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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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angespannt Payton jetzt wirkte, und war sich plötzlich traurig der Tatsache bewusst, dass ein so gut aussehender Mann wahrscheinlich ein wunderhübsches Kind oder hübscher junger Kerl gewesen sein muss. »Um ehrlich zu sein, ich hätte es akzeptieren können, wenn er Männern den Vorzug gegeben hätte. Die Kirche und einige Gesetze verurteilen es zwar, aber wenn es zwei erwachsene Männer betrifft, finde ich, geht es mich nichts an. Ich war bereit, mit Roderick zu einer Form von Übereinkunft zu kommen, indem ich dieses Geheimnis bewahre, aber meine Freiheit zurückbekomme, um eine richtige Ehe eingehen zu können.«
    »Ihr seid sicher, dass es Kinder sind, die er benutzt. Ganz sicher?«
    »Ja, ganz sicher.« Kirstie nahm einen stärkenden Schluck. »Ich fing an, die Gerüchte, die über ihn herumschwirrten, zu verstehen, und war entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Ich hatte gedacht, das Stille, ja Traurige der Kinder auf der Burg, sei auf die Brutalität zurückzuführen, die so gedankenlos ausgeübt wurde. Doch dann fiel mir auf, dass Roderick die Kleinen sehr nah bei sich behält, dass alle Kinder hübsch sind und dass ein Kind für eine Weile da und dann verschwunden ist. Mir wurde bald klar, dass all die Berührungen, Liebkosungen, die er den Kleinen zukommen ließ, nicht väterlicher Natur waren. Ich versuchte ihn zu ertappen, wenn er sich unbeobachtet glaubte, und fand eine Möglichkeit, ihn in seinen Gemächern auszuspionieren.« Hastig trank sie noch einmal. »Ich glaube nicht, dass ich erzählen kann, was ich gesehen habe. Es verfolgt mich in meinen Träumen. Keine Ahnung, woher ich den Verstand nahm, an mich zu halten und mich nicht einfach hineinzustürzen und diesen Mistkerl umzubringen, aber ich hatte ihn. Es hätte schiefgehen können, und ich wäre schnell zum Schweigen gebracht worden. Nicht einem einzigen Kind wäre damit geholfen gewesen.«
    »Ihr habt Euch richtig verhalten. Ihr konntet nicht sicher sein, dass Ihr ihn töten und Euch und das Kind in Sicherheit bringen könnt. Habt Ihr einen Beweis für seine Verbrechen?«
    »Ich gebe mein Wort darauf und das von ein paar Kindern. Einige seiner Leute wissen alles, die meisten vermuten es. Sie alle stehen jedoch fest unter seiner Knute und haben viel zu große Angst um ihr Leben, um etwas zu unternehmen. Innerhalb seines Hauses gibt es zwei Leute, die mich etwas unterstützten, aber nur etwas, und nur, wenn das Leben der Kinder bedroht war. Ich versuchte unter dem gemeinen Volk Hilfe zu finden, denn er raubt deren Kinder oder kauft sie ihnen ab. Aber ich hatte nie die Freiheit, viel zu unternehmen. Die Wenigen, die sich für das Schicksal der Kinder interessierten, konnten kaum etwas tun. Ich versuchte dunkle Gerüchte über ihn zu verbreiten, damit weniger Leute ihre Jungen zur Ausbildung zu ihm schickten. Das schien Erfolg zu haben, aber es brachte ihn nur dazu, sich noch stärker an die Kinder der Armen auf seinen Ländereien oder aus den Städten, in denen der Königshof jeweils residierte, heranzumachen. Die Kinder der Armen müssen am meisten leiden. Roderick hat zum einen keine Angst vor Rache wegen der Behandlung, die er ihnen angedeihen lässt, zum anderen sind sie vergessen, sobald er sie in Händen hat, und so benutzt er sie, um seine zweite Krankheit zu nähren.«
    »Wie kann er noch kränker sein?«
    »Er freut sich daran, ja findet Lust daran, jemandem Schmerzen zuzufügen und den Tod beizubringen. Ab und zu ist er geradezu besessen von dem Drang zu töten.«
    Payton trank sein Bier aus und füllte sich schnell noch einmal seinen Krug. Er konnte sich unschwer vorstellen, dass Sir Roderick Gefallen an Jungen fand, denn er hatte von so etwas schon vor langer Zeit erfahren. Aber was Kirstie ihm da sagte, überschritt die Grenzen jeglichen gesunden Vorstellungsvermögens. Es schien unmöglich, dass ein Mann unentwegt Kinder missbrauchte und umbrachte, ohne jemals entdeckt zu werden.
    »Ihr zweifelt meine Erzählung an«, sagte Kirstie, nachdem sie die verschiedenen Empfindungen, die über sein Gesicht huschten, eine Weile beobachtet hatte.
    »Es ist schwer zu glauben«, gab Payton zu. »Ich weiß nur zu gut, dass manche durch die Schönheit eines Kindes ungewöhnlich erregt werden. Das Gefühl der Kinder, eine unverdiente Beschämung erfahren zu haben, könnte Sir Rodericks dunklem Geheimnis dienlich sein. Aber wie lange? Und so voll und ganz, dass er jene Unschuldigen sogar ermorden kann? Und kann man glauben, dass keiner seiner
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