenwand, drückte sich hoch und stand abermals auf den Beinen. Konnte er dem Feuer widerstehen? Bill nahm es fast an, da die Flammen nur über das violette Skelett tanzten und die einzelnen Knochen nicht zerstörten. Nur einige der Diener waren von den Ausläufern des Feuers erfaßt worden, und die Gestalten brannten lichterloh.
    Der Reporter wich zurück. Den Dolch hielt er in der rechten Hand. Seine letzte Waffe. Würde es tatsächlich soweit kommen, daß er keine andere Chance mehr sah, als sich die Klinge in die Brust stoßen zu müssen? Er zitterte innerlich, hoffte, daß dies niemals eintrat, aber das Skelett würde ihm wohl kaum eine andere Wahl lassen. Flammenumkränzt schritt es auf Bill Conolly zu, der immer schneller zurückwich und sich dem Fenster der Straße näherte.
    Plötzlich vernahm er hinter sich ein gewaltiges Klirren und auch Bersten. Blitzschnell drehte er sich um, glaubte an eine neue Gefahr, sah wie der Käfig schwankte, weil von unten her die Erde aufgebrochen wurde. Unheimliche Kräfte zerrten und zerstörten das Fenster zur Vergangenheit, machte die starke Magie zunichte, in dem sie eine Gegenmagie aufgebaut hatten, die wesentlich kräftiger war. Aus dem Feuer drang ein gellender Schrei.
    Abermals ruckte Bills Kopf herum. Seine Augen weiteten sich, als er sah, was mit dem Skelett geschah.
    Es wurde zerstört.
    Wie die Teile eines Puzzlespiels wirbelten die violetten Knochen durch die Luft und drangen aus dem Feuer wie jetzt kleine brennende Raketen. Bill rannte weg. Er wußte nicht, wem er die Rettung zu verdanken hatte, er wollte den Ort des Schreckens nur so rasch wie möglich verlassen, denn die Straße der Angst wurde auch für ihn zu einer gefährlichen Falle.
    Was schon längst hätte sein müssen, geschah in diesen Augenblicken. Die schiefen Hausfronten begannen zu wanken, als hätten die Hände eines Riesen gegen sie gedrückt. Mauerwerk, uralt schon, knirschte und stöhnte, Dächer fielen ineinander, und Bill Conolly rannte vor den Trümmern weg um sein Leben.
    Er lief und lief, hatte auf einmal das Gefühl, nicht mehr den Boden zu berühren und merkte den gewaltigen Sog, der ihn herumriß, wie mit riesigen Armen ins Nichts hineinschleuderte, weg aus dieser gefährlichen, dem Untergang geweihten Welt…
    ***
    Dieser Wolke auszuweichen, das schaffte ich nicht mehr. Unmöglich war es, denn mein Körper gehorchte kaum mir selbst, er unterlag anderen Kräften und Gesetzen.
    Aber die Wolke kam näher. Unerbittlich wurde sie vorangetrieben, sie, die ihren Ursprung in dem schwarzen Stein besaß, den eine aus dem Grab steigende Totenklaue umklammert hielt.
    In der größten Not ist der Freund am nächsten. So ähnlich lautet ein Sprichwort, und so etwas erlebte ich in diesen Augenblicken. Eine Stimme traf mein Ohr. Eine Stimme, die unermeßlich weit entfernt zu sein schien, aber klar und deutlich die Worte formulierte. Zudem hatte ich die Stimme schon gehört, sie gehörte einem weisen Freund, der in der Ewigkeit zu Hause war.
    Der Seher!
    »John Sinclair, denk an dein Kreuz! Kämpfe mit der Kraft des Lichts gegen die gefährlichen Mächte an, und sprich mir folgende Worte nach, die ich jetzt in dein Gehirn brenne, wobei du dich nur auf dein Kreuz zu konzentrieren hast.«
    Die nächsten Worte schienen aus der Ewigkeit zu mir zu dringen. Es waren Gedanken, die ich jedoch laut aussprach, und es auch seltsamerweise leicht schaffte, wobei ich mein Kreuz hocherhoben hielt.
    »Ich beschwöre dich, Geist Urak, durch Alpha und Omega, durch die Kraft des Heiligen Kreuzes, daß du das zerstörst, was du einst durch den Dunklen Gral aufgebaut hast, denn der Tag siegt über die Nacht, und Licht über die Dunkelheit!«
    So
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