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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily McKay
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Tür gingen, lehnte sich Ford zurück und betrachtete Kittys Rücken, wo schmale, perlenbesetzte Träger über Kreuz liefen. Ansonsten war die Haut völlig unbedeckt. Erst knapp über dem Po begann der glänzende Stoff – und der sehr unauffällige Reißverschluss, der nicht mehr als zehn Zentimeter maß.
    „Das sehe ich!“
    Kitty war nicht dünn wie manche Topmodels. Obwohl sie schlank war, hatte sie eine ansprechend weibliche Figur. Schon der bloße Anblick ihres wohlgeformten Pos genügte, um in Ford lustvolle Gefühle zu wecken.
    Halb scherzhaft, halb herausfordernd stieß sie ihn leicht mit dem Ellbogen. „Hör auf, auf meinen Reißverschluss zu starren“, flüsterte sie mit rauer Stimme und schloss die Wohnungstüre von außen ab.
    Während sie die Treppe hinuntergingen, sagte Ford: „Wenn du das nicht möchtest, solltest du ihn nicht so zur Schau stellen.“
    „Das ist sexistisch!“, schimpfte sie.
    „Nein. Sexismus wäre, wenn eine Frau nur wegen der Größe ihres Reißverschlusses eingestellt oder entlassen würde. Aber das hier ist eine ganz alltägliche Situation. Außerdem finde ich, dass keine Frau ein solches Kleid anziehen würde, wenn sie nicht darin bewundert werden wollte.“
    Auf der Straße winkte Ford einem Taxi.
    „Oh, wir fahren mit dem Taxi“, bemerkte Kitty stirnrunzelnd. „Wie … unromantisch.“
    „In der Stadt verzichte ich meistens auf einen eigenen Wagen mit Chauffeur. Bei dem dichten Verkehr geht einfach zu viel Zeit für die Parkplatzsuche verloren – eine unnötige Verschwendung von Ressourcen.“ Mit diesen Worten hielt er ihr die Tür auf – und bewunderte Kittys Bein, das beim Einsteigen für einen Moment aus dem Seidenstoff des bodenlangen Kleides hervorblitzte.
    „Hm. Klingt irgendwie – ich kann mich nur wiederholen – unromantisch.“
    Während Ford ebenfalls einstieg und neben Kitty im Fond Platz nahm, sagte er: „Es ist einfach nur umweltschonend.“ Er klang leicht verärgert. „Den Hauptumsatz von FMJ machen die umweltfreundlichen Bereiche aus. Auf dieses Image legen wir großen Wert. Und Umweltschutz geht alle an.“
    Kitty gähnte – zwar hinter vorgehaltener Hand, aber doch sichtlich gelangweilt. Verärgert über ihre Uneinsichtigkeit, wollte Ford schon nachhaken, aber plötzlich begriff er. „Du machst das mit Absicht, stimmt’s?“
    Verblüfft sah sie ihn an. „Was meinst du?“, fragte sie.
    „Das hier.“ Er deutete auf ihr eng anliegendes Kleid. „Dass du wie ein Sexidol angezogen bist. Deine hohen Ansprüche an unser Fortbewegungsmittel. Und das kindische Verhalten. – Alles nur, um mich aus der Fassung zu bringen.“
    Als sie blinzelte, wusste Ford nicht, ob er sie verletzt hatte oder ob sie sich nur durchschaut fühlte. „Du willst mich ablenken, um dem unvermeidlichen Gespräch zwischen uns aus dem Weg zu gehen“, setzte er schließlich hinzu.
    „Wie kommst du denn auf so etwas?“
    „Vielleicht weil du mich ständig auf Abstand hältst. Den ganzen Tag hast du keinen Zweifel daran gelassen, dass du deine Ansprüche auf Biedermann’s niemals aufgeben wirst. Den anderen kannst du etwas vormachen – mir nicht. Ich kenne die Wahrheit.“
    Oh Gott! Ford sagt, er kennt die Wahrheit. Was soll das heißen?, dachte Kitty. Hält er mich für eine Betrügerin? Oder am Ende für völlig ahnungslos?
    Er beugte sich näher zu ihr und lächelte ihr verführerisch zu. „Ich weiß, wovor du wirklich Angst hast.“
    „Ich und Angst?“, fragte sie empört.
    Zärtlich strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Dabei sah er Kitty so sehnsuchtsvoll an, dass ihr fast Hören und Sehen verging.
    Ich sollte mich nicht so stark zu ihm hingezogen fühlen, schalt sie sich im Stillen. Im Moment passt das nicht! Nein, es passt auch sonst nicht …
    Er trug nicht einmal einen Smoking. Zugegebenermaßen sah er auch so fantastisch aus – in einer schwarzen Hose und einem Jackett von Armani, das er lässig über einem grauen Cashmerepullover trug. In dieser schlichten Kleidung sah er maskulin und elegant zugleich aus.
    Was spielte es da für eine Rolle, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, sich zu rasieren? Seine Bartstoppeln hätte Kitty am liebsten mit den Fingerspitzen berührt … Sie wusste jetzt schon, dass die anderen Männer im Saal, auch und weil sie Smokings trugen, keine halb so gute Figur machen würden.
    Sie sollte sich wirklich nicht für einen Mann begeistern, der offenbar nicht einmal wusste, wie eine Krawatte gebunden

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