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Im Zeichen des Highlanders

Im Zeichen des Highlanders

Titel: Im Zeichen des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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Leute es bekannt macht und den Kinder zu helfen versucht?« Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Ihr bittet mich darum, das Unvorstellbare ohne jeglichen Beweis zu glauben.«
    »Warum sollte ich solche Lügen erzählen?«
    »Um einen unerwünschten Ehemann loszuwerden?«
    »Dann kommt mit mir. Vielleicht müsst Ihr mehr als nur meine Stimme vernehmen.«
    Payton nickte und nur Augenblicke später schlichen sie durch die Hintergassen der Stadt. Einmal mehr staunte er über ihre Fähigkeit, sich schnell, lautlos und verstohlen zu bewegen. Er musste sich anstrengen, mit ihr Schritt zu halten, und hatte das dunkle Gefühl, dass sie aus Rücksicht auf ihn nicht all ihr Können einsetzte.
    Schließlich blieben sie vor einem heruntergekommenen kleinen Haus stehen, das gut verborgen inmitten des Gewirrs aus fauligen Hütten lag, in denen gezwungenermaßen die Armen lebten. Kirstie verschwand plötzlich. Payton spürte ein Zerren an seinem Fußknöchel und griff nach seinem Schwert. Als er nach unten schaute, entdeckte er sie in einem Loch des zerfallenden Fundaments des Hauses. Sie sah zu ihm hoch, und er folgte ihr, obwohl er sich durchquetschen musste. Sobald sie im Inneren waren, verdeckte Kirstie das Loch mit einem Regal und zündete eine Fackel an, die einen feuchten, seit Langem unbenutzten Lagerraum zu erkennen gab. Sie enthüllte auch die erschöpften Gesichter von fünf Kindern.
    »Es ist alles in Ordnung, meine Süßen.« Kirstie zog unter ihrem Umhang einen kleinen Sack hervor, den Payton ihr geliehen hatte. »Ich habe etwas zu essen.«
    Payton vermutete, dass Kirstie den Tisch abgeräumt hatte, während er für sie beide Umhänge und für sich Waffen geholt hatte. Trotz des kleinen Podests, das gemacht worden war, um die Kinder vom Boden fernzuhalten, trotz der Decken und anderer kleiner Behaglichkeiten, war es ein trauriger, ungesunder Ort. Die Tatsache, dass Kirstie sich um die Kinder kümmerte und diese sich nicht von dem trostlosen Ort entfernten, ließ ihre düstere Geschichte glaubhaft erscheinen.
    Payton musterte die Kinder – vier Jungen und ein Mädchen. Alle waren auf eine Art, wie es nur Kinder sein konnten, schön. Trotz der Aufmerksamkeit für das Essen, das Kirstie ihnen austeilte, beobachteten sie ihn. Die Angst und die Vorsicht, die auf ihren Gesichtern lagen, trafen ihn ins Mark. Er trat einen Schritt auf sie zu, und sofort machte der größte Junge eine Bewegung, die ihn zwischen Payton und die anderen Kinder brachte. Sein Gesichtsausdruck wirkte beinahe wild. Das kleine Mädchen begann leise zu weinen.
    »Nein, meine Lieblinge«, beruhigte Kirstie sie. »Er ist nicht der Feind.«
    »Er ist ein Mann«, sagte der älteste Junge.
    »Das ist Sir Payton Murray, und er stellt keine Gefahr für Euch dar, Callum. Ich schwöre es. Ihm fiel es schwer, meine Erzählung zu glauben. Ich brachte ihn her, damit er die Wahrheit selbst sehen kann. Dann wird er uns helfen.«
    »Er ist bereit, das Ungeheuer umzubringen?«, fragte das kleine Mädchen. »Er wird den bösen Mann, der mir wehgetan hat, töten, damit ich wieder dort hinausgehen kann? Kann er meinen Bruder zurückbringen?«
    »Ach nein, Moira. Dein Bruder ist im Himmel.«
    »Ja, der Mistkerl schnitt ihm …«, zischte Callum.
    »Klein-Robbie ist im Himmel«, unterbrach Kirstie den Jungen ruhig, aber bestimmt.
    Callum sah zu Payton. »Ihr wollt, dass ich Euch alles erzähle, was das Schwein getan hat?«
    In dem Jungen lauerten eine solche Wut und ein solcher Hass, dass es Payton überraschte, von deren Gewalt nicht in Stücke zu zerspringen. »Nein. Man sagt, ich sei ein sehr hübsches Kind gewesen.«
    »Dann wisst Ihr, was ich zu erzählen habe.«
    »Ja, obwohl ich dank Gottes Güte davor bewahrt blieb.«
    »Rettet Ihr uns?«, fragte Moira. »Tötet Ihr den Schweinekerl?«, fragte Callum fordernd.
    »Callum«, sagte Kirstie, »Sir Roderick ist ein Mann mit Macht und Vermögen. Ich habe euch doch gesagt, dass wir ihn nicht einfach töten können, egal, wie sehr er es verdient. Man braucht Beweise für seine Untaten, und es braucht Zeit und Geschicklichkeit, um solche Beweise zu sammeln.«
    Callum hielt seinen Blick fest auf Payton gerichtet. »Nun, Sir?«
    Payton hielt Callums Blick stand und spürte geradezu die Qualen und den Schmerz, die der Junge erlitten hatte. »Ja, ich werde ihn töten.«
    »Sir Payton«, warf Kirstie sanft ein.
    »Es mag Tage dauern«, fuhr Payton fort, ohne sie zu beachten, »Wochen, ja sogar Monate, aber ich werde jedes
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