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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Dark-Hunter dieser Stadt zu vernichten. Und das war die perfekte Gelegenheit gewesen, um ein Bündnis zwischen der menschlichen Rasse und den Apolliten und Daimons zu schmieden. Die Menschen wussten kaum darüber Bescheid, dass sie nach dem Tod der Dark-Hunter niemanden haben würden, der ihnen half, ihre Seelen zu retten. Die Jagdsaison auf alle Menschen würde dann eröffnet werden.
    »Wie viele Dark-Hunter sind in Seattle noch übrig?«, fragte Stryker seinen Stellvertreter.
    Wie die anderen Daimons war Trates groß und schlank, er hatte goldblondes Haar und dunkelbraune Augen – der Inbegriff von Jugend und Schönheit. Er zog die Augenbrauen zusammen und dachte einen Augenblick nach. »Wenn Kontis tot ist, sind es nur noch sieben.«
    Stryker verzog die Lippen. »Dann feiern wir zu früh.«
    Bei seinen Worten wurde es still.
    »Wie das?«
    Stryker wandte den Kopf und sah seine jüngere Halbschwester, die mit unerschrockenem festem Schritt auf seinen geschnitzten Thronsessel zukam. Anders als die Spathi-Daimons, die hier lebten, hatte sie keinerlei Angst vor ihm. Sie trug einen schwarzen, eng anliegenden Lederanzug, der vorn verschnürt war und sich an ihren geschmeidigen, muskulösen Körper schmiegte. Sie trat auf das Podest und lehnte sich gegen die Armlehne seines Throns. Ihre dunklen Augen waren völlig emotionslos, und sie hob arrogant fragend eine Augenbraue.
    »Noch ist er nicht tot.« Er sprach jedes Wort langsam und sorgfältig artikuliert aus. »Ich habe gelernt, nichts als gegeben hinzunehmen, wenn es um diese Bastarde geht.«
    Sie stieß ein kleines, sarkastisches Lachen aus, zog ihm das Mobiltelefon vom Gürtel und wählte eine Nummer.
    Theoretisch hätte das Handy in diesem unterirdischen Reich nicht funktionieren dürfen. Aber seine Spathis, die sich nicht von den Menschen ausstechen lassen wollten, hatten eine übernatürliche Frequenz entdeckt, die das Signal aus Kalosis hinauf in die Welt der Menschen funkte. Es war ein fragwürdiger Trick, der ihnen gute Dienste leistete.
    Satara sah Stryker gelangweilt an, als der Apolliten-Tierarzt in Seattle abhob. »Ist er schon tot?«, fragte sie und ahmte neckend Strykers Tonfall nach.
    Er konnte nur das schwache Murmeln des Apolliten am anderen Ende der Leitung hören.
    Satara lachte dreckig. »Oho«, sagte sie und rümpfte verführerisch die Nase. »Ihr seid so gemein, ihn noch zu kastrieren, bevor er stirbt. Das gefällt mir.«
    Stryker streckte den Arm aus und nahm ihr das Handy aus der Hand. »Was habt ihr getan?«
    Sogar über das statische Knistern der Verbindung hinweg konnte er den Apolliten schwitzen hören. »Ich … ähm … ich habe vor, ihn zu kastrieren, Herr.«
    Stryker sah rot. »Wage es nicht.«
    »Warum nicht?«, fragte Satara beleidigt.
    Stryker starrte sie an und antwortete sowohl ihr als auch dem Tierarzt am anderen Ende der Leitung. »Erstens will ich nicht, dass Kontis diesen Käfig verlässt, bevor er tot ist – er ist einfach zu gefährlich –, und zweitens werde ich nicht tatenlos zusehen, wie ein würdiger Gegner entmannt wird. Er hat sich das Recht verdient, in Würde zu sterben.«
    Satara spottete: »In Würde. Sein Kopf wird explodieren. Wo bleibt denn die Würde, wenn dein Gehirn überall in einem Katzenkäfig klebt, nur weil du einer Menschenhure unter den Rock sehen wolltest? Wenn er wirklich so ebenbürtig wäre, hätten wir ihn nicht so leicht erwischt.«
    Stryker umklammerte den Hörer fester. »Eine solche List ist unserer Art nicht würdig.«
    »Ach, komm aus der Steinzeit heraus, Strykerius. So was wie ein edles Duell gibt es nicht mehr. Wir leben in einer Welt, wo derjenige gewinnt, der sich besser anschleichen kann.«
    Das mochte stimmen, aber er erinnerte sich an eine Zeit und einen Ort, wo die Dinge nicht auf diese Weise funktionierten – und nach elftausend Jahren war er zu alt, um seine Art zu ändern. »Selbst wenn, er ist unser Cousin und …«
    Sie lächelte spöttisch. »Die Were-Hunter haben den Apolliten und den Daimons schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt. Sie betrachten dich nicht mehr als Familie.«
    »Einige von ihnen schon.«
    »Kontis nicht«, erwiderte sie. »Wenn er es täte, wäre er nie in der Lage gewesen, seine Seele den Dark-Huntern zu verkaufen und in ihre Reihen einzutreten. Seit Hunderten von Jahren hat er deinesgleichen gejagt und getötet. Ich sage: Kastrier den Dreckskerl, und trag seine verschrumpelten Hoden als Trophäe!«
    Trates erschauderte bei ihren Worten, und ein paar
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