Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
Vom Netzwerk:
Sorten, die Gerichten nachempfunden waren. Sein absoluter Favorit war eine neue Sorte à la Chili con Carne. Increíble .
    „Wer if fett?“ fragte er abwesend und beäugte mich dann kritisch. „Du bift dof niff fett. Wirft du jäks dof wo’n“, er schluckte, „richtiges Mädchen mit Diätknall oder was? Damit sie keinen Verdacht schöpft?“
    Die nächste Ladung Chips wanderte in seinen Mund und er hielt mir die Tüte hin. „Iff ma, du würft öff braum.“
    Ich knuffte ihn ob seiner klischeehaften Ansichten in den Arm, doch er lachte nur. „Wie ‘n Mädpfn“, nuschelte er. „Fämpt schom am.“
    „Co lin !!“ rief ich und betonte, wie immer, wenn ich ärgerlich oder frustriert seinetwegen wurde, die zweite Silbe seines Namens.
    „Em ma !“ machte er mich nach und lachte dann. „Du hast den perfekten Namen: mit vollem und mit leerem Mund gut auszusprechen, egal ob man zu ist, breit, müde oder einfach nur am Essen.“
    Ich rollte schon wieder die Augen – etwas, was ich in Colins Gegenwart oft und nur allzu gerne tat. Gleich würde er kommen, mein Lieblingssatz…
    „Bist halt der perfekte Kumpel.“ Damit fuhr er mir durch die Haare und zerstrubbelte sie erneut auf diese liebevoll-raue Art, die junge Hunde unter sich pflegen.
    „Was ich mich allerdings schon immer gefragt habe, ist, wie er wohl beim Sex klingt.“ Er seufzte und begann dann, leise zu stöhnen. „Emma… oh Em, yeah Baby… yeah, genau so… Emma, fuck, yeah…“
    Ich rammte ihm mit hochrotem Kopf den Ellenbogen in den (leider stahlharten) Oberarm. Er zuckte jedoch nur die Schultern.
    „Besser als Stacey oder Dana in jedem Fall. Finden Sie nicht?“ fragte er ein Pärchen mittleren Alters, das sich von zwei Sitzen schräg vor uns zu uns umgedreht hatte und jetzt schleunigst wieder in seinen jeweiligen Lesestoff vertiefte.
    Colin legte eine Hand unter mein Kinn und hob meinen Kopf an. Es wäre eine recht liebevolle Geste gewesen, wenn da nicht dieser mitleidige Ausdruck in seinen Augen gelegen hätte, der meine Bauch-Schmetterlinge sogleich wieder ins Puppenstadium verfallen ließ.
    „Das war ein klares zwei zu Null gegen dich, Schnubbelchen, aber Onkel Colin mag dich trotzdem noch. Ach ja und übrigens: Shallow Chaser.“ Er grinste und zwinkerte mir stolz zu.
    Nach siebzehn Jahren Freundschaft (mit kleinen Unterbrechungen) überraschte mich an seinem Verhalten kaum noch etwas. Ich hatte mich daran gewöhnt, mit ihm im sozialen Rampenlicht zu stehen, dennoch versuchte ich es gerne zu vermeiden.
    „Shadowhunter, Colonel“, erwiderte ich seufzend. Colonel war ein selten genutzter Spitzname für ihn, der vor zirka zehn Jahren entstanden war. Auch wenn er seinen Sport oft mit militärischer Disziplin durchführte, so kam der Name nicht daher, sondern von der Abkürzung seines Namens, der der des militärischen Ranges entsprach. Col.
    „Jaaa, schon klar“, erwiderte er und griff wieder nach seinen Knabbereien. „Shadowhunter und Morning Glory.“ Er zog eine Augenbraue hoch, als ich wiederholt den Kopf schüttelte. „Champagne Supernova? Wonderwall? Angel Child? The Girl in the Dirty Shirt?“
    „Hör auf, Oasis-Titel zu zitieren! Du magst die Band nicht mal. Shadowhunter und Midnightrider, Colin. Shaaadooooowhuuunteeer und Miiiidniiightriiideeer. Los, wiederhol es zehn Mal!“
    „Bist du irre?“ Er sah mich empört an. „Ich mach mich doch nicht hier vor allen Leuten lächerlich!“
    Natürlich nicht. Blamiert wurden nur die Leute um ihn herum – oder eher ich im Speziellen.
    „Ich nehme dich doch nur ein bisschen auf den Arm“, grinste er ein paar Sekunden später. „Kann mir das schon merken – keine Sorge. Und du nennst sie doch eh nur Night, oder?“
    Ich nickte und versuchte, mich wieder zu entspannen. „Eigentlich heißt sie Anna. Anna Finchley.“
    „Klar. Auch das hast du mir schon ein paar Mal gesagt.“ Er streckte sich und gähnte herzhaft. Dabei rutschte sein ohnehin viel zu eng anliegendes Shirt etwas höher und entblößte sein gebräuntes Sixpack.
    Ich sah rasch aus dem Fenster, weil mir ein wenig heiß wurde. Warum nur musste Colin so verdammt gut in Form sein? Genügte es nicht, dass er ein klassisch schönes Gesicht hatte, einen von Natur aus gebräunten Teint und dieses dicke, dunkle Haar, das sich leicht lockte, wenn es nass wurde? Seine Oma war Italienerin, die sich im zweiten Weltkrieg in einen irisch-stämmigen Soldaten verliebt hatte und mit ihm nach Großbritannien gezogen war. Von dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher