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Immer werd ich Dich begehren

Immer werd ich Dich begehren

Titel: Immer werd ich Dich begehren
Autoren: B Barton
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gehabt hatte. „Wohnt Trent … wohnen Mr. Winston und seine Tante noch in Winston Hall?“
    „Ja, Ma’am. Miss Mary Belle lebt dort noch, und trotz ihres Schlaganfalls letztes Jahr wacht sie nach wie vor über das, was an echter vornehmer Gesellschaft in Prospect noch übrig ist. Mr. Trent ist inzwischen Bezirksrichter. Er wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt. Alle Frauen in derGemeinde stimmten für ihn.“
    Kate behielt ihr Lächeln bei und floh rasch vor dem gesprächigen Mr. Walding zu Zimmer hundertvier. Nachdem sie die Tür aufgeschlossen hatte, betrat sie das kleine, aber elegante Zimmer. Magnolia House war um die Jahrhundertwende des letzten Jahrhunderts erbaut worden und bis auf ein Dutzend Jahre Anfang der sechziger bis Mitte der siebziger Jahre als Hotel geöffnet gewesen. Vor über dreißig Jahren hatte die Stadt das Haus gekauft und es von Investoren restaurieren lassen. Die meisten Gebäude und Häuser in Prospect waren geschichtsträchtig, und die Geschichte lebendig zu erhalten war vielen Leuten wichtig. Doch der einzige Teil der Vergangenheit, der Kate interessierte, lag elf Jahre und neun Monate zurück. Es war an einem Ostersonntag gewesen, als Mary Kate Winston den Armen ihrer Mutter entrissen wurde.
    Nachdem sie Handgepäck und Koffer auf das Bett gelegt hatte, zog Kate ihren schwarzen Wollmantel aus und hängte ihn in den antiken Schrank. Nach all den Jahren kam es ihr seltsam vor, wieder in der verschlafenen kleinen Südstaatenstadt zu sein, in der sie geboren und aufgewachsen war. Ihr Vater war in Vietnam ums Leben gekommen und hatte ihre Mutter als junge Witwe mit einem kleinen Kind zurückgelassen. Als Kate fünf war, hatte ihre Mutter einen netten Mann namens Dewayne Harrelson geheiratet, sodass Kates Kindheit zwar von Armut geprägt, aber relativ sorglos und glücklich verlief. Sie war gern auf der Farm ihres Stiefvaters aufgewachsen und hatte ihrer Mutter bei der nie endenden Arbeit im Haushalt geholfen. Mit siebzehn machte sie ihren Abschluss auf der Highschool von Prospect und erhielt ein Stipendium der University of Alabama. Zum Schulabschluss schenkten ihre Eltern ihr einen gebrauchten Chevy Impala, den sie sich, wie Kate wusste, gar nicht leisten konnten.
    Während ihres ersten Jahres auf dem College starb ihre Mutter an einer Lungenentzündung, und sechs Monatespäter starb Kates Stiefvater an einem Herzinfarkt. Da die Farm völlig verschuldet war, hatte Kate sie der Bank überlassen müssen. Das letzte Jahr auf der University of Alabama war hart gewesen. Sie lebte praktisch von der Hand in den Mund, hatte zwei Halbtagsjobs und schaffte irgendwie noch einen Punktedurchschnitt, der ihr einen Abschluss summa cum laude einbrachte.
    Zu Weihnachten während ihres letzten Studienjahrs lud Opal, die ältliche Tante ihres Stiefvaters, sie ein, die Feiertage bei ihr und ihrer Familie in Prospect zu verbringen. Auf halber Strecke gab ihr Auto den Geist auf. Sie befand sich auf einem einsamen Abschnitt des Highway 82 zwischen Montgomery und Prospect und war den Tränen nahe, als ein grauer Jaguar hinter ihr hielt. Als Trenton Bayard Winston IV. aus dem Sportwagen stieg, blieb Kate fast das Herz stehen. Natürlich wusste sie, wer Trent Winston war. Jeder in Prospect kannte ihn. Er war der Erbe des Winston-Vermögens, ein Nachfahre der Stadtgründer und Student an der University of Alabama’s School of Law. Und jeder wusste, dass er nach seinem Abschluss in jenem Frühjahr und seiner Zulassung als Anwalt in der Kanzlei Winston, Cotten und Dickerson arbeiten würde. Trents Vater, Großvater und Urgroßvater waren schon Anwälte gewesen.
    Trent fuhr sie an diesem kalten Dezembertag nach Hause, und nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hätte sie sich vorstellen können, noch vor dem nächsten Weihnachtsfest Mrs. Winston zu sein.
    Die Glocken der Kirche, die zur vollen Stunde schlugen, holten Kate aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück. Sie durchquerte das Zimmer, zog die Vorhänge auf und schaute hinaus. Die Aussicht war begrenzt, bot aber einen Blick auf den Rathausplatz und das Gerichtsgebäude. Links, ein Stück die Main Street hinunter, entdeckte sie Corner Drugs, und zu ihrer Rechten lag das Gebäude, in demdie Redaktion der Wochenzeitung Prospect Reporter untergebracht war . Und daneben stand das über hundert Jahre alte Gebäude, in dem sich die Kanzlei Winston, Cotten and Dickerson befand.
    Kate musste an die Worte des Hotelangestellten denken, Trent sei jetzt
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