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Immer werd ich Dich begehren

Immer werd ich Dich begehren

Titel: Immer werd ich Dich begehren
Autoren: B Barton
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Wirkungdes Bades, das sie vor wenigen Minuten genommen hatte, des Tees und der bequemen Kleidung einsetzte –, klopfte jemand an ihre Zimmertür. Trent? Und wieso war er der Erste, der ihr in den Sinn kam? Wunschdenken?
    Kate stand auf, ging zur Tür und spähte durch den Spion. Mary Belle Winston! Die letzte Person auf Erden, die sie wiedersehen wollte.
    Sie zögerte. Mary Belle klopfte erneut. Gütiger Himmel, wieso verschwand sie nicht einfach wieder?
    „Katherine, ich weiß, dass du da drin bist“, sagte Mary Belle. „Ich habe mit dem Empfangschef gesprochen, und er gab mir die Information, dass Miss Malone ganz sicher in ihrem Zimmer sei.“
    Mist! Sie musste mit Brian Walding sprechen. Wie konnte er es wagen, irgendwelche Informationen über sie weiterzugeben, vor allem ihre Zimmernummer? Aber in Anbetracht von Mary Belles gesellschaftlicher Stellung war ihm vermutlich nichts anderes übrig geblieben. Für ihn hieß es entweder nachgeben oder seinen Job riskieren.
    Kate atmete tief durch und straffte die Schultern, ehe sie die Tür öffnete. „Hallo, Miss Mary Belle.“
    „Darf ich hereinkommen?“
    Kate war überrascht, wie sehr Trents Tante in den letzten elf Jahren gealtert war. Sie färbte ihr Haar nicht mehr, weshalb es heute schneeweiß war. Feine Fältchen durchzogen ihr Gesicht, besonders um die Augen und den Mund. Mary Belle, die nie eine Schönheit gewesen war, doch stets attraktiv und gepflegt gewirkt hatte, strahlte immer noch jene alte Südstaateneleganz aus, die heutzutage nur noch sehr wenige Frauen hatten. Kates Blick wanderte von dem alt gewordenen, aber vertrauten Gesicht hinunter zu den Perlen, die Mary Belles Großmutter gehört hatten. Erst da bemerkte sie den Stock.
    „Na schön, komm rein.“ Kate ließ die Frau eintreten, wobei ihr auffiel, wie sehr die alte Dame sich auf den Stockstützte und wie langsam sie sich bewegte. Hatte Mr. Walding nicht erwähnt, Mary Belle habe im letzten Jahr einen Schlaganfall erlitten?
    „Das ist keine besonders liebenswürdige Antwort“, sagte Mary Belle und setzte sich in einen der Sessel. „Deine Antwort hätte lauten müssen: ‚Ja, Miss Mary Belle, bitte komm herein‘. Und dann hättest du sagen müssen …“
    „Halt mir keine Vorträge über gutes Benehmen!“ Kate warf die Tür zu.
    „Ich sehe, du hast dich nicht verändert“, stellte Mary Belle fest.
    „Du auch nicht“, konterte Kate.
    „Da irrst du dich, meine Liebe.“ Mary Belle richtete ihre dunklen Augen auf Kate. „Auf den ersten Blick habe ich mich vielleicht nicht verändert. Ich tue nach wie vor mein Bestes, um hier in der Stadt den Ton anzugeben, und ich bin immer noch eine rechthaberische alte Frau, die sich in das Leben ihres Neffen einmischt. Aber inzwischen kann ich zugeben, wenn ich mich irre, und …“, sie atmete tief durch, „… in deinem Fall habe ich mich geirrt.“
    Kate sah Trents Tante fassungslos und misstrauisch an. „Weshalb bist du hier? Was willst du?“
    Mary Belle seufzte. Den Hang zur Dramatik hat sie behalten, dachte Kate.
    „Das sind meine Fragen“, erwiderte Mary Belle. „Wieso bist du nach so vielen Jahren zurückgekommen? Und was willst du von Trent?“
    „Hat er es dir nicht gesagt?“ Kate setzte sich in den anderen Sessel und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wollte diesen Besuch so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    „Trent hat mir nichts erzählt. Ich hätte nicht einmal erfahren, dass du da warst, wenn ich nicht von meinem Schlafzimmerfenster aus gesehen hätte, wie du abfuhrst. Ich habe dich natürlich sofort erkannt und nach Guthrie gerufen. Erberichtete mir, dass du nur wenige Minuten da warst und mein Neffe unmittelbar danach aus dem Haus gestürmt und ebenfalls weggefahren sei. Daher nahm ich, dass er …“
    Kate lachte sarkastisch. „Hattest du Angst, er würde mir folgen und könnte wieder in meine Fänge geraten?“
    „Du bist schrecklich verbittert, Kind.“ Mary Belle schüttelte traurig den Kopf. „Das nehme ich dir nicht übel. Allerdings hatte ich gehofft, dass dein Zorn auf uns – besonders auf mich – nach all den Jahren nachgelassen hat.“
    Kate sah die alte Dame verwirrt an. „Hör zu, Trent ist mir nicht gefolgt. Er ist nicht hier. Und ich habe nicht die Absicht, ihn noch einmal wiederzusehen, bevor ich morgen früh aus Prospect abreise.“
    „Wie schade.“
    „Müsste ich verstehen, wie du das nun wieder meinst?“
    „Nein, wahrscheinlich nicht.“ Mary Belle lehnte sich zu ihr
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