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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes
Autoren: MELANIE MILBURNE
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Schwanz einer Meerjungfrau glich. Der fließende Stoff umschmeichelte ihre Figur und betonte jede zarte Rundung. Das Haar steckte sie sich hoch auf den Kopf auf, bis auf ein paar Strähnen, die sanft ihr Gesicht umrahmten. Kostbare Diamantohrringe baumelten an ihren Ohren, und die Kette um ihren Hals mit dem passenden Anhänger diente als Blickfang für ihr Dekolleté.
    Sie legte die Hand auf ihren noch flachen Bauch. Ein nervöser Schauer durchlief sie, wenn sie daran dachte, dass sie Massimo von der Schwangerschaft erzählen musste. Ein paar Wochen konnte sie wohl noch warten. Vielleicht würde er in dieser Zeit doch noch Gefühle für sie entwickeln. Auf der anderen Seite … sie rechnete sich keine allzu großen Chancen aus. Da war es wohl besser, wenn sie es direkt ansprach, anstatt es noch lange hinauszuschieben.
    Sie wartete im Salon auf Massimo. Verkrampft umklammerte sie ihre Abendtasche, bis ihr die Finger wehtaten; in ihrem Magen lag ein flaues Gefühl.
    „Entschuldigen Sie.“ Ricardo kam in den Raum. „Signor Androletti möchte, dass ich Sie direkt zu der Veranstaltung bringe. Er wurde in der Firma aufgehalten und wird Sie dort treffen.“
    Nikki stand auf. Auch wenn ihre Knie weich waren, die Unruhe verließ sie vorerst. „Danke, Ricardo“, sagte sie. „Dann können wir jetzt fahren.“
    Der Ballsaal des Hotels war festlich erleuchtet und mit Ballons geschmückt. Über der Bühne hing das Banner einer Kinderhilfsorganisation. Lange starrte Nikki auf den Schriftzug, sich des Trubels um sich herum gar nicht bewusst.
    „Mrs. Ferliani?“ Ein Reporter drängte sich durch die Menge auf sie zu. „Stimmt es, dass Sie nicht länger die Repräsentantin von ‚Ferliani Fashions‘ sind und Abriana Cavello Ihren Platz einnimmt?“
    „Ob es stimmt, dass ich meinen Vertrag mit ‚Ferliani Fashions‘ beendet habe – ja“, beantwortete sie die Frage steif.
    „Haben Sie Miss Cavello schon getroffen?“
    „Nein, bisher noch nicht.“
    „Aber Sie haben die Gerüchte über Mr. Androlettis Beziehung zu Miss Cavello gehört?“
    Nikki lächelte abweisend. „Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, nicht auf Gerüchte zu achten. Sie entsprechen selten der Wahrheit.“
    „Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Mr. Androletti bezeichnen?“, fragte der Reporter. „Leben Sie noch mit ihm zusammen?“
    „Ich werde keinen weiteren Kommentar abgeben.“ Damit ließ Nikki den Journalisten stehen und ging zu den Waschräumen.
    Sie schloss sich in einer der Toilettenkabinen ein und atmete erst einmal tief durch, um sich zu beruhigen. Kurz darauf hörte sie die Tür gehen, und weibliche Stimmen erklangen.
    „Sieht aus, als hätte Massimo Androletti schon wieder eine neue Freundin. Ich dachte, er sei mit Nikki Ferliani zusammen.“
    „War er auch“, sagte eine zweite Frau. „Aber ich habe läuten hören, dass es aus ist. Tja, weg mit der Alten, her mit der Neuen.“
    „Nikki Ferliani ist vierundzwanzig. Das kann man wohl kaum alt nennen.“
    „Sicher, aber du weißt doch, wie diese reichen Playboys sind. Sie nehmen sich, was und wen sie wollen. Allerdings … diese Ferliani scheint selbst nicht so ganz unschuldig zu sein. Wie kann man einen Mann heiraten, der alt genug ist, der eigene Vater zu sein? Igitt. Ich kriege schon Gänsehaut, wenn ich nur daran denke.“
    „Schon erstaunlich, was manche Leute für Geld alles tun“, sagte die eine noch, und dann verließen die beiden Frauen den Raum.
    Auf unsicheren Beinen ging Nikki in den Ballsaal zurück. Mit angespannter Miene ließ sie den Blick auf der Suche nach Massimo über die Köpfe der Anwesenden wandern. Sie erblickte ihn inmitten einer Menschentraube, Abriana Cavello an seinem Arm. Ihre Blicke trafen aufeinander, und Massimo beugte den Kopf, um etwas zu der jungen Frau zu sagen, dann kam er zu Nikki herüber.
    „Nikki, ich habe schon auf dich gewartet“, sagte er zu ihr. „Da ist jemand, den ich dir vorstellen möchte.“
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Ich bin nicht daran interessiert, deine neue Freundin kennenzulernen“, presste sie hervor. „Ich gehe.“
    Abrupt fasste Massimo sie beim Arm und führte sie außer Hörweite hin zu der Sitzecke im Foyer, sodass niemand ihr Gespräch mitverfolgen konnte.
    „Abriana ist nicht meine Freundin“, teilte er Nikki knapp mit.
    Wütend funkelte sie ihn an. „Und das soll ich dir glauben!?“
    „Erinnere dich an unsere Vereinbarung“, erwiderte er nur.
    „Da mache ich nicht mehr mit!“
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