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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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Familie holen?«
    Payton seufzte und streckte sich auf seinem Sitz aus. »Noch nicht. Ich muss erst wissen, wie viele Fallstricke bei der Verfolgung dieses Schweins lauern. Einige MacIyes haben sehr gute Positionen und können beeindruckende Macht entfalten. Zudem sind sie durch Blutsverwandtschaft oder Einheirat mit anderen sehr mächtigen Leuten verbunden. Wir Murrays und unsere Verbündeten sind selbst nicht ohne Einfluss, aber ich sehe nicht, welchen Vorteil es bringen soll, diesen geltend zu machen, solange keine Beweise als Waffe vorliegen. Immerhin hat er schon einen Fehler gemacht.«
    »Nicht sicherzustellen, dass das Mädchen tot ist.«
    »Stimmt«, pflichtete ihm Payton mit flüchtigem Lächeln bei, »ich dachte allerdings daran, dass er seine Krankheit gegenüber Jungen aus guten Familien auslebt. Da es keinen Aufschrei gab und er noch immer am Leben ist, muss man davon ausgehen, dass Scham oder Angst die armen Kerle zum Schweigen bringt. Wir müssen versuchen, einen oder auch mehrere zu finden, deren Gerechtigkeitsgefühl oder Rachebedürfnis diese Gefühle überwinden kann. Ein paar Lügen und die eine oder andere List könnten notwendig sein, da die Angst vor der Entdeckung dieser Wahrheit die Opfer besserer Herkunft am Sprechen hindern könnte.«
    »Vielleicht kann man die Wahrheit benutzen, um ihre Verwandten zum Handeln zu reizen, während man aller Welt vorspielt, sie würden handeln, weil sie entdeckt haben, was er den Armen antut.«
    »Aha, das würde ihnen erlauben, ihr Bedürfnis nach Rache hinter dem Banner von Gerechtigkeit und moralischer Empörung zu verstecken. Gute Idee. Oh, willkommen, Mylady.« Payton begrüßte Kirstie, die vorsichtig die Halle betrat, und stand auf, um sie zu ihrem Platz zu geleiten. »Sind die Kinder im Bett?«, fragte er, während sie sich alle niederließen, wobei sich der starke Ian Kirstie gegenübersetzte.
    »Ja. Da sie erst vor Kurzem das gegessen haben, was ich ihnen brachte, war ihre Mahlzeit schnell beendet. Auch das Baden machte sie schläfrig, und die Tatsache, dass sie wieder warm waren. Klein-Alice trug Essen und Trinken hinauf in ihr Gemach, weil sie dachte, dass das eine oder andere Kind in der Nacht erwachen und einen Hungeranfall erleiden könnte. Sie bestand darauf, sich in der Nähe der Tür eine Lagerstatt zu machen, was die Kinder zu trösten schien. Callum schläft am Fenster, ein langes Messer neben sich.« Sie nahm sich Brot und Käse, während Payton ihr Wein kredenzte.
    »Wie alt ist Callum?«
    »Elf. Er sollte getötet werden, da er schnell Rodericks Interesse entwuchs. Außerdem gewann er so rapide an Durchtriebenheit und Größe, dass seine Wut zu einer ernsthaften Gefahr wurde. In diesem Fall fing ich Worte über die Pläne mit dem Jungen auf, bevor sie ausgeführt werden konnten, und half ihm, sich zu verstecken. Ich denke, das war der Moment, der Roderick veranlasste, misstrauisch gegen mich zu werden. Indem ich Moira half und sie versteckte, war mein Schicksal besiegelt.«
    »Wie lange habt Ihr das gemacht?«
    »Mehr oder weniger zwei Jahre lang.«
    »Und Ihr konntet nur fünf Kinder retten?« Er sah, wie sie zusammenzuckte, und fügte schnell hinzu: »Ich verurteile das nicht. Wenn Ihr auch nur eines gerettet hättet, wäre es wertvoll gewesen. Ich versuche nur eine Vorstellung davon zu bekommen, wie schwer es vielleicht ist, dem allen ein Ende zu setzen.«
    »Sehr schwer. In etwas mehr als zwei Jahren habe ich nur zehn Kinder retten können. Zwei wurden wieder von ihren Familien aufgenommen, die sich ernsthaft um sie kümmerten und gedacht hatten, sie hätten ihren Kindern einen besseren Start ins Leben verschafft. Ich half Ihnen, auf die Ländereien meines Vaters zu fliehen. Mein Bruder Eudard half ihnen, ins Dorf zu schlüpfen, ohne großes Aufsehen zu erregen. Unsere Ländereien haben schon anderen Schutz geboten, und unsere Leute wissen um die Notwendigkeit, sich so zu benehmen, als wären die Neuen in ihrer Mitte nicht ganz so neu.«
    »Ach, Eure Familie unterstützt Euch also?«
    »Nur Eudard. Er stimmte mit mir überein, dass es im Moment besser sei, die anderen in Unwissenheit zu belassen.« Sie lächelte schwach. »Sie sind, nun ja, gefühlsbetont und würden, wenn man es ihnen sagt, diesem Kampf mit Schlachtrufen und geschwungenen Schwertern begegnen. Meine Familie, mein Clan wären schnell dezimiert, würden sie den Hass von Rodericks Verwandten auf sich ziehen. Eudard und meine Tante Grizel halfen den drei anderen
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