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In den Trümmern des Himmelsystems

In den Trümmern des Himmelsystems

Titel: In den Trümmern des Himmelsystems
Autoren: Joan D. Vinge
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wo die drei Schiffe standen, keines kaum mehr als ein paar angetriebene Treibstofftanks mit winzigen Lebensräumen. Sie sah eines davon aufsteigen, sein unsichtbarer Rückstoß wirbelte Staub auf. Gefangen … Sie rang die Hände. Die Ranger konnten bestenfalls ein Grav schaffen, mit der am Rumpf vertäuten Ladung sogar nur ein Viertel davon. Die Schiffe aus den Ringen konnten lange genug eine Beschleunigung von mehreren Grav erreichen, um sie einzuholen.
    Sekunden verstrichen, und das Ringschiff näherte sich ihnen langsam, fast unmerklich. Minuten verstrichen … und mit ihnen verschwand die letzte Hoffnung der Ranger, den Schiffen des Demarchy doch noch entkommen zu können. Mein Gott, warum mußten wir so nahe am Ziel scheitern?
    Wadie hielt sieh mit einem Fuß unter der Leiste an der Konsole fest. „Bertha, das war Djem Nakamores Halbbruder Raul am Funkgerät. Er ist eine Hand der Harmonie, ein Offizier ihrer Rotte. Ein ranghoher Offizier. Lassen Sie mich mit ihm reden. Er weiß wahrscheinlich, was über Schnee-der-Errettung geschehen ist, aber wir waren einst Freunde.“
    „Sie warten besser ab. Abdhiamal“, sagte Clewell leise. „Wir haben auf anderen Wellenlängen noch mehr Gesellschaft.“ Er kippte einen Schalter, woraufhin sich ein weiteres Segment des Schirmes erhellte.
    „Lije MacWong“, sagte Wadie. Bertha sah, wie die grazile Gelöstheit aus seinem Körper verschwand.
    „Kapitän Torgussen, wenn Sie diese Nachricht empfangen, werden Sie erkennen müssen, daß das Demarchy Ihr Schiff verfolgt hat. Die Entfernung zwischen uns ist mittlerweile so knapp, daß Sie unseren Geschossen nicht entkommen können. Unternehmen Sie daher keinen Versuch, den Raum um Lansing zu verlassen.“ Hinter MacWongs selbstgefälligem Gesicht konnte Bertha einen Kontrollraum erkennen, der etwa halb so groß wie der der Ranger war und in dem sich noch ein mit einem sonnengoldenen Jackett bekleideter Offizier befand. Weiter hinten sah sie Kameras, die auf den Schirm gerichtet waren, sah eine Gruppe von Demarchos, die bemalten Holzpuppen ähnelten – Repräsentanten der Gesellschaften, die um die Wahrung ihrer Interessen besorgt waren. Als sie Esrom Tiriki erkannte, verzerrte sich ihr Mund.
    Sie gab Clewell ein Signal, den Sender zu aktivieren. „Ich kann Sie verstehen, MacWong. Und ich bin sehr beeindruckt. Sind Sie wirklich nur so weit gereist, um mein Schiff zu zerstören? Sie können uns nicht mehr in Ihre Hände bekommen, Sie können uns nur noch im Vorbeiflug vernichten …“ Sie zögerte. MacWongs verblüffend blaue Augen betrachteten sie immer noch nichtssagend. Dann erkannte sie, daß die Schiffe des Demarchy, obwohl sie sich mit achthundert Kilometern pro Sekunden näherten, immer noch Millionen Kilometer entfernt waren; sogar das Licht brauchte eine halbe Minute, um die Distanz zu überbrücken.
    Schließlich reagierte MacWong, indem er an ihr vorbei zu Abdhiamal blickte. Einen Augenblick lang sah sie Bedauern und Entschuldigung, doch dann nur wieder Triumph. „Ganz im Gegenteil, Kapitän Torgussen. Wir haben nicht den Wunsch, Ihr Sternenschiff zu vernichten – wenn Sie unseren Befehlen Folge leisten. Unsere Schiffe werden in etwa viertausend Sekunden an Ihnen vorüberziehen. Diese Zeit haben Sie zur Verfügung, ihren Antrieb lahmzulegen. Können Sie mir zu diesem Zeitpunkt nicht zufriedenstellend beweisen, daß Ihr Schiff bis zu unserer Rückkehr bewegungsunfähig ist, werden wir das Feuer eröffnen und es zerstören. Das Volk will Ihr Schiff intakt in die Hände bekommen. Sollte dies aber nicht möglich sein, werden wir es lieber zerstören als zulassen, daß es jemand anderem in die Hände fällt.“
    Bertha stieß sich ein wenig von der Konsole zurück. „Wadie … er ist doch kein Narr.“ Die Ranger lag im Zentrum zweier Kiefer, von denen keiner etwas vom anderen wußte. Wenn sie sich um ihr Schiff schlossen, dann mußten sie sich auch gegenseitig vernichten. Sie ließ die Konsole los und zwang sich zu einem Lächeln. „Es tut mir leid, es Ihnen sagen zu müssen, aber Sie haben ebenfalls ein Problem, MacWong. Wir wären schon vor Ihrer Ankunft hier verschwunden, würde uns nicht ein anderer festhalten … Hand Nakamore, Sie hören doch sicher mit. Würden Sie bitte auch einen Kommentar abgeben?“ Sie wartete und genoß ihre bittere, vergebliche Befriedigung.
    Clewell grunzte. „Die Ringschiffe veranstalten eine Bildübertragung, die wir uns nicht entgehen lassen sollten …“ Auf einem weiteren
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