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Immer werd ich Dich begehren

Immer werd ich Dich begehren

Titel: Immer werd ich Dich begehren
Autoren: B Barton
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sie tat, bog sie in die Madison Street ein und fuhr langsam am alten Haus der Kirkendalls vorbei. Es war komplett renoviert worden und hatte auch einen neuen weißen Gartenzaun. Schwere weiße Holzschaukelstühle und eine große Hollywoodschaukel standen auf der Vorderveranda. An der Haustür hing noch ein dekorativer Weihnachtskranz, obwohl die Feiertage schon drei Wochen her waren. Irgendeine glückliche Familie hatte Kates Lieblingshaus gekauft. Offenbar liebten diejenigen, die hier wohnten, das alte Haus genauso wie sie und hatten es behutsam renoviert. Kate hoffte, dass die Leute, die hier wohnten, so glücklich waren, wie sie und Trent und Mary Kate es hätten sein sollen.
    Sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Jetzt war nicht die Zeit zum Weinen. Wenn sie Trent wiedersah, musste sie ihre Gefühle vollkommen unter Kontrolle haben. Und wenn sie Mary Belle gegenübertrat, musste sie ihr zeigen, dass sie sich nicht im Geringsten von ihr einschüchtern ließ.
    „Leb wohl, Traumhaus“, flüsterte sie und fuhr weiter.
    Kurz darauf hielt sie vor Winston Hall, einem prachtvollen Herrenhaus im klassizistischen Baustil aus der Zeit der Unabhängigkeitserklärung. Das schwarze schmiedeeiserne Tor stand immer offen und hieß die Elite von Prospect willkommen. Und während der Tage der offenen Tür zu Weihnachten und während der Pilgrimage Week wurde sogar dem niedrigen Volk Zutritt gewährt. Kate hatte vergessen, wie sehr sie dieses Haus hasste und wie schwer ihr die Tante ihres Exmannes das Leben in den zwei Jahren ihrer Ehe gemacht hatte.
    Sie bog mit dem Mietwagen in die kreisförmige Auffahrt und hielt direkt vor dem Gebäude. Nachdem sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, stieg sie aus und ging die Verandastufen hinauf. Sie schaute auf ihre Uhr. Zehn nach vier. Noch zu früh für das Abendessen. Kate lächelte bei der Vorstellung, zum Essen mit der Familie eingeladen zu werden.
    An der Tür zögerte sie, dann nahm sie ihren Mut zusammen und klingelte. Sie erkannte den älteren Mann kaum wieder, der die Tür öffnete. Sein früher graues Haar war nun schlohweiß, und er ließ die Schultern ein wenig hängen.
    „Guthrie?“
    „Ja, Ma’am.“ Mit seinen blassgrauen Augen musterte er sie eingehend. „Miss Kate! Gütiger Himmel, es ist schön, Sie wiederzusehen.“
    „Hallo, Guthrie. Wie geht es Ihnen?“
    „Ganz passabel“, erwiderte er. „Sie sehen gut aus, Miss Kate. Kaum einen Tag älter.“
    Sie lachte. Sie hatte Guthrie, der seit seiner Jugend für die Winstons arbeitete, immer sehr gern gehabt. Er diente im Haus als Butler und Chauffeur und leitete das übrige Personal an, das während Kates Zeit aus einem Koch, einem im Haus wohnenden Dienstmädchen für Mary Belle und zwei täglich erscheinenden Dienstmädchen bestanden hatte.
    „Ich bin inzwischen viel älter“, sagte Kate. „Zehn Jahre.“
    „Ist es schon so lange her?“ Als würde ihm erst jetzt klar werden, dass er sie auf der Veranda stehen ließ, sagte er: „Kommen Sie aus der Kälte, Miss Kate.“
    „Danke.“ Sie betrat die riesige Eingangshalle mit dem Marmorfußboden. Ihr fiel auf, dass sich nur wenig verändert hatte. Den Mittelpunkt der Eingangshalle, in der wertvolle Antiquitäten standen, bildete eine geschwungene Treppe.
    „Ich hätte nie gedacht, dass Sie einmal zurückkommen würden“, gestand Guthrie. „Aber wie habe ich es mir gewünscht. Mr. Trent, er ist …“
    „Ich bin hier, um ihn zu sehen. Ist er da?“
    „Ja, Ma’am. In seinem Arbeitszimmer.“ Guthrie schaute die Treppe hinauf. „Mary Belle hält ihren Nachmittagschlaf.“
    Kate lächelte. „Dann habe ich ja vielleicht Glück, und bin wieder weg, bevor sie aufwacht.“
    Guthrie kicherte. „Soll ich Sie Mr. Trent melden oder …“
    „Da ich mich nicht mehr vor der ‚Gesellschaft für gute Manieren‘ verantworten muss, werde ich einfach bei ihm hereinplatzen.“
    Guthrie kicherte erneut. „Wir haben Sie sehr vermisst.“
    „Danke. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Wir? dachte sie. Bestimmt meinte er nicht Trent. Der war viel zu beschäftigt damit, mit sämtlichen weiblichen Singles aus der Stadt zu flirten. Aber was, wenn es eine bestimmte Frau gab? Er konnte wieder geheiratet haben. Allerdings hatte Mr. Walding im Magnolia House keine neue Mrs. Winston erwähnt.
    „Guthrie, ist Trent wieder verheiratet?“
    „Nein, Ma’am.“
    „Ist er verlobt?“
    „Nein, Ma’am. Und Sie, Miss Kate?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin
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