Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Gewalt der Banditen

In der Gewalt der Banditen

Titel: In der Gewalt der Banditen
Autoren: Cassandra Norton
Vom Netzwerk:
sich mit meiner mischte.
    „Bitte … Sir …“, stammelte ich, denn ich fand keine Worte mehr in meinem Schmerz.
    „Du Aas!“, donnerte es über mir und im gleichen Moment fuhren die spinne n gleichen Finger in mein Haar, packten es mit überraschender Kraft und zerrten mich zur Klassenzimmertür.
    Das Brennen auf meiner Kopfhaut war kaum auszuhalten. Blind versuchten meine Hände, die seine wegzuschieben. Ziellos fuchtelte ich in der Luft, wä h rend mein Körper von ihm den langen Gang hinunter gezerrt wurde.
    Ich schrie und winselte. Stolperte, fiel, wurde wieder brutal auf die Füße geri s sen.
    „Lauf, du kleine Missgeburt!“, höhnte er und schüttelte mich dabei.
    Wie seltsam, aber in jenem Moment dachte ich nur, dass ich gar nicht so klein sei, sondern fast so groß wie er. Es war, als suche mein Verstand krampfhaft nach einem Gedanken, der mich aus dieser Hölle zu befreien, oder zumindest abzulenken , vermochte.
    Auch die Überlegung, dass ich mich ja bereits in meinem letzten Schuljahr b e fand, änderte wenig.
    Ein weiterer Schlag und ich wurde wieder zu einem schreienden Etwas.
    Als wir an seinem Zimmer angekommen waren, stieß er krachend meine Schu l ter gegen das Türblatt, woraufhin die nachlässig verarbeitete Tür weit au f sprang.
    Noch nie zuvor hatte ich diesen Raum betreten, der eine Mischung aus Arbeits- und Schlafzimmer war.
    Dumpf und ungelüftet, raubte er mich fast den Atem.
    Es roch nach feuchten Bettwaren und abgebrannten Stearin- Kerzen. Ungewollt konzentrierte ich mich auf die Gerüche, die mich umgaben. Vor allem, nachdem Delacro die Tür hinter mir zugeschlagen hatte.
    Vom Schmerz erfüllt stand ich inmitten der kleinen, mit Möbeln und Büchern angefüllten Stube und wagte kaum, den Blick zu heben.
    Ich kam mir vor wie ein Kind, das die Augen verschließt, um nicht gesehen zu werden.
    Das Schrecklichste erwartend , war mein Körper wie erstarrt.
    Umso erstaunter war ich, als ich seine Stimme vernahm- ruhig, beinahe sanft.
    „Hör mir zu … Georgiana … Ich bin wirklich der letzte Mensch, der dir übel will.“
    Ich traute meinen Ohren nicht.
    Als seine Hand sich auf meinen Nacken legte, zuckte ich förmlich zusammen. Doch seine Finger gruben sich nicht in mein Fleisch. Sie packten mich auch nicht, um mich abermals brutal zu schütteln. Vielmehr glitten seine Fingerku p pen in einem gleichmäßigen Rhythmus über meine Haut.
    Mein Atem ging ruckartig, tief und beinahe keuchend.
    Mit einem Mal empfand ich die augenblickliche Situation als bedrohlicher als alles, was ich zuvor erlebt hatte.
    „Ich sehe dich und ich will dir helfen. Du willst doch, dass man dir hilft?“ Ein Hauch von Zweifel begleitete seine Frage.
    Ich nickte stumm.
    „ Soll ich dir helfen, Georgiana?“ Er sprach so eindringlich wie ein Pfarrer.
    „ Willst du es?“
    Abermals nickte ich und als ich schluckte, brannte meine Kehle wie Feuer.
    Seine Finger wanderten von meinem Nacken, den sie geknetet hatten, nach vorne und drückten meine noch immer schmerzende Wange.
    „Es ist schwer, wenn man nichts kann. Wenn man so dumm wie du vor dem Lehrer steht. Doch du hast Glück …“ Seine Stimme klang so einschmeichelnd, doch ich bewegte mich nicht, blickte ihm nicht in die Augen, aus lauter Angst, vor dem, was ich da zu sehen bekäme.
    „… Großes Glück sogar. Denn ich bin bereit, dir zu helfen. Wenn du in ein paar Monaten deine Schulzeit hinter dir lässt, werde ich dich zu einer wissenden Frau gemacht haben.“
    Er stand jetzt genau vor mir. Sein Atem schlug heiß gegen meine Wange.
    Meine Knie zitterten so, dass ich zu fallen fürchtete.
    „Du weißt, dass ich dich hier und jetzt totschlagen könnte …“ Seine Worte w a ren ein sanfter Singsang. „… und niemand würde auch nur die Hand zu deinem Schutz erheben.“
    Er ließ die Worte wie Steine in einen Teich fallen.
    „Aber du bist schön. Und Schönheit darf man nicht zerstören. Nicht wahr?“
    Delacro war mir so nahe, dass seine Lippen beim Sprechen meine Stirn berüh r ten.
    „Habe ich dir vorhin sehr weh getan?“, flüsterte er und seine Hand begann über meinen Rücken hinab zu meinem Po zu gleiten.
    „Trägst du keine Wäsche?“, wisperte er in mein Ohr. Gänsehaut ergoss sich über mich.
    „Ich kann sie mir nicht leisten.“ Meine Stimme kam beinahe heiser und irgen d wie fremd aus meiner Kehle.
    „Selbst wenn du sie dir leisten kannst – du darfst niemals welche tragen.“
    Ich schluckte hart, denn ich begann zu ahnen, was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher